Polle-Valder, Angelika
noch keine KommentareWohngesund? Aber natürlich! / Seite 2
Januar 2018
nach obenRenovieren mit nachhaltigen Baustoffen

© Thermo Natur/Schwäbisch Hall

© djd/Deutsche Poroton
nach obenSiegel geben Sicherheit
Doch wie erkennt man diese unbedenklichen Produkte? Henning Bloech: „Gütesiegel und Zertifizierungen machen die Baustoff-Auswahl leichter. Verlässliche Aussagen liefern in der Regel die Zertifizierungen unabhängiger Institute.“ Sie geben wichtige Informationen zu den Themen Ökologie und Wohngesundheit. Aber was genau bedeuten die einzelnen Siegel und wer vergibt sie? Hier finden Sie eine Auswahl von Zertifikaten und Gütesiegeln:
- Orientierung bietet etwa der bekannte „Blaue Engel”. Dieser kennzeichnet Möbel, Farben oder Lacke, die auf gesundheits- und umweltschädliche Stoffe geprüft wurden. Produkte, die die Anforderungen einhalten und den Blauen Engel tragen, verursachen im Vergleich zu herkömmlichen Produkten weniger Emissionen.

- Sehr strenge Anforderungen müssen Produkte mit dem natureplus-Siegel erfüllen. Die zertifizierten Baustoffe bestehen nicht nur zu mindestens 85 Prozent aus nachwachsenden oder nachhaltig gewonnenen Rohstoffen, sondern sind auch garantiert schadstoff- und emissionsarm und damit wohngesund. Durch diese strengen Vorgaben gehen Bauherren mit natureplus-zertifizierten Materialien auf Nummer sicher in Sachen Wohngesundheit.

- Strenge Vorgaben macht auch das Kölner eco-Institut. Es untersucht Baustoffe und Materialien für die Wohnungseinrichtung auf Schadstoffe, Geruch und Inhaltsstoffe. Das eco-INSTITUT-Label erhalten nur solche Produkte, die strenge Grenzwerte erfüllen und besonders emissions- und schadstoffarm sind. Dieses Siegel können Bauherren gut als Entscheidungskriterium für ihre Auswahl nutzen.

- Das GuT-Signet der „Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden“ wird an gesundheitlich unbedenkliche und umweltfreundliche Teppiche vergeben. Dass die Richtlinien eingehalten werden, kontrollieren Prüfinstitute wie das Textiles and Flooring Institute (TFI) in Aachen.

- Die Qualität eines Bodenbelags hängt auch vom verwendeten Kleber ab. „Auch hier gilt es, auf ein schadstoff- und emissionsarmes Produkt zu achten“, so der Experte Henning Bloech. Das Emicode-Siegel steht für schadstoffarme Produkte rund um die Verlegung von Bodenbelägen – Grundierungen, Spachtelmassen oder Klebstoffe beispielsweise. Wählen Sie am besten Produkte, die das „Emicode EC 1 plus“-Zeichen tragen, das bedeutet, das das Material als sehr emissionsarm eingestuft wurde. Das Prüfzeichen für Umwelt- und Innenraumhygiene wird seit 1997 durch die GEV, Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V., vergeben.

- Ebenso rät der TÜV Rheinland zu unabhängig getesteten Baustoffen: In Kooperation mit dem Sentinel Haus Institut wurde in 650 Einfamilienhäusern festgestellt, dass Eigenleistungen der Bauherren zu einem großen Prozentsatz zu hohen und bedenklichen Schadstoffkonzentrationen führen. Das Fazit des TÜV Rheinlands: „Letztlich lassen sich schädliche Ausdünstungen in Wohn- und Arbeitsräumen nur verhindern, wenn neben der richtigen Vorgehensweise durch Planer und Handwerker, beim Bauen, Renovieren und Einrichten vor allem schadstoffarme Materialien zum Einsatz kommen. Auch als ‚ökologisch' deklarierte Produkte sind nicht zwangsläufig schadstoffarm.“ Auch die annerkannten Produkt-Kennzeichen für schadstoffarmes Bauen vom TÜV Rheinland, die Prüfzeichen „Schadstoffgeprüft“, „Emissionsgeprüft“ und „Allergiker geeignet“, bieten eine gute Orientierung.

© TÜV Rheinland
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- Wohngesund? Aber natürlich!Jeder Mensch wünscht sich ein gesundes Zuhause, wo er durchatmen kann. Wer modernisiert, hat die Chance, unbedenkliche Baustoffe zu verwenden, von denen keine Gefahren für die Gesundheit der Bewohner oder für die Umwelt ausgehen. Doch welche Materialien kann man bedenkenlos verwenden? Welchen Prüfzeichen kann man vertrauen?
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