Einrichten & Wohnen: Wohngesunde Schlafzimmer-Umgebung: Das raten Experten

Einleitung

Februar 2024 Eine erholsame Nachtruhe ist unsere Energiequelle für den Tag. Die Basis dafür? Ein Raum zum Wohlfühlen mit wohngesunden Materialien, wie beispielsweise aus nachhaltigem Massivholz aus heimischen Hölzern wie Buche oder Eiche von mittelständischen Unternehmen wie Thielemeyer, Wimmer, Decker oder Voglauer mit den passenden Matratzen dazu. Es ist also ratsam, dem persönlichen Schlafumfeld mehr Achtsamkeit zu schenken und auf eine gesunde Umgebung zu achten.

Unter Dachschrägen lassen sich ruhige Räume viel Licht schaffen

Das Bett ist der zentrale Punkt in unserem Schlafzimmer, an dem sich die Positionen der weiteren Möbel im Raum orientieren. Dabei müssen Sie nicht auf ein ganzes Schlafzimmersystem von einem Hersteller setzen. Es gibt auch ganz individuelle Möglichkeiten, wie Sie Ihr Schlafzimmer mit Mobiliar gestalten.

Wichtigste Frage: Nutze ich den Raum für mich alleine oder zu zweit? Dann muss man sich genauer abstimmen, denn Schlafgewohnheiten für einen erholsame Nacht sind unterschiedlich. Ein paar Anregungen dazu:

Damit Sie bequem links und rechts aufstehen können, sollte Ihr Bett nicht in einer Ecke stehen. Egal ob Boxspring-, Stauraum- oder Polsterbett – hier kommt es auf Ihren Geschmack an. Betten mit Polstern oder aus Holz haben eine natürlichere Ausstrahlung als kühles Metall. Polsterbetten sind mit einem normalen Lattenrost ausgestattet, auf dem eine Federkernmatratze oder eine Kaltschaummatratze liegt. Boxspringsysteme bestehen aus zwei aufeinander liegenden Matratzen. Diese entlasten Wirbelsäule und Gelenke besonders gut. Die untere Box besteht aus einem Grundrahmen, in den ein Federkern eingearbeitet ist. Darauf liegt die Matratze. Sie kann durch eine Auflage (Topper) ergänzt werden.

Natürlich schön: Bett aus Naturholz nach oben

Massive Holzmöbel punkten mit einer angenehmen Haptik und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei.

Kennen Sie Betten aus Zirbenholz? Das vor allem in den österreichischen Alpen seit Jahrhunderten verwendete Holz sieht mit seiner feinen Maserung nicht nur schön aus, es riecht auch gut. Die ätherischen Öle des Holzes duften nach Harz und können beruhigend wirken. Wenn es nicht gleich ein ganzes Bett sein soll, kann ein mit Holzspänen gefülltes Zirbenkissen angenehm sein.

Aber auch aus Deutschland gibt es nachhaltige Massivholzmöbel für den Schlafbereich, aus heimischen Hölzern wie Buche oder Eiche, die in mittelständischen Unternehmen sorgfältig hergestellt werden. Dabei sind die Designs ganz unterschiedlich, von puristisch und clean bis hin zu einem Mix von Materialien etwa mit Leder, Glas oder Metall.

Bei diesen Unternehmen werden Sie fündig
Thielemeyer www.thielemeyer.de
Wimmer wimmer-wohnkollektionen.de
Decker www.decker.de
Voglauer www.voglauer.com

Ein Leselicht sollte stark gebündelt und auf die Buchseiten ausrichtbar sein.

Wesentliches Auswahlkriterium für ein neues Bett ist die Größe. Das Mindestmaß für eine Person ist eine Matratzenbreite von 80 cm. Wer zu zweit in einem Bett schläft – und manchmal sogar noch Bettgäste wie Kinder, Katzen oder Hunde empfängt – sollte eine Bettbreite von mindestens 1,60 m wählen. Vor allem großgewachsene Menschen über 1,90 m sollten darauf achten, dass die Matratze dem gesamten Körper im ausgestreckten Zustand Liegefläche bietet. Dafür gibt es Betten und Matratzen in Überlänge von 2,10 m oder 2,20 m. Das Zusammenspiel zwischen Matratze, Lattenrost, Kissen und Bettgestell ist ausschlaggebend für einen guten Schlaf.

Die perfekte Matratze nach oben

Die Wahl der Matratze hängt mit dem eigenen Körperbau und den Liegebedürfnissen eng zusammen.

Selbst in einem Doppelbett benötigt jede Person ein auf sich individuell abgestimmtes Schlafsystem. Während die passende Matratze für manche eher weich sein sollte, brauchen es andere besonders hart. Die Wahl der Matratze hängt mit dem eigenen Körperbau und den Liegebedürfnissen eng zusammen. Ebenso, ob eine Matratze aus Kaltschaum, mit Federkern oder aus Naturmaterialien Sie besser schlafen lässt. Am besten finden Sie das in einem Fachgeschäft heraus. Wichtig: Spätestens wenn die alte Matratze verstärkt Liegemulden aufweist, wird es Zeit für einen Wechsel. Auch eine hochwertige Matratze sollte nach acht bis zehn Jahren aus hygienischen Gründen ausgetauscht werden, denn Schweiß, Milben oder Schmutz sammeln sich über die Zeit in jeder Matratze. Wichtig ist, dass Lattenrost und Matratze zusammen passen. Der Lattenrost sollte ausreichend stützen. Das lässt sich testen, indem man sich ohne Matratze darauf legt. Die Latten sollten dabei immer noch nach oben gebogen, maximal gerade sein und auf keinen Fall durchhängen.

Die richtige Matratze finden nach oben

Martin ­Auerbach, ­Geschäftsführer vom Fachverband Matratzen-Industrie e. V.

Beim Kauf einer Matratze ist neben dem Liegekomfort einiges zu beachten.

Wir haben Martin Auerbach, Geschäftsführer des Fachverbands MatratzenIndustrie e. V., dazu befragt.

1. Federkern-, Latex- oder Schaummatratze – welche Matratze eignet sich für wen?

Grundsätzlich kann man sagen, dass Federkernmatratzen stärker nachschwingen als Kaltschaum – das liegt an den Stahlfedern, die im Inneren der Matratze verbaut sind. Dagegen passt sich eine Matratze mit Viskoschaum den Körperkonturen an und lässt den Körper ins Material einsinken, so dass sie auch Druckentlastung bietet. Auch das persönliche Wärmeempfinden macht einen Unterschied: Für Menschen die stark schwitzen, bieten Federkernmatratzen den Vorteil, dass durch den „Pump-Effekt“ der Stahlfedern eine gute Belüftung gegeben ist. Dagegen bieten Schaummatratzen – egal ob Latex-, Kalt- oder Viskoschaum – eine gute Wärmeisolierung und eignen sich daher für Menschen, die nachts schnell frieren. Latexmatratzen sind hoch flexibel und haben sehr gut stützende Eigenschaften, daher sind sie auch für „Schwergewichte“ geeignet. Ein Nachteil kann jedoch sein, dass das hohe Materialgewicht die Handhabung (etwa beim Wenden der Matratze) erschwert.

2. Was sagt der Härtegrad über die Matratze aus?

Der Härtegrad gibt eine erste Orientierung darüber, ob die Matratze eher fest oder eher weich ist. Die meisten Hersteller bieten Matratzen in unterschiedlichen Härtegraden an und unterscheiden nach „weich“, „mittel“ und „hart“. Diese Angaben sind jedoch je Hersteller unterschiedlich. Wir raten daher, sich nicht darauf zu verlassen und stattdessen auszuprobieren, welcher Härtegrad ideal für die persönlichen Bedürfnisse ist.

3. Wie wichtig ist der Lattenrost?

Matratze und Lattenrost sollten zueinander passen. Wir raten dazu, sie gemeinsam und aufeinander abgestimmt zu kaufen, damit die Eigenschaften beider Elemente optimal zum Tragen kommen. Dies gilt insbesondere bei verstellbaren und motorisierten Unterfederungen. Sonst kann es im schlimmsten Fall passieren, dass die Matratze auf einem ungeeigneten Lattenrost Schaden nimmt. Eine hochwertige, stufenlos verstellbare Unterfederung kann ihre Wirkung wiederum nur dann entfalten, wenn die Matratze diese Bewegungen auch erlaubt.

Zum Einkuscheln nach oben

Eine Decke muss wärmen, Feuchtigkeit auf- und wieder abgeben und groß genug sein. Ob Daunen, Naturhaar oder Synthetikfasern Sie besser schlafen lassen, hängt von persönlichen Bedürfnissen und eventuellen Allergien ab. Naturmaterialien sind atmungsaktiv, temperaturausgleichend und hautfreundlich. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie nach außen ab. So sorgen sie für ein trockenes Schlafklima. Dasselbe gilt auch für synthetische Textilfasern. Sie lassen sich bei 60 °C waschen und eignen sich gut für Allergiker. Daunendecken mit einem hohen Daunenanteil halten schön warm. Man unterscheidet Halbdaunen, Dreivierteldaunen und fedrige Daunen mit jeweils unterschiedlichem Daunenanteil.

Es gibt unterschiedliche Kissen für Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfer.
Die Füllung der Bettdecken von Grüne Erde-Bettdecken aus der veganen Schlafkollektion besteht aus 40 % Nesselfaser (kbA) und 60 % Baumwolle (kbA).

Morgendliche Nackenschmerzen kommen häufig von einem Kissen, das entweder zu hoch oder zu flach ist. Kopfkissen in Standardgröße 80 × 80 cm sind oft zu groß. Kopfkissen mit 40 × 80 cm stützen meist besser. Entscheidend ist auch die Dicke, damit Hals und Wirbelsäule in einer Linie liegen. Kissen gibt es ebenfalls mit Daunen- oder Synthetikfüllung. Wählen Sie die Größe abhängig von Ihrem Schlafverhalten aus: Es gibt unterschiedliche Kissen für Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfer. Für Rücken- und Bauchschläfer empfehlen sich weiche, flache Kissen. Seitenschläfer benötigen ein etwas höheres Kissen oder ein Nackenstützkissen. Diese ergonomisch geformten Kissen können helfen, Nacken-, Kopf- oder auch Rückenschmerzen zu vermeiden. Es besitzt hohe Stützkraft und füllt den Hohlraum zwischen Kissen und Nacken aus. Auch hier: Aus hygienischen Gründen sollte man etwa alle fünf Jahre ein neues Kopfkissen kaufen.

Raum ohne Schadstoffe nach oben

Ein Teppichboden aus Naturfasern ist wohnlich und fußwarm.

Selbstverständlich sollte im Schlafraum eine möglichst niedrige Schadstoffbelastung herrschen, damit sich der Körper optimal regenerieren kann. Wählen Sie bei der Gestaltung des Schlafzimmers natürliche Produkte, atmungsaktive Putze und ökologische Wandfarben aus. In jedem Fall sollte der Bodenbelag wohngesund sein und nicht ausgasen. Ein Teppichboden aus Naturfasern hält Staub aus der Luft fest und ist komfortabel, wohnlich und fußwarm. Auch Parkett ist eine gute Wahl. Besonders eine geölte Oberfläche fühlt sich auch barfuß angenehm an. Statt Möbel aus und mit Spanplatten sollten Sie auf Produkte aus unbehandeltem Holz setzen, um Ausdünstungen zu vermeiden. Auch bei Bettwaren sowie den Matratzen sollten Sie auf Herkunft und Inhaltsstoffe achten. Die Gütesiegel vom ECO-Umweltinstitut und von natureplus stehen für schadstoffarme Qualität. Auf bestimmte Öko-Label, wie GOTS, können Verbraucher sich verlassen. Sie sind ein guter Anhaltspunkt. Das gilt nicht nur für Bettwäsche, sondern auch für Vorhänge, Tagesdecken oder Teppiche.

Wohlfühlfaktor Licht nach oben

Eine Hintergrundbeleuchtung sollte indirekt und dezent sein.

Auch die Beleuchtung im Schlafzimmer wirkt sich auf die Schlafqualität aus. Ist es zu hell, kommen Sie schwerer zur Ruhe. Eine, am besten dimmbare, Allgemeinbeleuchtung sorgt für gleichmäßige Helligkeit. Sie wird klassischerweise von weit streuenden Deckenleuchten bereitgestellt. Wählen Sie bestenfalls Leuchten fürs Schlafzimmer, die die gesamte Bandbreite zwischen warmweißen (ca. 3000 Kelvin) und tageslichtweißem Licht (ca. 5300 Kelvin) abbilden können. Eine Hintergrundbeleuchtung sollte indirekt und dezent sein, zum Bespiel in Form einer Stehleuchte. Ein Leselicht – sei es als Tisch- oder Wandleuchte – sollte stark gebündelt und auf die Buchseiten ausrichtbar sein, dann stört es weniger, falls der Partner schon schlafen möchte. Und praktisch ist ein Lichtschalter, mit dem sich vom Bett aus alle Leuchten löschen lassen.

Lüftungssysteme lassen sich nachrüsten nach oben

Bei einem luftdicht gedämmten Gebäude findet kein zufälliger Luftaustausch über Fugen und Ritzen mehr statt. Umso wichtiger für ein gesundes Raumklima ist es deshalb, regelmäßig zu lüften. Eine Fensterlüftung ist jedoch nicht immer optimal, da sie einerseits im Alltag meist zu selten durchgeführt wird und andererseits Wärme zum Fenster hinauslässt und so Energie verschwendet. Eine automatisierte Lüftungsanlage sorgt selbsttätig für eine gutes Raumklima. Der regelmäßige Luftaustausch in geschlossenen Räumen tut nicht nur dem eigenen Wohlbefinden gut, er beugt auch möglichen Gefahren durch Schimmel vor. Entsprechende Filter verhindern, dass Insekten, Pollen und Feinstaub ins Haus gelangen. Eine Lüftungsanlage saugt die verbrauchte Luft aus den Räumen ab und ersetzt sie durch frische Luft von außen. Dabei bleiben die Fenster geschlossen.

Eine automatisierte Lüftungsanlage sorgt selbsttätig für eine gutes Raumklima.

Grundsätzlich gibt es zwei Varianten. Im Neubau wird meist ein Zentralgerät eingesetzt, das über Luftkanäle mit allen Räumen verbunden ist. Bei Sanierungen kommen dagegen häufiger dezentrale Geräte zum Einsatz. Diese arbeiten ohne Zu- und Abluftrohre oder Kanäle in jeden Raum. Die Installation ist einfacher, da die kleinen Einzelgeräte direkt in die Außenwand eingebaut werden. Das Prinzip: Bei dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung installiert man die Geräte direkt in der Außenwand, und zwar mindestens zwei bis maximal acht Stück. Für die Auswahl des passenden Systems lassen Sie sich am besten von Ihrem Fachhandwerksbetrieb beraten. Das Infoportal www.wohnungs-lueftung.de bietet einen Überblick über verschiedene Lüftungssysteme und Fördermöglichkeiten.

Angenehmes Raumklima nach oben

Allgemein wird für das Schlafzimmer eine Raumtemperatur von 16 °C bis 18 °C empfohlen. Bei Schlafzimmern für Kinder oder ältere Personen liegt die optimale Temperatur meist etwas höher – bei ca. 20 °C, da diese in der Regel ein größeres Wärmebedürfnis haben. Neben der Temperatur spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle. Diese sollte zwischen 50 und 60 Prozent liegen und lässt sich mit einem handelsüblichen Hygrometer kontrollieren. Fällt die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zu hoch aus, kann das den Organismus belasten. Außerdem kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Entstehung von Schimmel begünstigen.

Schimmel vorbeugen nach oben

Dunkle Flecken sind ein klares Anzeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zu hoch ist. Schimmel kann Atemwegserkrankungen, Schleimhautreizungen und Allergien auslösen. Erste Hilfe: Regelmäßiges Stoßlüften fördert den Luftaustausch, so kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen. Schon fünf bis zehn Minuten sind ausreichend, am besten je einmal vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen. Das Fenster dauerhaft in Kippstellung zu halten, ist dagegen keine Lösung. Auch feuchte Kleidungsstücke oder Blumentöpfe mit feuchter Blumenerde können Schimmelwachstum begünstigen. Ist der Schimmelbefall mehr als einen halben Quadratmeter groß oder bilden sich die dunklen Flecken immer wieder, sollten Sie unbedingt Fachleute mit der Sanierung des Schadens beauftragen. Weitere Informationen bietet der Schimmelleitfaden des Umweltbundesamts (www.umweltbundesamt.de/publikationen; Suchbegriff „Schimmel“).

Elektrosmog vermeiden nach oben

Netzbetriebene Radiowecker, Basisstationen von Telefonen, Smartphones und alle Geräte mit WLAN-Verbindung erzeugen Hochfrequenzfelder. Diese sind zwar nicht sichtbar, zu riechen oder zu schmecken, dennoch gibt es sie. Durch Funkanwendungen wie WLAN oder Bluetooth kommen weitere hochfrequente Strahlungen hinzu. Gerade im Schlafzimmer kann das zu Stoffwechselproblemen oder Schlafstörungen führen. Wer diesen Elektrosmog vermeiden will, sperrt alle Geräte aus. Ein batteriebetriebener Wecker weckt morgens genauso gut und erzeugt keinen Elektrosmog. Am besten platzieren Sie den WLAN-Router möglichst weit weg vom Schlafzimmer. Auch das Handy sollte nicht in der Nähe des Bettes liegen, wenn doch, besser in den Flugmodus schalten. Verzichten Sie im Schlafzimmer auf smarte Lautsprecher und virtuelle Assistenten. Auch die Hintergrundbeleuchtung von E-Book-Readern, Smartphones oder Laptops wirkt sich negativ auf die Nachtruhe aus.

  • Einrichten & Wohnen: Für nachhaltige Gemütlichkeit: Das sind die neuen Bodenbeläge
  • Diese Seite nutzt ausschließlich Session-Cookies. Permanente Cookies werden nicht verwendet!
    Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.