Gartenberatung: Rund um Pflanzenerden

Einleitung

Januar 2022 Blumenerde, Pflanzerde, Aussaaterde, Kräutererde, Kübelpflanzenerde, Rosenerde, Universal-Erde, Balkonerde … mit Torf oder torffrei, mit Kokos- oder Holzfaser, bio, öko oder vegan. Wer im Gartenmarkt unterwegs ist, steht vor einer riesigen und unübersichtlichen Auswahl an Gartenerden. Aber was braucht man davon im Hausgarten und wofür? Unser Gartenberater Sven Görlitz klärt auf.

Pflanzenerde kann man selber machen.

Gartenerden basieren meist immer noch auf Torf. Diese Form des Humus, der in Mooren entsteht, ist eine fast ideale Grundlage für Substrate, da er eine hohe Wasserspeicherfähigkeit hat und sich entsprechend dem Einsatzzweck mit Dünger und Kalk anreichern lässt. Der große Nachteil: Torfabbau zerstört wichtige Ökosysteme und setzt sehr viel gespeichertes CO2 frei. Torf ist im Moor über Jahrtausende gewachsen und viel zu wertvoll, um ein schnelles Ende im Garten zu finden. Dort zersetzt er sich zügig und bewirkt keine dauerhafte Bodenverbesserung. Beim Kauf von Erde sollte man also auf jeden Fall zu torffreien Produkten greifen. Aber Achtung: Steht „bio“ auf der Verpackung muss es sich bei Gartenerden nicht um ein torffreies Produkt handeln! Der Begriff „torffrei“ sollte unbedingt auf der Verpackung stehen.

Was bedeutet torffrei? nach oben

In torffreien Erden kommen Ersatzstoffe wie Rindenkompost, Grünkompost, Holzfasern, Kokosfasern oder Cocopeat (Kokosfaserstaub) und weitere zum Einsatz. Jedoch ist auch hier bei manchen die Ökobilanz, etwa durch lange Transportwege, kritisch zu sehen. Jedes Produkt hat zudem andere Eigenschaften. Bei den meisten ist die Wasserhaltefähigkeit eingeschränkt, so dass Sie öfter gießen müssen. Bei Holzprodukten erfolgt oft eine Stickstofffestlegung im Substrat und es muss öfter nachgedüngt werden. Ein gutes Substrat sollte nach frischer Erde oder Pilzen riechen und nicht muffig, schimmelig oder nach Rindenmulch.

Wo brauche ich was? nach oben

In allen Gartenbeeten und für alle Pflanzungen im Freien reicht Kompost zur Bodenverbesserung völlig aus. Bringen Sie ca. drei Liter pro Quadratmeter und Jahr aus und mulchen Sie den Boden zusätzlich mit Rasenschnitt und Laub-/Strauchhäcksel. Bei sandigen Böden empfiehlt sich der Einsatz von Gesteinsmehl, dagegen können sehr schwere Böden mit Sand durchlässiger gemacht werden. Achten Sie beim Kauf von Kompost auf jeden Fall auf das RAL-Gütezeichen!

Für Zimmerpflanzen empfehle ich hochwertige und torffreie Substrate aus dem Handel zu verwenden. Ebenso bei Aussaaterden, da diese gedämpft sind und somit keine Keimlingskrankheiten enthalten.

Für Kübelpflanzen im Freien lassen sich die Erden problemlos selbst herstellen. Dazu mischt man ca. zwei Teile reifen, gesiebten Kompost mit zwei Teilen lockerer Gartenerde und einem Teil Sand. Zur Stickstoffversorgung kommen noch Horngries oder Hornschrot (ca. 10 g auf 10 l) dazu. Alternativ eigenen sich zur Düngung auch Schafwollpellets. Zusätzlich kann noch Gesteinsmehl untergemischt werden.

Erden selber machen nach oben

Bei der Herstellung eigener Erden kann vieles ausprobiert werden. Wollen Sie eigene Erden als Aussaaterden verwenden, ist es sinnvoll, diese vorher zu dämpfen. Wenn Sie fertige Substrate verwenden möchten, können Sie in Ihrer Umgebung nach lokalen Erden- oder Kompostwerken schauen.

Und noch ein wichtiger Aspekt: Energie und Verpackungsmüll lässt sich einsparen, wenn vieles im Garten selbst hergestellt und damit eine Kreislaufwirtschaft betrieben wird. Angefangen beim Häckseln und Verwenden von Grünschnitt über den eigenen Kompost bis hin zum Herstellen von Pflanzerden.

Weitere Tipps zu diesem und anderen Gartenthemen finden Sie unter www.gartenberatung.de.

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