Gartenschätze: DIY – So gestalten Sie einen stimmungsvollen Feierabend-Garten

Einleitung

September 2023 Für alle, die Ihren Garten vor allem abends und nach einem langen Arbeitstag nutzen und genießen möchten, haben wir hier die passenden Gestaltungs- und Pflanztipps - von Loungemöbeln und Lichtern bis zu Topfpflanzen und natürlichem Insektenschutz auf der Terrasse. Für ein Maximum an Erholung in den Abendstunden!

Gut geschützt und stimmungsvoll beleuchtet – so lässt sich der Abend im Garten genießen.
Schon der Blick aufs Wasser beruhigt, ein Wasserspeier untermalt die Kulisse mit den passenden Geräuschen.
Ein Feuerkorb (hier Cube von höfats) spendet Wärme und erzeugt Lagerfeuer-Romantik.

Wer tagsüber arbeitet oder viel unterwegs ist, kommt oft erst am Abend dazu, das grüne Wohnzimmer zu nutzen. Die einen brauchen dann eher Rückzug und Entspannung, andere mögen lieber Geselligkeit und Austausch, um einen anstrengenden Tag angenehm ausklingen zu lassen. Mit der richtigen Bepflanzung und Einrichtung bekommen Sie das Maximum an Erholung.

Pflegeleicht ist Trumpf nach oben

Es gilt in jedem Fall, dass Sie sich mit dem umgeben sollten, was Ihnen guttut und gefällt, damit Sie sich wohlfühlen. Bei der Auswahl der Pflanzen ist es jedoch auch wichtig, dass Sie standortgerecht pflanzen. Denn, fühlen sich die Pflanzen wohl und stehen an einem passenden Platz, dann gedeihen sie auch problemlos und prächtig. Somit haben Sie weniger Arbeit mit der Pflege und mehr Freude mit den Pflanzenschützlingen – es bleibt auch mehr Zeit fürs Genießen. Sie tun also gut daran, für eine Südterrasse nur Pflanzen zu verwenden, die den heißen Temperaturen gewachsen sind. Für schattige Orte sind Gewächse, die mit wenig Licht auskommen, die richtige Wahl. Genauso wichtig sind die entsprechenden Boden- und Nährstoffansprüche. Wer Rhododendron pflanzen möchte, braucht auf jeden Fall einen Platz mit saurem, humusreichem, lockerem Boden. Viele Wildstauden und Kräuter kommen dagegen gut mit nährstoffarmen Böden zurecht.

Weitere Vorteile bringen trockenheitsverträgliche Arten (weniger gießen) und Pflanzen, die nicht ständig gepäppelt und betüdelt werden müssen. Lassen Sie sich beim Pflanzenkauf beraten und fragen Sie nach pflegeleichten und robusten, widerstandsfähigen Arten und Sorten. Bestimmte Obst-Züchtungen sind zum Beispiel widerstandsfähiger gegenüber typischen Krankheiten wie Schorf oder Mehltau. Rosen mit ADR-Prädikat (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, www.adr-rose.de) wurden ebenfalls auf ihre Gesundheit und ihren Gartenwert über einen längeren Zeitraum geprüft und schließlich für gut befunden.

Und noch ein praktischer Tipp für Topfgärtner: Setzen Sie Ihre Pflanzen am besten in Gefäße mit integriertem Wasserreservoir oder einem Bewässerungssystem. Ist das Reservoir gefüllt, bedienen sich die Pflanzen selbst, je nach Bedarf. Das erleichtert Ihnen das Wassermanagement und bringt eine Zeitersparnis.

Erfrischung gefällig? nach oben

Servieren Sie die Limonade mit Eiswürfeln, frischen Zitronenscheiben und Zitronenmelisseblättchen.

Mit Kräutern in Töpfen wachsen frische Zutaten für einen Sundowner-Drink gleich in Griffweite. Wie wäre es mit einem selbst gemachten Grüntee-Zitronenmelisse-Sirup, der – einmal gekocht – für mehrere erfrischende Drinks sorgt.

Zutaten (für ca. 600 ml)

  • 10 g loser, grüner Tee (z. B. Sencha)
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bund Zitronenmelisse (ca. 15 g)
  • 600 g Bio-Zucker (z. B. von SweetFamily)

Und so wird’s gemacht:

  1. Grünen Tee mit 300 ml Wasser überbrühen, 4 Minuten ziehen lassen, dann durch ein Sieb gießen. Zitrone heiß abwaschen, mit einem Sparschäler Schale dünn abschälen, Frucht auspressen. Zitronenmelisse verlesen, waschen, trockenschütteln.
  2. Zitronensaft, Tee und Zucker in einem Topf mit Zitronenmelisse und Zitronenschale verrühren und aufkochen. Unter gelegentlichem Rühren ca. 3 Minuten sprudelnd kochen lassen.
  3. Sirup durch ein feines Sieb gießen. Heißen Sirup sofort in saubere, heiß ausgespülte Flaschen füllen, verschließen und abkühlen lassen.

Verwendung:

Für eine leckere Limonade 1 Teil Sirup nach Geschmack mit ca. 6 Teilen gekühltem stillen oder sprudelnden Mineralwasser auffüllen. Flaschen nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und Sirup zügig verbrauchen. Ungeöffnet ist der Sirup an einem kühlen, dunklen Ort mind. 4 Wochen haltbar.

Am Abend ein Star nach oben

Seifenkraut, Sorte ‘Rosa Plena’
Wächst auch im Topf: Stern-Gladiole
Taubenschwänzchen beim Nektarsammeln

Da Pflanzendüfte den Erlebniswert eines Gartens steigern und zu unserem Wohlbefinden beitragen (DIY – Natürliche Aromatherapie: Wie Sie einen eigenen Duftgarten anlegen), sollten Sie auch Duftpflanzen einsetzen. Besonders wertvoll für den Feierabend-Garten sind nachtduftende Arten. Sie halten ihre Blüten tagsüber geschlossen und entfalten sie erst am Abend oder sogar erst in der Nacht. Meist handelt es sich um helle Blüten, die das wenige Rest- oder Mondlicht optimal reflektieren und die im Dunkeln gut zu erkennen sind. Dunkle Blüten werden am Abend eher „verschluckt“ und kommen nicht mehr zur Geltung. Die Abend- und Nachtdufter locken nachtaktive Käfer und Schwebfliegen an, ebenso Nachtfalter wie Taubenschwänzchen, Brauner Bär, Schönbär, Zimteule, Abendpfauenauge oder Mittlerer Weinschwärmer. Faszinierende Naturbeobachtungen gibt es damit gratis dazu. Es ist ein Schauspiel, wenn ein Taubenschwänzchen im Schwirrflug vor einer Blüte mit tiefem Kelch (zum Beispiel Phlox) „in der Luft steht“, um seinen gut drei Zentimeter langen Saugrüssel auszufahren und Nektar zu tanken – es sieht fast aus wie ein kleiner Kolibri.

Mediterranes Flair mit Oleander

Zu den Pflanzen gehören zum Beispiel Sternbalsam (Zaluzianskya capensis), Gewöhnliches und Nickendes Leimkraut (Silene italica, S. nutans), Echtes Seifenkraut (Saponaria officinalis), Gemshorn (Matthiola bicornis), Vanilleblume (Heliotropium arborescens), Schneeflockenblume (Sutera cordata), Duftsteinrich (Lobularia maritima), Wunderblume (Mirabilis jalapa, auch Belle de Nui genannt), Stern-Gladiole (Gladiolus murielae) oder Ziertabak (Nicotiana × sanderae). Bei manchen Arten ist die nächtliche Attraktivität schon am Namen erkennbar wie bei Nachtviole (Hesperis matronalis), Mondviole (Lunaria rediviva), Abendstern (Meutzelia decapetala) oder Nachtkerze (Oenothera bienis, O. oderata). Diese krautigen, meist einjährigen Pflanzen können Sie in Kästen und Gefäße setzen oder im Blumenbeet integrieren. Im Schatten sind Hänge-Begonien oder Fuchsien möglich. Weitere Akzente bieten Kübelpflanzen wie Engelstrompete (Brugmansia) oder Oleander (Nerium oleander). Begrünen Sie eine Pergola, ein Sichtschutzelement oder einen Rankbogen mit kletternden Geißblatt-Arten (Lonicera caprifolium, L. periclymenum) oder mit Mondblume (Ipomoea alba), werden diese Elemente beim Darunter-, Danebensitzen oder Durchschreiten zum Dufterlebnis.

Übrigens blühen die meisten Nachtdufter im Sommer, also genau zur richtigen Zeit, wenn Sie die lauen Abende genießen wollen. Platzieren Sie sie in der Nähe des Sitzplatzes und am besten auf „Nasenhöhe“.

Mückenabwehr nach oben

Im Topf überall parat: die Zitronenmelisse

In der Dämmerung geht es meistens los: Ein durchdringendes Summen kündigt die ersten Stechmücken an. Wer die lästigen Insekten auf natürliche Art fernhalten möchte, kann sich mit Pflanzen in Töpfen behelfen, deren Geruch die Mücken nicht mögen. Dazu gehören Pfefferminze (immer wieder an den Blättern reiben, damit sich der Duft entfaltet), Zitronenmelisse, Zitronen-Geranie, Lavendel oder Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Basilikum.

Eine mit Nelken gespickte Zitrone gilt ebenfalls als Hausmittel, das Mücken vertreiben soll. Oder Sie setzen auf Duftkerzen mit ätherischen Ölen wie Zitrus, Zedernholz oder Eukalyptus.

Gemütlich sitzen nach oben

Der wetterfeste Lampion Barlooon (www.barlooon.com) sorgt für stimmungsvolles Licht. Damit wird der Sonnenschirm am Abend zum Leuchtobjekt.

Überlegen Sie, was Ihnen am wichtigsten ist. Wer abends draußen essen möchte, vielleicht auch mit Freunden oder Gästen, braucht eine entsprechend große Kombination aus Tisch und Stühlen. Mit einer Outdoorküche geht das Freilufterlebnis schon beim Kochen los. Wer grillen will: Gas- oder Elektrogrills sind ohne aufwändiges Anfeuern im Handumdrehen bereit, platzsparend und praktisch sind Tischgrills. Für alle, die entspannt liegen und zum Feierabend vielleicht in einem Buch schmökern möchten, ist ein bequemer Sessel, eine Hängematte oder eine Liege das Richtige. Für eine kuschelige Wohnzimmeratmosphäre sorgen Loungemöbel, die es größenmäßig von schlank bis ausladend gibt – je nach Platzangebot. Die weichen Polster garantieren einen hohen Sitz- und Liegekomfort und die wetterfesten schmutzabweisenden Stoffe machen das Ganze pflegeleicht. Somit können die Möbel die ganze Saison draußen bleiben. Noch wohnlicher und bequemer wird es mit vielen Kissen in unterschiedlichen Größen, Bodenkissen bieten weitere Sitzmöglichkeiten und ein Outdoorteppich auf der Terrasse sorgt für Behaglichkeit. Halten Sie für die späten kühleren Stunden kuschelige Fleece- oder Wolldecken bereit, damit niemand frieren muss. Ein Aztekenofen, Gartenkamin oder eine Feuerschale schaffen Wärme und gleichzeitig etwas Lagerfeuerromantik.

Vielleicht suchen Sie am Abend verschiedene Stellen im Garten auf, auch abhängig von der Jahreszeit. Möchten Sie noch die letzten Sonnenstrahlen genießen, brauchen Sie ein nach Westen ausgerichtetes Plätzchen oder Sie sitzen auf einer freien Fläche, wo Sie die Abendsonne noch verwöhnt. An sehr heißen Sommertagen bevorzugen Sie vielleicht eher einen Ort, an dem ein laues Lüftchen weht oder einen Platz neben dem Teich, wo kühleres Klima herrscht. In den Übergangszeiten ist eher der Schutz einer wärmespeichernden Wand oder Pergola gefragt. Richten Sie sich verschiedene Sitzplätze ein oder bleiben Sie mit (Klapp-)Stühlen flexibel.

Für das Gefühl der Geborgenheit braucht es entsprechenden Sichtschutz, denn keiner mag auf dem Präsentierteller sitzen und beim Relaxen beobachtet werden. Abhilfe schaffen begrünte Sichtschutzelemente, hohe Pflanzen wie Stauden, Gräser oder Kübelpflanzen sowie eine dichte Hecke als Abgrenzung nach außen. Damit Sie sich auch bei ungünstigen Wetterbedingungen draußen aufhalten können, sind eine Markise, leichte Stoffpavillons oder feste Überdachungen notwendig.

Während am Tag die optische Wahrnehmung des Gartens im Vordergrund steht, schärft die Dunkelheit und Ruhe des Abends und der Nacht andere menschliche Sinne. Leise Geräusche wie intensives Blätterrascheln von Gräsern oder ein Klangspiel kommen viel besser zur Geltung. Plätscherndes Wasser wirkt besonders beruhigend. Platzieren Sie in Sitzplatznähe zum Beispiel ein Wasserspiel oder -sprudler – diese gibt es als Komplett-Set, die weder einen Wasserzu- noch einen -ablauf benötigen. Im Gartenteich sorgen Fontänen oder Wasserspeier für eine angenehme Klangkulisse. Vielleicht stimmen auch ein paar Frösche quakend ins nächtliche Konzert mit ein und Sie hören die Grillen zirpen.

Licht im Dunkeln nach oben

Die Gefäße Canto Stone LED (von Lechuza) mit integriertem Lichtband setzen Pflanzen im Dunkeln perfekt in Szene.

Nachdem sich die Abendsonne verabschiedet hat, wird es Zeit für etwas Beleuchtung. Ob Kerzen, Wandstrahler oder Lichterketten – mit verschiedenen Lichtquellen an mehreren Punkten kreieren Sie unterschiedliche Stimmungen. Es kommt auf den richtigen Mix an. Der Garten sollte jedenfalls nicht taghell ausgeleuchtet sein. Die Spannung entsteht durch den Kontrast von Hell und Dunkel. Halten Sie die Beleuchtung bitte auch wegen der Tierwelt in Maßen. Unnatürliche Lichtquellen können nachtaktive Tiere verwirren oder aus dem Rhythmus bringen. Insekten werden von Lichtquellen beispielsweise magisch angezogen und „flattern“ sich dann unter Umständen zu Tode. Schalten Sie das Licht nur zu den Zeiten ein, wann und wo es wirklich gebraucht wird. Für Wege, Treppen und Eingänge helfen beispielsweise Bewegungsmelder für die Steuerung.

Romantiker greifen, ganz klassisch, zu Kerzen und Teelichtern. Damit sie nicht von einem leichten Lüftchen gelöscht werden, stellen Sie diese in dekorativen Laternen und entsprechenden Behältern auf. Für atmosphärisches Licht können Sie Lampions oder Lichterketten aufhängen oder Fackeln aufstellen. Sanft schimmernde Kugelleuchten setzen im Staudenbeet Akzente und Bodenstrahler können einzelne Bäume oder Sträucher in Szene setzen und von unten beleuchten. Für eine gewisse Grundhelligkeit und eher funktionales Licht sorgen dagegen Leuchten und Strahler, zum Beispiel an der Hauswand bei der Terrasse. Niedrige bis halbhohe Leuchten entlang eines Weges sind nötig für die Sicherheit beim Begehen.

Achten Sie beim Kauf darauf, dass alle Leuchten für den Outdoorgebrauch geeignet und zugelassen sind. Für sogenannte Niedervoltsysteme muss kein Elektriker kommen, diese können Sie selbst installieren. Solarbetriebene Produkte haben den Vorteil, dass die aufwändige Verkabelung entfällt und die kostenlose Sonnenkraft genutzt wird. Sehr flexibel sind Sie zudem mit Leuchten, die per USB-Kabel geladen werden und, dann kabellos, überall mit hin mitgenommen werden können und stundenlang Licht spenden.

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