Dezember 2018 Oberhalb von etwa 600 m über Normalnull, an stürmischen bzw. anderweitig ungünstigen Standorten kann es mit dem Anbau von Apfel und – erst recht – von Birne knifflig werden. Und dennoch stehen die Erfolgsaussichten dafür nicht schlecht: Auf die passende Sorte kommt es an.
Unabhängig von der Region kommen in manchen Jahren Schnee und Frost überraschend früher als sonst. Deutschland ist Apfelland! Diese Obstart wird schon viele Jahrhunderte bei uns kultiviert. Allerdings besteht unsere Republik aus sehr unterschiedlichen Naturräumen mit ebenso unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen: Während der Oberrhein von mediterraner Warmluft profitiert, die zwischen Schweizer Jura und Vogesen durch die Burgundische Pforte fließt, kann es in den östlichen Fichtel- und Erzgebirgsregionen eher ruppig werden. Dies liegt an waldreichen Höhenlagen und dem stärker werdenden Einfluss des kontinentalen Klimas mit seinen heißen Sommern und eisigen Wintern.
Logischerweise kultiviert man Obstbäume vor allem dort, wo sie besonders gut gedeihen. Nicht umsonst liegen im Alten Land bei Hamburg und am Bodensee Deutschlands größte Anbaugebiete: Das Klima ist feucht und ausgeglichen. Die meisten Birnen stammen vom Bodensee und aus Rheinhessen, denn sie mögen es etwas milder als der Apfel. Und Aprikosen brauchen noch mehr Wärme sowie Trockenheit – Bedingungen, wie sie beispielsweise im Mainzer Becken vorherrschen.
Was für Erwerbsobstbauern gilt, muss für Hausgärten nichts heißen. Menschen probierten es nämlich trotzdem an ungünstigeren Wohnorten mit Obstbäumen. So fand man Sorten, die sehr frosthart sind, spät blühen und schnell reifen – ideal für die kürzeren Sommer in Höhenlagen. Oder Kernobstfrüchte mit fester haftenden Stielen, die folglich bei starken Winden weniger Fallobst produzieren. Markenbaumschulen in Ihrer Region können Sie in dieser Hinsicht gut beraten.
Selbst innerhalb eines Grundstücks gibt es mehrere kleinklimatische Verhältnisse. So ist die Südostwand oft ein guter Platz für wärmeliebende Birnen-, Pfirsich- und Aprikosenspaliere. Geschützte Standorte finden sich zudem auf nach Süden, Südwesten und Südosten weisenden Hängen sowie vor Mauern, Gebäuden und in Heckennähe. Meiden Sie Mulden und Senken: Darin sammelt sich in Frostnächten Kaltluft. Während Mauern bei Sturm für Verwirbelungen auf der Gartenseite sorgen, bremsen durchlässigere Hecken die Windgeschwindigkeit und somit die zerstörerische Kraft. Beachten Sie bei diesen Schutzwällen jedoch deren Schattenwurf!
nach obenBewährte ObstSorten für raues Klima und Höhenlagen
Interessiert an den vorgestellten Sorten?
Sie erhalten sie im Handel sowie im Versandhandel wie z. B. Amazon.de. Die orange-markierten Sorten führen Sie direkt zur Fundstelle bei Amazon.de. Viel Spaß beim Gärtnern!
Klicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
Bitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).