Polle-Valder, Angelika
noch keine KommentareKüche mit Komfort
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Oktober 2022 Damit einfache Arbeiten in der Küche nicht zum Kraftakt werden, lohnt es sich in eine komfortable Küche zu investieren. Viele Hersteller bieten inzwischen innovative Produkte an, die über viele Jahre den Küchenalltag erleichtern und für mehr Spaß in der Küche sorgen. Schon eine durchdachte Anordnung der Küchenelemente kann die Arbeit für ältere Menschen und Menschen mit Handicap enorm erleichtern.

© Arbeitsgemeinschaft Die moderne Küche e. V.
Küchendesigner haben erkannt, dass Bequemlichkeit, Komfort und Ergonomie Faktoren sind, die für junge und für ältere Menschen die Attraktivität des Produktes Küche steigern. Youngster und Best Ager freuen sich nämlich gleichermaßen über gutes Licht, über kochendes Wasser direkt aus der Armatur, über leise Laufgeräusche bei Spülmaschinen oder über höhenverstellbare Küchentheken.
nach obenDie barrierefreie Küche

© Granberg
Neben der Fläche spielt bei der Küchenplanung die Breite der Durchgangstüren eine wichtige Rolle: Eine barrierefreie Türe sollte mindestens 90 cm in der Breite messen, so passen große Rollstühle und Rollatoren bequem hindurch. Darüber hinaus ist ein ausreichend breiter Fluchtweg im Fall eines Küchenbrandes lebensrettend.
nach obenAnordnung der Küchenmöbel
Wenn die Raumfrage geklärt ist, geht es an die Gestaltung von Schränken und Arbeitsflächen. Hier sind individuelle Lösungen gefragt, denn „die perfekte Küche“ gibt es nicht und sollte Ihren Anforderungen entsprechen. Gute Küchenplaner ordnen die Arbeitszonen und Möbel nach dem Schema für die Zubereitung von Speisen, so ersparen Sie sich unnötige Wege. Die Anordnung der Küchenmöbel sollte bestenfalls so aussehen:- Vorratskammer oder -Schrank ist neben dem Kühlschrank
- neben dem Kühlschrank wird die Arbeitsplatte platziert
- an die Arbeitsplatte schließt der Herd an, anschließend kommen Spülbecken, Spülmaschine und Abfallbehälter
Natürlich müssen Sie sich nicht an diesen Grundsatz halten, aber besonders für große Küchen ist die Anordnung sehr sinnvoll. Grundsätzlich gilt der Fokus auf das sogenannte Arbeitsdreieck aus Kühlschrank, Herd und Spüle nicht nur für seniorengerechte Küchen. Er sollte bei jeder Küchenplanung bedacht werden.
nach obenAuf Sie abgestimmt: die Arbeitshöhe
Wichtig ist vor allem eine aufrechte und damit rückenfreundliche Position für die Nutzer*innen. Denn eine nach vorne gebeugte Haltung kann zu Verspannungen und Ermüdungserscheinungen führen. Die ideale Arbeitshöhe für Vorbereitungs- und Spültätigkeiten liegt 10 bis 15 cm unterhalb der Ellenbogenhöhe. Zur exakten Messung hat die Arbeitsgemeinschaft moderne Küche (AMK) für den Fachhandel den „AMK ergonoMeter“ entwickelt, der im Stand an den angewinkelten Ellenbogen angelegt wird. Um jeweils die optimale Arbeitshaltung zu gewährleisten, werden die Küchenunterschränke und die Sockel in verschiedenen Höhen angeboten.
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nach obenFür unterschiedlich große Familienmitglieder

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Bestenfalls lassen sich Spülbecken und Kochfeld durch die Integration in die Arbeitsplatte ebenfalls nach Bedarf heben und absenken. Apropos Arbeitsplatte: Um Rollstuhlfahrer*innen die Arbeit zu erleichtern, sollte die barrierefreie Küche eine unterfahrbare Arbeitsplatte oder zumindest entsprechend zurückgesetzte Fußleisten haben.

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Oder man denkt darüber nach, stellenweise auf Unterschränke zu verzichten, sodass Sie bei der Kochvorbereitung nah an der Arbeitsfläche sitzen können. Auch ein ausklappbarer Tisch kann sich anbieten, um für unterschiedliche Arbeitshöhen zu sorgen. So wäre Arbeiten im Sitzen problemlos möglich. Unter der Arbeitsfläche könnten Rollcontainer platziert werden, um keinen Stauraum zu verlieren.
nach obenKüchengeräte in Griffhöhe einbauen

© NEFF
Ein Induktionskochfeld ermöglicht nicht nur besonders schnelles und energieeffizientes, sondern auch sicheres Kochen, denn die Platten erhitzen sich nicht selber und arbeiten eingeschaltet nur dann, wenn ein Topf darauf steht. Auch die Reinigung der Kochfläche ist einfacher, da Milch, überkochendes Wasser oder Soßen nicht mehr so schnell einbrennen können. Modelle mit nebeneinander angeordneten Kochfeldern sind besonders praktisch für Rollstuhlfahrer, weil dadurch kein Greifen über heiße Töpfe notwendig ist. Eine integrierte Abschaltautomatik mindert das Risiko, wenn ein Gerät aus Versehen nicht abgeschaltet wurde. Große Displays an den elektronischen Geräten überzeugen durch gute Lesbarkeit sowie einfache Bedienung. Dunstabzugshauben in barrierefreien Küchen lassen sich per Fernbedienung steuern.
nach obenWichtig: Genug Stauraum

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nach obenOberschränke

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Außerdem bieten sich nach oben klapp- oder faltbare Türen an. So ist der Schrankinhalt leicht erreichbar und es stehen – etwa beim Einräumen des Geschirrs – keine Türen im Weg. Auf Wunsch kann auch eine elektrische Öffnungsunterstützung geordert werden. Im Trend liegen bei Hochschränken auch Schiebetüren, die einen schnellen Zugriff erlauben.
nach obenSpülbecken

© Granberg
nach obenGute Beleuchtung
Wichtig ist natürlich auch gutes Licht, das möglichst hell und dennoch blendfrei sein sollte. Ideal sind indirekte Lichtquellen mit LED, die nicht nur energieeffizient sind, sondern auch wenig Wärme entwickeln. Lichtschalter, Steckdosen und Bedienelemente lassen sich unterhalb der Arbeitsplatte integrieren. Elektrische Schalter sollten gut erreichbar sein. Optional kann auch ein Notfallknopf installiert werden, um ggfs. Hilfe rufen zu können.Abschließend lässt sich sagen: Die Komfort-Küche sollte vor allem sicher sein: Der Bodenbelag sollte nicht nur ansprechend aussehen, sondern auch noch sicher sein, wenn Fett oder Öl spritzt. Hier helfen Griffleisten an Spüle, Arbeitsplatte und Kochstelle, sie sorgen für stabilen Stand und beugen Stürzen vor.
nach obenFinanzielle Förderung
Wer in eine barrierefreie Küche investieren möchte, kann einen Kredit über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Das Förderprodukt „Altersgerecht Umbauen“ ist zur Zeit als zinsgünstiger Kredit (Nr. 159) im Rahmen von bis zu 50.000 Euro beantragbar, unabhängig vom Alter.Ist bereits ein Pflegegrad vorhanden, zahlt die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro als Zuschuss zu einer barrierefreien Küche. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass die Maßnahme die Eigenständigkeit des Pflegebedürftigen fördert.
Beratung finden
In Deutschland gibt es über 200 spezielle Wohnberatungsstellen von unterschiedlichen Trägern, Vereinen und Wohlfahrtsorganisationen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e. V. (www.wohnungsanpassung-bag.de) informiert über die zuständigen Wohnberatungsstellen in Ihrer Nähe. Auch die Landesverbände im Verband Wohneigentum beraten zum Thema „Wohnen im Alter“ und geben hilfreiche Tipps.
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Arbeitshöhe, Förderung, Höhe der Arbeitsfläche, Höhenniveau, Küchenmöbel, Küchentheken, Stauraum, barrierefreiKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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