Selbermachen im Haus: So geht‘s: Retro-Möbel aus schwedischem Design selber machen

Einleitung

Februar 2024 Mobiliar aus den 1960er Jahren ist gefragt. So manches alte Kommödchen findet heute wieder seinen Stammplatz. Es gibt aber auch schöne Anregungen, aktuelle Möbel mit recht einfachen Maßnahmen im RetroStil „aufzupimpen“. Unser Beispiel: eine Aufbewahrung für Schallplatten und Co.

Echter Hingucker: Musikbord fürs Wohnzimmer

Ein schönes Musikbord zu finden, ist gar nicht so einfach. Also wurde unser Autor Gerd Böker flugs selbst kreativ: Ihm gefiel eine Selbstbau-Anregung aus dem Internet, für die als Basis das Regalsystem (Kallax) eines bekannten schwedischen Möbelhauses diente. Grundlage für unser Musik-Bord war ein Exemplar mit drei Innenfächern.

Die Seitenteile des Kallax-Regals wurden um etwa einen Millimeter gekürzt.
Dadurch gibt es keine Überstände.

Bis auf eine Kleinigkeit war der Aufbau eigentlich recht simpel: Das Basisregal wurde an seinen vier Außenwänden mit furnierter Spanplatte verkleidet. Damit diese glatt aufliegt, mussten die (leichten) Überstände der Seitenwände abgeschnitten werden. Diese betrugen etwa einen Millimeter. Am präzisesten geht das mit einer stationären Kreissäge, es lässt sich aber ebenso mit einer Handkreissäge bewerkstelligen.

Die furnierten Spanplatten ließen Sie sich im Baumarkt auf Maß zuschneiden, sodass keine weiteren Sägearbeiten nötig waren. Frontseitig sollten die Spanplatten etwa 5 mm überstehen, was einen leichten Schattenwurf erzeugt. Die obere und untere Platte wurde jeweils an der vorderen und hinteren Sägekante mit Kantenfurnier beklebt, die beiden Seitenbretter ebenfalls vorne und hinten. Wir haben ein selbstklebendes, einfach zu handhabendes Kantenfurnier verwendet. Nachdem der Kleber angezogen hatte (Wartezeit einhalten!), wurden die Furnierüberstände mit einem scharfen Stechbeitel abgetragen und dann die Kanten mit feinem Schleifpapier geglättet.

Das Kantenfurnier wurde aufgeklebt, mit dem Stechbeitel abgezogen und glatt geschmirgelt.
Die Innenbretter wurden ebenfalls mit Kantenfurnier beklebt und eingepasst. Sie decken auch die von den Innenseiten her angebrachten Verschraubungen ab.

Für die Montage der Außenseiten lag das Regal auf der Rückseite. Die vier Platten wurden an den Außenseiten passgenau mit Schraubzwingen fixiert. Somit ist automatisch der vordere Überstand aller Seiten gewahrt. Auch die Befestigung mit jeweils vier Schrauben pro Brett (von der Innenseite) ließ sich leicht bewerkstelligen. Ein Vorbohren mit einem dünnen Bohrer und das Absenken der Schraubenköpfe ist ratsam.

Die Furnierplatten für die Innenseiten sind rundum bündig mit dem Regal auszumessen und wurden jeweils vorne und hinten kantenfurniert. Hier reichte jeweils eine Schraube zur Fixierung oder alternativ etwas Heißkleber. Ein weiteres Element bringt noch mehr Retro-Charme: Das Bord wurde auf vier Beine gestellt. Diese gibt es in vielen Ausführungen relativ preiswert zu kaufen. Wir haben vier Holzbeine in leichter Schrägstellung mit 15 cm Höhe montiert.

Bei 19 mm Brettstärke passen LPs ganz genau ins Regal.

Die Maße der „Verkleidung“ ergeben sich aus der Größe des jeweils gewählten Basis-Regals und der Dicke der Furnierplatten. In unserem Beispiel ist eine 19 mm Spanplatte/Nussbaum verwendet worden. Für die obere und untere Platte wurden in der Breite 2 × 19 mm zur Regal-Breite dazugerechnet. Und für den frontseitigen Überstand in der Tiefe bei allen Platten 5 mm.

Zu den Kosten: Die Furnierplatte schlug bei insgesamt rund 2 m² mit rund 50 Euro zu Buche, die Umleimer mit 10 Euro und die Beine mit 12 Euro. Das Regal kostete neu runde 45 Euro – findet man aber auch gebraucht ganz preiswert. Insgesamt kostete das stylische, selbstgebaute Board rund 120 Euro.

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