Gartenschätze: Rasenpflege in Zeiten des Klimawandels

Einleitung

April 2024 Rasen ist bei den Deutschen beliebt und in den meisten Gärten anzutreffen. Aber ist er im Hinblick auf den Klimawandel noch zukunftsfähig?

Entspannter ist, wer auch mal Gänseblümchen, Löwenzahn oder Rotklee duldet und blühen lässt.

Anfang Januar veröffentlichte der EU-Klimawandeldienst Copernicus seinen Bericht zum Jahr 2023 und bestätigte, was viele letztes Jahr schon am eigenen Leib gespürt haben: 2023 war das zweitwärmste Jahr für Europa, die Temperaturen lagen 1,02 °C über den Durchschnittstemperaturen der Jahre 1992 bis 2020. Es war durchschnittlich 0,17 °C kühler als 2020, das bisher wärmste aufgezeichnete Jahr in Europa. Schaut man die globalen Oberflächentemperaturen an, war 2023 sogar das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen ab dem Jahr 1850.

Durch die fortschreitende Klimaerwärmung werden sich Stärke, Häufigkeit, räumliche Ausdehnung und Dauer von Extremwetterereignissen verändern. Dazu zählen Starkregen sowie häufigere und längere Hitzeperioden mit einhergehender Trockenheit. Hitze und Trockenheit machen dem Rasen deutlich zu schaffen, die Pflege wird schwieriger und der Aufwand erhöht sich. Deshalb zählt Rasen eher zu den Verlierern des Klimawandels. Hier ein paar Anregungen, wie wir damit umgehen können.

Rasenpflege leicht gemacht nach oben

Mit dem akkubetriebenen PowerMax-Rasenmäher (Gardena) wird Rasen effizient und ohne Emissionen gemäht.

Die drei wichtigsten Dinge für einen klassischen, dichten grünen Teppich sind Mähen, Düngen und Wässern. Wer unbedingt am Rasen festhalten will, sollte diese Dinge optimieren. Die übliche Schnitthöhe von vier bis sechs Zentimetern kann man im Sommer je nach Temperatur anpassen. Lassen Sie in Hitze- und Trockenperioden die Gräser mindestens zwei Zentimeter länger – dann beschatten sich die Halme gegenseitig sowie den Boden, dadurch verdunstet weniger Wasser. Gemäht wird nach Bedarf, d. h. wenn der Rasen um etwa ein Drittel gewachsen ist, denn grundsätzlich sollte pro Mähgang nicht mehr als ein Drittel der Länge gekürzt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Wählen Sie dafür einen eher bewölkten und „normal“ temperierten Tag. Die Messer des Rasenmähers sollten immer scharf sein, ein unsauberer Schnitt fördert das Austrocknen der Gräser.

Klimafreundliche Rasenbewässerung nach oben

Ein Viereckregner, hier mit unterirdisch verlegtem Gardena-Pipeline-System, ist gut zum Bewässern von eckigen Flächen.

Wasser ist ein kostbares Gut, erst recht in Hitze- und Trockenzeiten. Umso wichtiger ist es, Trinkwasser zu sparen und stattdessen Regenwasser zu sammeln und zu nutzen. Am einfachsten geht das mit aufgestellten Regentonnen oder man baut eine Zisterne ein. (weitere Informationen: Wie Ihr Garten der Hitze trotzt) Eingebaute automatische Bewässerungssysteme mit Bodenfeuchtesensoren helfen ebenfalls, um bedarfsgerecht und effizient zu gießen und somit Wasser zu sparen. Dank smarter Steuerung geht das sogar bei Abwesenheit ganz einfach per App und Handy. Beachten Sie auch folgende Gießregeln: Gewässert wird besser seltener und dafür ausgiebiger, einmal wöchentlich reicht. Gießen oder beregnen Sie den Rasen frühmorgens oder spätabends.

Rasen neu denken und gestalten nach oben

Eine weitere Möglichkeit für die kommenden Veränderungen: Sie werden gelassener und akzeptieren, dass es beim Rasen auch „braune“ Phasen gibt. Dann heißt es abwarten und sich in Geduld üben. Bereits scheintoter brauner Rasen kann wieder ergrünen und erholt sich meist wieder. Die braune Phase kann auch durch trockenheitsverträgliche Rasenmischungen verkürzt werden. Gräser wie Rohrschwingel und Wiesenrispe gelten als trockentolerant. Regelsaatgutmischungen wie RSM 2.2.1 (Gebrauchsrasen trocken) und RSM 2.2.2 (Gebrauchsrasen, Trockenlagen, strapazierfähig) zeigen erst später Reaktionen auf Trockenheit und können sich auch schneller regenerieren. Ein entscheidende Rolle spielt dabei auch der Untergrund: Durchlässig und mittel- bis tiefgründig sollte der Boden sein.

Blüten statt Gräser wachsen mit der Saatgutmischung Wildgärtner Freude Bienengarten (Neudorff) – Bienenbesuch inklusive!

Noch weniger Wasser- und Pflegeaufwand erfordert ein Kräuterrasen (weitere Informationen: Pflegeleichter Rasen) oder eine Blumenwiese. Beide müssen deutlich weniger gemäht werden: der Kräuterrasen einmal monatlich, die Blumenwiese zweimal jährlich. Wässern ist ebenfalls nicht notwendig, da die verwendeten Blühpflanzen, Kräuter und hohen Gräser mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen. Mit ihren langen Wurzeln gelangen sie auch an Wasservorräte, die für die flachwurzelnden Rasengräser unerreichbar bleiben. Zudem tragen beide Typen zu mehr Artenvielfalt bei, indem sie Nahrung und Lebensraum für Insekten und andere Tiere bieten. Auch eine Mischung ist denkbar. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Blühinsel mit Stauden und Einjährigen in der bestehenden Rasenfläche?

Überlegen Sie doch auch einmal, ob die Rasenfläche generell reduziert werden kann. Vielleicht sind die Kinder aus dem Alter heraus, in dem sie Rasen zum Herumtollen und Spielen brauchen? Flächen, die man ohnehin nie betritt, könnte man durch ein Beet mit trockenheitsverträglichen Stauden neues Leben einhauchen. Statt einheitlichem Grün erstrahlt dann ein pflegeleichtes Blütenmeer. Und wer weiterhin eine ruhige flächige Wirkung bevorzugt, kann dies mit Bodendeckern schaffen. Egal ob Sie Gehölze oder Stauden wählen – in kürzester Zeit entwickeln die dafür geeigneten Arten dichte Pflanzendecken, die kein Unkraut mehr durchlassen. Auch dadurch reduziert sich der Pflege- und Gießaufwand.

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