Grüne Tipps: Was gegen Kalziummangel im Gemüsegarten hilft

Einleitung

Juli 2023 In unseren Gartentipps lesen Sie, was das Beet im Juli braucht, was Sie pflanzen und säen können und welche Beeren jetzt reif sind.

Im Juli beschenkt uns der Garten im Überfluss: Die Blumen des Frühsommers stehen noch in voller Blüte, während sich bereits die Knospen der HochsommerBlüher entfalten. Im Gemüsegarten sind knackige Salate, vielerlei Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte und die ersten Tomaten reif. Und die Auswahl an Steinobst sowie Beeren ist enorm.

Unser Ziergarten nach oben

Der Sommer ist keine ideale Pflanzzeit. Wenn es sich aber um Containerware handelt, ist eine Neupflanzung unproblematisch, jedenfalls bei ausreichender Wasserversorgung. Achten Sie beim Kauf von Stauden und Ziergehölzen auf gesunde und schädlingsfreie Pflanzen mit intakten Wurzeln.

Ein Distelfalter saugt Nektar aus den Blüten des Schneefelberichs (Lysimachia clethroides).
Auf der Gewürzstaude Dost (Origanum vulgare) ist ein flatternder Kleiner Fuchs zu Gast.

Eine blütenreiche Staude für den Hochsommer ist die Garten-Indianernessel (Monarda). Der Name leitet sich von dem puscheligen Blütenstand ab, der an den Kopfschmuck der Indianer erinnert. Die Blütezeit beginnt im Juli und endet im September, je nach Sorte in Weiß, Purpurrosa, leuchtend Rot und Lila. Die 40 bis 110 cm hoch werdende Staude ist ein Hingucker im Staudenbeet, eignet sich aber auch für die Gestaltung naturnaher Flächen. Die Monarde ist ein Gewinn für den Artenschutz, da die Blüten sehr stark von Insekten besucht werden. Außerdem ist sie eine haltbare Schnittblume und die würzigen Blätter ergeben einen leckeren Tee. Die horstartig wachsende Garten-Indianernessel mag einen sonnigen bis halbschattige Standort und lässt sich problemlos durch Teilung vermehren.

Nach dem Austrieb im Juni können Sie jetzt Ihre Laubholzhecken in Form schneiden. Dabei werden die frischen Triebe von bspw. Berberitze, Feldahorn, Liguster, Hain- und Rotbuche um drei Viertel ihrer Länge eingekürzt. Vergewissern Sie sich zuvor, dass keine Vögel in der Hecke brüten.

Unser Obstgarten nach oben

Die Rote Johannisbeere macht Appetit.

Jetzt ist Beerenzeit. Roh genossen haben die Früchte einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen und Polyphenole. Wenn dann die Erntemenge den täglichen Verbrauch übersteigt, beginnt die experimentelle Zeit zum Ausprobieren verschiedener Fruchtkombinationen für Marmeladen, Obstspeisen und Säfte.

Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Gartenfrüchten. Die beste Pflanzzeit für einmaltragende Erdbeersorten liegt Mitte Juni bis Ende August. Je früher der Termin, desto stärker kann sich die Pflanze entwickeln und je höher wird der Ertrag im nächsten Jahr ausfallen. Bei einer Pflanzung im Frühjahr erhalten Sie im Pflanzjahr nur eine kleine und im zweiten Standjahr dann die volle Ernte. Erdbeeren fühlen sich in humosen, tiefgründigen Böden wohl. Sie schätzen es sehr, wenn vor dem Pflanzen Komposterde flach ins Beet eingearbeitet wurde. Achten Sie auf den Fruchtwechsel und pflanzen Sie nur auf Flächen, auf denen mindestens drei Jahre lang keine Erdbeeren wuchsen.

Nach der Ernte wollen Erdbeerpflanzen gepflegt werden. Entfernen Sie aus dem Beet alle Beikräuter, die Ranken sowie, aus Gründen der Pflanzenhygiene, auch die älteren Laubblätter. Nur die jungen Herzblätter bleiben stehen. Abschließend wird die Erde flach gelockert und mit einem Beerendünger gedüngt. Eine dünne Schicht Komposterde ist für die Wurzeln pure Wellness und hält außerdem die Feuchtigkeit im Boden.

Wenn Sie einen robusten, nützlichen und zugleich fruchttragenden Bodendecker suchen, ist die aus der Kreuzung zwischen Walderdbeere und Gartenerdbeere entstandene ‘Erdbeerwiese’ eine interessante Alternative. Diese Sorten bilden viele Ranken, die den Boden dicht bedecken. Die leckeren Früchte sind aromatisch und wachsen über dem Laub, so dass sie einfach zu pflücken sind und weniger von Grauschimmel befallen werden. Ein jährlicher Laubschnitt Mitte Juli ist unerlässlich, weil sich dadurch neue Ranken mit jungen Ablegern bilden. Auf diese Art verjüngt sich die Erdbeerwiese und kann viele Jahre lang genutzt werden. Sie eignet sich auch hervorragend zur Renaturierung von Schottergärten.

Einige Beerenobst-Arten lassen sich erfolgreich durch Absenker vermehren, bspw. Tafeltrauben, Kiwi, Stachel-, Johannis-, Him- und Brombeeren. Stechen Sie mit dem Spaten einen Spalt in die Erde, biegen dann einen Zweig bogenförmig herunter und legen seinen Mittelteil so in den Erdschlitz, dass die Zweigspitze wieder aus dem Boden schaut. Zum Fixieren genügt ein aufgelegter Stein oder ein zum „U“ gebogener Draht, den Sie in die Erde stecken. Der Absenker schlägt an der Stelle mit Erdkontakt Wurzeln und kann im nächsten Frühjahr als eigenständige Pflanze abgetrennt werden.

Obstgehölze bereiten sich schon jetzt, mit der Ausreife der diesjährigen Triebe, auf den kommenden Winter vor. Eine stickstoffhaltige Düngung im Juli oder später, würde diesen Prozess verzögern und die Winterhärte mindern. Für eine Düngung mit Komposterde oder anderen organischen oder mineralischen Düngemitteln bietet sich das Frühjahr an.

Unser Gemüsegarten nach oben

Meistens im Gewächshaus gezogen, reifen jetzt die knackfrischen Salat- oder Schlangengurken. Die rasch wachsenden Pflanzen brauchen einen Stab als Stütze oder finden an einer senkrecht hängenden Schnur Halt. Entfernen Sie die unteren Seitentriebe bis zu einer Höhe von ca. 80 cm. Die darüber wachsenden Seitentriebe kürzen Sie nach dem ersten oder zweiten Fruchtansatz ein. Die männlichen Blüten (ohne Fruchtansatz) werden vor dem Aufblühen entfernt. Sparen Sie nicht mit Gießwasser und bedecken Sie die Wurzelfläche ab und zu mit frischer Erde.

Flecken auf den Früchten von Tomaten sind nicht immer ein Hinweis auf die gefürchtete Kraut- und Braunfäule. Wenn sich gegenüber dem Stielansatz ein trockener, hell- bis dunkelbrauner Fleck bildet, ist das die Folge einer Wachstumsstörung, ausgelöst durch Kalziummangel. Der als Blütenendfäule bezeichnete Kalziummangel kann bei extremer Wetterlage (heiß und trocken oder kalt und feucht) entstehen. Die Blütenendfäule ist kein Hinweis auf fehlendes Kalzium in der Erde, sondern liegt an der schlechten Verteilung in der Pflanze. Betroffen sind in der Regel großfrüchtige Sorten. Abhilfe schaffen ein Wetterumschwung zu tomatenfreundlichen Bedingungen sowie eine bessere Durchlüftung des Tomatenbestandes. Diese fördern Sie durch regelmäßiges Entfernen aller Seitentriebe und der untersten Blätter bis zur ersten Fruchttraube.

Ein Paradies für viele Insekten sind die Blüten der Doldenblütler. Dill, Koriander und Gartenkerbel gehören zu den einjährigen Doldenblütlern und müssen jedes Jahr neu ausgesät werden. Die Zweijährigen wie Möhre, Petersilie und Sellerie blühen erst, nachdem sie einen Winter überstanden haben.

Wenn Sie mit diesen Gemüsearten Insekten fördern und außerdem eigenes Saatgut ernten möchten, dann müssen Sie einige Exemplare überwintern lassen.

Noch sind Aussaaten möglich nach oben

Buschbohnen aussäen lohnt sich noch.

Für Buschbohnen wird es Zeit. Damit die Ernte ertragreich ausfällt, müssen die Samen bis Mitte Juli gelegt werden. Wählen Sie eine frühe Sorte mit kurzer Kulturzeit.

Mit einer Vegetationszeit von acht bis zehn Wochen ist die Herbst- oder Stoppelrübe eine ideale Nachfrucht auf abgeernteten Beeten. Das im Mittelalter weit verbreitete, aber dann in Vergessenheit geratene Gemüse wird von Juli bis August ausgesät. Die klassische Herbstrübe ist weiß und hat einen violettfarbenen Ansatz. Daneben gibt es Varietäten in weiteren Farben sowie in runder oder gestreckter Form. Eine Alternative ist die etwa halb so große Mairübe, die bereits ab Mitte März ausgesät werden kann. Eine späte Aussaat Mitte Juli bis Ende August bringt, wie der frühe Aussaattermin auch, besonders zarte und geschmacklich milde Rüben hervor.

Mit dem Juli endet auch für Chinakohl und den nah verwandten Pak Choi, für Endivien, Kohlrabi, Mangold sowie Radicchio die Saison.

Ab der letzten Juliwoche, in heißen Sommern erst ab August, können Sie Feldsalat, Spinat sowie Winterpostelein aussäen. Der letzte Termin ist Ende September.

Sinnvoll ist auch das Bestellen abgeernteter Beete mit Gründünger. Bienenfreund, Buchweizen und Feldsalat sind Gründünger-Pflanzen mit einer positiven Wirkung auf den Fruchtwechsel, weil sie einer anderen Pflanzenfamilie angehören als die meisten Gemüsearten.

Damit am Ende der eigenen Kompostherstellung ein gutes Produkt steht, ist neben der Qualität des Ausgangsmaterials auch eine gute Sauerstoff- und Wasserversorgung notwendig. In sonnenreichen Sommern kann es, wie im übrigen Garten auch, zu Wassermangel bei der Rotte im Kompost kommen. Abhilfe schafft eine dauerhafte Beschattung. Geeignet sind nicht zu stark wachsende Gehölze, wie Schwarzer Holunder oder Felsenbirne, die außerdem attraktiv blühen und wertvolle Früchte tragen. Oder Sie kultivieren in Südlage vor dem Kompost Stangenbohnen, Zuckermais, Sonnenblumen und andere hochwachsende Pflanzen. Gerne wird auch Kürbis gepflanzt, der mit seinen großen Blättern und langen Ranken viel Schatten spendet. Auch er sollte neben und nicht auf der Kompostanlage wachsen, um der reifenden Komposterde keine Nährstoffe zu entziehen.

Hustensaft aus eigenem Anbau nach oben

Bis zur Husten- und Schnupfenzeit dauert es noch ein Weilchen. Wenn Sie aber Wert auf einen natürlichen und selbst hergestellten Hustensaft legen, müssen Sie jetzt handeln und bis Mitte August Winterrettich aussäen. Meistens wird die Sorte ‘Runder Schwarzer Winter’ genommen. Die Knollen sind voller scharf schmeckender Senföle, die sowohl gesund sind als auch heilend bei Husten wirken. Zur Herstellung des Hustensafts können Sie entweder den geraspelten Rettich mit drei Esslöffel Honig vermengen, zehn Stunden ziehen lassen und dann den Saft abpressen. Oder Sie füllen Honig bzw. Zucker in einen ausgehöhlten großen Rettich. Nach einigen Stunden setzt sich bereits der erste Saft ab, der dann portionsweise mehrere Tage lang ausgelöffelt werden kann.

Rettich wird je nach Sorte vom Frühjahr bis zum späten Herbst angebaut. Es gibt mild bis scharf schmeckende Sorten. Die Rüben unterscheiden sich in der Farbe und Form. Sie können weiß bis schwarz oder rot bzw. gelb und kugelförmig oder langgestreckt sein.

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