Gartenberatung: Mit diesem Lieblingswerkzeug klappt's im Garten

Einleitung

Februar 2024 Spaten, Schaufel, Hacke, Rechen gehören zur Grundausstattung in jedem Garten. Darüber hinaus haben wohl alle Gartenbegeisterte ihr persönliches Lieblingswerkzeug, das sie im Garten nicht mehr missen möchten. Sven Görlitz, unser Gartenberater aus Baden-Württemberg, stellt seine Favoriten aus dem Werkzeugschuppen vor.

Die Bypass-Gartenschere ist im Garten nahezu unersetzlich.

Für mich ist eine gute Gartenschere das wichtigste Werkzeug, sie darf bei keinem Gartenrundgang fehlen. Mit vielen Scheren macht das Schneiden allerdings wenig Freude. Sie quetschen Äste eher als sie zu schneiden und die Schnittwunde franst aus. Bei einer Gartenschere wähle ich eine Bypass-Schere, d. h. eine scharfe Klinge gleitet an einer stumpfen Klinge vorbei. Das sorgt – im Gegensatz zu einer Amboss-Schere, bei der die scharfe Klinge auf eine glatte Fläche trifft – für einen Schnitt ohne Quetschungen. Die Klingen müssen scharf und leicht einzustellen sein, damit sie gut und gerade laufen. Dazu ist es wichtig, dass die Griffe der Schere gut zur Handgröße passen: Mit einer zu großen Schere zu schneiden ist sehr mühsam.

Alles, was die Gartenschere nicht schafft, wird am besten mit einer sogenannten Japansäge geschnitten. Mit einer Japan- oder Zugsäge macht das Schneiden richtig Spaß! Wer noch nie damit gearbeitet hat, muss sich etwas umstellen: Beim Ziehen schneidet sich die Zahnung ohne viel Druck ins Holz. Hat man den Bogen raus, arbeitet es sich mit diesen Sägen mühelos, ohne zu verkanten und man erhält glatte Schnittflächen. Es lohnt sich, hier in gute Sägen in Baumpfleger-Qualität zu investieren. Der Preis bestimmt letztendlich die Härte und die Schärfe der Klinge und garantiert einen langen Gebrauch. Für die meisten Hausgärten reicht schon eine gute Klappsäge. Wer viele und auch stärkere Äste schneidet, sollte ein größeres Modell mit feststehender Klinge und Köcher wählen. Beim Gebrauch ist Vorsicht geboten, die Zahnung ist rasiermesserscharf und verursacht schon bei leichter Berührung Schnittwunden.

Auch die Grabegabel sollte in keinem Garten fehlen. Im Gegensatz zu einer Mist- oder Heugabel hat sie sehr stabile und breitere Zinken und eignet sich damit besonders zum Lockern von Böden. Mit einem festen Tritt werden die Zinken in den Boden gestoßen. Im Vergleich zu einem Spaten gelingt dies, dank geringerem Widerstand, mühelos und mit erhöhten Überlebenschancen für die Würmer im Boden. Im zweiten Schritt wird durch eine Hebelbewegung am Stil der Grabegabel der Boden gelockert, aber nicht – wie beim Umgraben – gewendet. So lassen sich verdichtete Oberböden lockern. Und zwar ohne das gesamte Bodengefüge auf den Kopf zu stellen. Besonders bei der Arbeit am Komposthaufen leistet mir die Grabegabel beste Dienste. Auch hier lohnt es sich, in Qualität zu investieren, sonst bezahlt man das schnell mit verbogenen Zinken. Zur schonenden Bodenlockerung größerer Flächen eignet sich eine Doppelgrabegabel; diese ist breiter und mit zwei Griffen ausgestattet.

Der Krail oder Kreiel gehört auch zur Familie der Gabeln oder Forken. Örtlich gibt es viele verschiedene Namen wie Kartoffelhacke, Vierzahn oder Dunghaken. Er besteht aus einem längeren Stiel und vier rechtwinklig gebogenen Zinken. Mit einer ziehenden Bewegung lässt sich mit ihm der Boden lockern, Unkraut entfernen und Mist und Kompost verteilen. Der Krail kann auch sehr gut statt eines Rechens zur Saatbeet- oder Rasenflächenvorbereitung eingesetzt werden. Während meiner Gärtnerausbildung empfand ich die Arbeit damit anfangs gewöhnungsbedürftig, doch mit etwas Übung wurde der Krail zum Allzweckwerkzeug in meinem Garten.

Die Wiedehopfhacke ist vielleicht ein eher ungewöhnliches Gartenwerkzeug, welches auch nicht allzu häufig zum Einsatz kommt. Wer aber schon mal einen Baumstumpf von Hand ausgegraben hat, wird dieses Werkzeug nie mehr missen wollen. Optisch erinnert die Wiedehopfhacke eher an eine mittelalterliche Waffe als an ein Gartengerät: Am Ende eines kräftigen, kurzen Stiels stehen sich zwei Klingen gegenüber, eine als Beil und eine als Hacke. Im Wechsel der beiden Klingen werden Wurzeln durchtrennt, wird Erde gelockert und entfernt. Bei allen Rodungsarbeiten, im Kampf gegen hartnäckige Brombeeren und auch beim Ziehen von Gräben leistet mir die Wiedehopfhacke unverzichtbare Dienste.

Welches Gartenwerkzeug ist für Sie absolut unverzichtbar im Garten und warum? Schreiben Sie uns!
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