Grüne Tipps: Das können Sie jetzt im September im Garten säen, ernten und pflanzen

Einleitung

September 2023 Der Garten bietet September viele Gelegenheiten, um aktiv zu sein: Es ist Hauptpflanzzeit, um blütenreiche Stauden und Ziergehölze zu setzen, die mit ihrem Nahrungsangebot für viele Insekten überlebenswichtig sind. Ferner können Sie verschiedene Wintersalate aussäen und mit den richtigen Schnittmaßnahmen die Obsternte im nächsten Jahr vorbereiten.

Der Gewöhnliche Efeu ist eines der wenigen Gehölze, die im Herbst blühen. Hier fühlt sich eine hungrige Schwebfliege magisch angezogen.

Unser Ziergarten nach oben

Für Stauden und Ziergehölze beginnt die Hauptpflanzzeit. Bei der Auswahl der Pflanzen sollten wir auch an deren Nutzen für Insekten denken. Viele von ihnen sind auf Pollen und Nektar als Nahrung angewiesen. Mit der „richtigen“ Wahl leisten wir einen erheblichen Beitrag gegen das Insektensterben.

Auch unter den Ziergehölzen gibt es viele Arten, deren Blüten eine ergiebige Nahrungsquelle sind. Eine besondere Aufgabe erfüllen Pflanzen, die ihre Blüten öffnen, wenn die Nahrung knapp ist. Beispielsweise blühen die Winterheide (Erica carnea) und die Chinesische Mahonie (Mahonia bealei und M. media) vom Winter bis zum Frühjahr. Im Vorfrühling folgt dann die Kornelkirsche (Cornus mas und C. officinalis). Knapp ist die Nahrung auch am Ende der Vegetationszeit. Dann blühen noch die Sommerheide (Calluna vulgaris) und der Gewönliche Efeu (Hedera helix). Wer keinen kletternden Efeu möchte, kann als Alternative die Sorte ‘Arborescens’ pflanzen, die zu einem 150 cm hohen Strauch heranwächst. Über einen besonders langen Zeitraum von Mai bis Oktober blühen Rosen. Sorten mit ungefüllten und halbgefüllten Blüten sind für Insekten sehr attraktiv.

Ziersträucher mit gefüllten Blüten sind als Nährgehölz meistens uninteressant, da durch Züchtung die mit Pollen besetzten Staubblätter zu Blütenblättern umgewandelt wurden.

Die Zwiebeln der Herbstzeitlose müssen jetzt gepflanzt werden, damit sie noch in diesem Herbst blühen.

Auf der Blumenwiese steht die letzte Mahd an. Damit die nachwachsenden Kräuter den Winter überstehen, brauchen sie jetzt Licht und Luft für einen kräftigen Wachstumsschub. Räumen Sie das Mähgut nicht sofort ab, sondern lassen Sie es einige Tage lang liegen und welken. Dadurch reifen Samen nach und werden aus ihren Kapseln fallen. Wie oft Blumenwiesen im Jahr zu mähen sind, hängt u. a. vom Standort ab. Auf mageren Wiesen kann ein Schnitt genügen, während auf nahrhaften Böden drei erforderlich sein können.

Die Zwiebeln der im Herbst blühenden Krokusse sowie der Herbstzeitlosen müssen dringend in die Erde, damit sie noch in diesem Jahr ihre Blüten öffnen können.

Beide Herbstblüher sind Schmuckstücke im Blumenbeet. Außerdem machen sie wenig Arbeit, da sie sich von selbst vermehren und sie bieten Insekten, die noch spät in der Jahreszeit unterwegs sind, Nektar und Pollen.

Blumenzwiebeln der Frühjahrsblüher werden schon seit geraumer Zeit angeboten. Wer meint, dass seine gewünschte Art oder Sorte bald vergriffen sein könnte, sollte jetzt kaufen, aber erst im Oktober pflanzen. Denn häufig ist der Boden noch zu warm und zu trocken. Lagern Sie die Blumenzwiebeln kühl, trocken und dunkel.

Leckeres aus dem Obstgarten nach oben

In vielen Obstgärten ist im September Haupterntezeit – auch zur Freude vieler Vögel und anderer tierischer Mitbewohner. Ernten Sie nicht nur die gesunden Früchte, sondern pflücken Sie auch das kranke sowie angefressene Obst, um Infektionen zur unterbinden. Fallobst, kranke oder von Obstmaden befallene Früchte gehören in die Biotonne und nicht auf den Kompost.

Gehen Sie grundsätzlich behutsam und schonend mit den Früchten um. Äpfel und Birnen sind empfindlich und büßen sogar durch leichte Druckstellen ihre Haltbarkeit ein. Pflücken Sie Äpfel und Birnen immer einzeln und legen Sie die Früchte Stück für Stück in das Erntegefäß. Wollen Sie diese Früchte einlagern, dann müssen sie, aus Gründen der Haltbarkeit, 8 bis 10 Tage vor ihrer „Vollreife“ gepflückt werden. Das volle Aroma entwickelt sich dann während der Aufbewahrungszeit.

Es gibt nur wenige Obstarten, die nach der Ernte nachreifen und dadurch für eine gewisse Zeit lagerfähig sind: Dazu gehören Aprikosen, Feigen, Kiwis, Nektarinen, Pfirsiche und Zwetschen.

Schnittmaßnahmen nach oben

Gleich nach der Ernte verträgt Steinobst das Auslichten der Baumkrone besser als am Ende des Winters. Kirsche, Pflaume & Co. aktivieren ihre Heilkräfte besonders gut bei milden Temperaturen und wenn sie belaubt sind. Mit dem Rückschnitt von Kernobst kann bis Anfang März gewartet werden. Bei zu stark wachsenden Bäumen sollten Sie möglichst bald die überschüssigen einjährigen Triebe, die sogenannten Wasserschosse, entfernen. Dadurch reduzieren Sie das Blattwerk und beruhigen das Wachstum. An Walnussbäumen ist ein Auslichten selten erforderlich. Wenn es doch sein soll, dann in der Zeit von Juni bis Ende September, um das „Bluten“ der Schnittstellen gering zu halten.

Schneiden Sie die abgetragenen Ruten der Sommerhimbeeren bodennah ab. Die kranken Ruten werden mit dem Biomüll entsorgt, während gesunde Triebe kleingeschnitten kompostiert werden können. Binden Sie die jungen Ruten an. Falls erforderlich, sollten sie im November auf zwei Meter Länge gekürzt werden. Kiwis sind sehr wuchsfreudig.

Schneiden Sie die langen, nur Blätter tragenden Triebe auf 50 cm Länge zurück. Damit die Weinbeeren zum Ende der Reifezeit noch viel Sonne erhalten, sollten zwei bis drei Blätter rund um die Traube entfernt werden. Auch die Geiztriebe müssen weg.

Wintersalate frisch aus dem Garten nach oben

Für das Aussäen der meisten Wintersalate wird es Zeit. Der Klassiker ist Feldsalat. Bis Mitte September gesät, ist er im Spätherbst schnittreif. Planen Sie einen späteren Erntetermin im Winter bzw. Frühjahr, dann haben Sie noch den ganzen September über Zeit. Ist der Anbau in einem unbeheizten Gewächshaus oder Frühbeetkasten vorgesehen, dann kann bis Anfang Oktober ausgesät werden. Wichtig ist das Verwenden winterfester Sorten und das Abdecken der Pflanzen mit Gartenvlies bei Frost. Machen Sie es wie die Profis und starten mit einer Vorkultur: Dazu füllen Sie Anzuchterde in Multitopfplatten oder kleine Anzuchttöpfe und säen jeweils sechs bis acht Samen aus. Nach vier Wochen werden die Pflanzentuffs ausgetopft und im Abstand von etwa 12 cm ins Beet gepflanzt. Wenn Sie dabei die Wurzelballen nur bis zur halben Höhe in die Erde setzen, können Sie später den Salat fast sandfrei ernten. Die Vorkultur hat noch weitere Vorteile: Die Pflanzfläche wird vier Wochen später belegt und der Feldsalat hat einen Wachstumsvorsprung vor den konkurrierenden Beikräutern. Außerdem wird die Ernte erleichtert, denn Sie schneiden erstaunlich große Salatbüschel.

Ebenfalls winterfest (bis –15 °C) ist Winterportulak, auch Winterpostelein genannt, der von August bis September ausgesät wird. Dieser nachwachsende Salat ermöglicht bis zu vier Ernten von November bis März. Asiasalat ist ein Sammelbegriff mehrerer Arten. Blattsenf, der für den ganzjährigen Anbau geeignet ist, gehört dazu. Dieser besonders würzige Salat kann noch in diesem Monat ausgesät werden. Er ist erntereif, wenn die Blätter eine Länge von 6 bis 12 cm erreicht haben.

Als Wintersalate für den Anbau im Frühbeetkasten oder unbeheizten Gewächshaus eignen sich auch Pflücksalate wie ‘Lollo rossa’, ‘Lollo bionda’ und ‘Eichblattsalat’ sowie Batavia-Salat und Gartenkresse. Die vorgezogenen Jungpflanzen können Sie im September oder Oktober auspflanzen.

Dass Grünkohl erst nach dem ersten Frost lecker schmeckt, trifft für die alten Sorten zu. Bei dem aktuellen Sortiment können Sie ohne Geschmacksverlust mit der Ernte beginnen, sobald die ersten Blätter vollständig entwickelt sind. Pflücken Sie aber nur die unteren Blätter, damit der Grünkohl weiterwachsen kann. Bei winterfesten Sorten ist wiederholtes Ernten bis zum März möglich.

Auch Rosenkohl können Sie mehrmals ernten, wenn jeweils nur die größten Röschen gepflückt werden. Wollen Sie aber alle Röschen gleichzeitig ernten, dann müssen Sie sechs Wochen vor dem Erntetermin, aber nicht später als Ende September, die Triebspitzen ausbrechen.

Das steht auch noch an:

Eine Honigbiene saugt Nektar und bestäubt dabei unbeabsichtigt die Blüte einer Glattblattaster.

Spätes Gemüse für die Ernte ab Oktober (Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrübe, Kopfkohlarten, Porree, Rote Bete, Sellerie) nimmt in den kommenden Wochen noch stark an Gewicht zu. Deshalb steigern Pflegemaßnahmen, wie mehrmaliges Hacken, Unkrautjäten sowie bei Trockenheit wässern, den Ertrag enorm.

Wintersteckzwiebeln, die bis Mitte Oktober in die Erde kommen, haben einen deutlichen Erntevorsprung vor der Frühjahrespflanzung. Ebenfalls wird es Zeit für das Stecken von Winterknoblauch.

Küchenkräuter wie Estragon, Liebstöckel (Levisticum officinalis), Minze, Salbei, Schnittlauch sowie Thymian lassen sich jetzt durch Teilung des Wurzelstocks verjüngen bzw. vermehren.

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