Gartenschätze: Grüne Begrenzung

Einleitung

Juni 2022 Ob als grüner Zaun oder zur Gliederung des Gartens – Hecken geben Ihrem Garten eine lebendige Struktur. Doch welche Pflanze passt wohin?

Den Durchgang in einer Hecke können Sie mit einem bewachsenen Rosenbogen noch zusätzlich betonen.
Dichte, geschnittene Hecken mit mehr als zwei Metern Höhe bieten Sichtschutz und geben Geborgenheit.
Mit einer Wuchshöhe von 70 bis 100 cm ist der Bloombux® ideal für die Pflanzung einer kleinen Hecke.
Gestalten Sie die Höhe von immergrünen Hecken nur so hoch wie nötig, Höhensprünge sorgen für Abwechslung.

Sehr häufig werden Hecken an der Gartengrenze gepflanzt. Dann sind für die Auswahl der Pflanzen wichtig, wie dicht, wie hoch und wie „wehrhaft“ die Hecke sein soll. Reicht zum Beispiel eine eher optische Grenze, dann pflanzen Sie nur niedrige bis mittelhohe Sträucher, die locker in Reihe gesetzt werden. Ist aber ein ganzjährig effektiver Sichtschutz notwendig, verwenden Sie hohe, immergrüne Sträucher, die Sie zu einer dichten geschnittenen „Wand“ formen. Sträucher mit Dornen oder Stacheln sagen ganz deutlich „hier kein Zutritt“ und können auch unerwünschte Gäste wie Katzen oder Hunde fernhalten. Für eine Gartengrenze, die an die freie Landschaft anschließt, passt eine ein- oder zweireihige Anordnung von Blütensträuchern, die einen fließenden Übergang darstellt.

Mit kleinen Heckenstücken oder geschnittenen Quadern setzen Sie im Staudenbeet Akzente.

Hecken eignen sich aber auch wunderbar, um den Garten zu gliedern und ihm Struktur zu geben. Teilt man die gesamte Gartenfläche in verschiedene Räume und Themenbereiche ein, entsteht viel mehr Abwechslung und Spannung. Auch hier sorgen hohe Hecken dafür, dass der dahinterliegende Bereich nicht sofort eingesehen wird. Man muss die Hecke um- oder durchschreiten, um etwas Neues zu entdecken. Auch Durchblicke, wie kleine Aussparungen oder „Fenster“ in der Hecke, machen neugierig. Mit niedrigen oder mittelhohen Hecken können Sie „sanfter“ gliedern und zum Beispiel einen Grillplatz mit geschnittenen Heckenelementen vom umliegenden Garten abgrenzen. In italienischen Renaissancegärten waren auch sogenannte Knotengärten in, bei denen verschiedene niedrige Hecken in ornamentalen Mustern gepflanzt wurden. So eine kunstvolle Inszenierung macht auch heute noch Eindruck.

Eine grüne Schnitthecke ist ein wunderbarer ruhiger Hintergrund für eine Staudenrabatte. Vor einer grünen Wand kann die Blütenpracht umso besser glänzen und leuchten, denn die Farben und Strukturen kommen so perfekt zur Geltung. Eine Hecke kann zudem Rückendeckung geben, beispielsweise an einem Sitzplatz. Dafür reicht schon eine Höhe ab 120 cm, um sich geborgen zu fühlen. Soll die Hecke gleichzeitig Sichtschutz bieten, pflanzt man Sträucher mit circa zwei Metern Höhe. Achten Sie darauf, dass zu hohe und zu dichte Hecken auch erdrückend wirken können und viel Licht wegnehmen. Dimensionieren Sie sie also nur so hoch und dicht wie nötig. Ist der Sichtschutz beispielsweise nur im Sommer erforderlich, wählen Sie lieber laubabwerfende Gehölze statt immergrüne. Außer als Sichtschutz kann eine Hecke auch als Windschutzelement fungieren. Formhecken sind gute Windstopper, die den Wind bremsen und ihn abschwächen, ohne ihn vollkommen umzuleiten. Das bedeutet, dass keine unangenehmen Verwirbelungen auf der Rückseite entstehen, wie es bei einer Mauer der Fall sein kann. Soll eine Hecke als Lärmschutz wirken, gilt: je dichter und substanzreicher, umso besser für die Schalldämmung. Gut eignen sich Pflanzen mit ledriger runder Belaubung, die Blattoberseite sollte möglichst senkrecht zum Schalleinfall stehen. Auch der angrenzende Boden sollte bewachsen sein.

Schnitthecke oder frei wachsende Hecke? nach oben

Für diese Entscheidung sind zwei Kriterien maßgebend: die gewünschte Wirkung sowie der zur Verfügung stehende Platz. Geschnittene Hecken brauchen weniger Raum als frei wachsende natürliche Hecken. Sie haben eine formale, strenge und architektonische Wirkung. Das bedeutet aber nicht, dass sie nur in moderne Gärten passen. Sie fügen sich auch in Cottage- oder Bauerngärten harmonisch ein und geben den „wild“ bepflanzten Beeten Halt und Ordnung. Der Nachteil: Sie müssen regelmäßig geschnitten und in Form gebracht werden.

Der Klassiker für Einfassungshecken ist der Buchsbaum.

Weniger Arbeit machen frei wachsende Hecken, denn je nach Pflanzenwahl müssen die Sträucher gar nicht oder kaum gepflegt werden. Diese Hecken brauchen allerdings mehr Platz, denn jeder Strauch soll sich frei entwickeln können. Prinzipiell wirken frei wachsende Hecken natürlicher, erst recht, wenn sie verschiedene Arten wählen und so für Abwechslung und Vielfalt sorgen. Heimische Wildsträucher bieten zudem zuverlässig Nahrung für die Tierwelt (siehe Bild). Obststräucher wie Stachel- oder Johannisbeere spenden Mensch und Tier etwas zum Naschen. Gestalterisch ruhiger wirken frei wachsende Hecken aus nur einer Art wie Hortensien oder Spiräen, bzw. einer Art, aber in verschiedenen Sorten, zum Beispiel Rhododendren oder Rosen mit unterschiedlichen Blütenfarben.

Beeteinfassung und Wegbegleiter nach oben

Im Bauerngarten war und ist sie nicht wegzudenken – die Einfassungshecke aus Buchs, die den Gemüsebeeten sowie den Blumenbeeten einen lebendigen Rahmen verleiht. Auch heute sind niedrige Einfassungshecken noch sehr beliebt, um Wege zu säumen oder Beete einzurahmen. Die Pflanzenauswahl hat sich jedoch etwas verändert, nachdem Krankheiten und Schädlinge wie der Buchsbaumpilz oder der Buchsbaumzünsler dem Buchsbaum das Leben schwer machen und ganze Hecken in kurzer Zeit zerstören können. Inzwischen gibt es viele Neuzüchtungen, die dem grünen Allrounder optisch in nichts nachstehen und die gleichzeitig gesund und robust wachsen. Wer eine buntere Einfassung mag, wählt niedrig wachsende (Halb-)Sträucher oder Stauden, siehe Kasten.

Eine Auswahl an Heckenpflanzen nach oben

Für formale Hecken, Schnitthecken:

  • Immergrün: Eibe, Kirschlorbeer, Lebensbaum, Gewöhnlicher Liguster (wintergrün), Scheinzypresse, Stechpalme

  • Sommergrün: Berberitze, Blut-Pflaume, Feldahorn, Hainbuche, Rotbuche, Weißdorn

Glanzmispel ‘Devil’s Dream®
Schwarzer Holunder

Für frei wachsende Hecken:

  • Ziersträucher: Berberitze, Blut-Johannisbeere, Felsenbirne, Flieder, Glanzmispel, Hasel, Liguster, Maiblumenstrauch, Ranunkelstrauch, Kolkwitzie, Pfeifenstrauch, Spierstrauch, Sommerflieder, Stechpalme, Strauchrosen, Weigelie, Zierquitte

  • Wildgehölze: Brombeere, Eberesche, Eingriffeliger Weißdorn, Gewöhnliches Pfaffenhütchen, Himbeere, Kornelkirsche, Liguster, Rote Heckenkirsche, Roter Hartriegel, Schlehe, Schwarzer Holunder, Vogel-Kirsche, Wildrosen (z. B. Essig-Rose, Hunds-Rose, Wein-Rose), Wolliger Schneeball

Für Einfassungen:

Rhododendron Bloombux®
  • Buchsersatz (immergrün): Eibe ‘Renkes Kleiner Grüner’ oder ‘Minima’, Heidelbeere BrazelBerry BerryBux®, Immergrüne Heckenkirsche ‘Maigrün’, Japanische Stechpalme (‘Dark Green’, ‘Convexa’, ‘Impala®’, ‘Robustico®’), Rhododendron Bloombux®, Zwerg-Liguster

  • Sommergrüne Pflanzen: Currykraut, Edel-Gamander, Heiligenkraut, Lavendel

  • Kräuter: Oregano, Salbei, Schnittlauch, Thymian

Ein Lebensraum für Tiere nach oben

Wildrosen gefallen auch der Blaumeise gut.

Hecken sind auch für die Fauna wichtig, denn damit können Sie Vögeln, Insekten und kleinen Säugetieren einen wichtigen Schutz- und Brutraum zur Verfügung stellen. Wählen Sie für die Tierwelt am besten heimische Arten, sie sind auch an das hiesige Klima angepasst und wachsen in der Regel problemlos. Fruchttragende Gehölze zählen zudem zu den wichtigsten Nahrungsquellen für Vögel. Die Eberesche ernährt laut NABU zum Beispiel bis zu 63 Vogelarten, der Eingriffelige Weißdorn bis zu 32. Gut geschützte Nistmöglichkeiten pflanzen Sie mit dornigen oder stacheligen Sträuchern, in denen sich unter anderem Buchfink, Stieglitz oder Grasmücken wohlfühlen. Schneiden sollten Sie diese Gehölze übrigens frühestens ab Ende Juli, wenn die Brutzeit der Vögel vorbei ist.

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