Selbermachen im Garten: Wie Sie Ihr Gemüse richtig ernten

Einleitung

September 2023 Vom Beet frisch auf den Teller – so schmeckt Gemüse einfach am besten. Wann ist der beste Erntezeitpunkt, wie halten Sie Gemüse lange frisch? Dies und jede Menge mehr Tipps hat Dagmar Stein für Sie parat.

Reiche Ernte aus dem eigenen Garten – herrlich!

Wie wunderbar Erbsen schmecken können, erfährt man nur beim Naschen direkt vom Strauch im eigenen Garten. Taufrisch, jung und zart sind sie ein wahres Delikatessgemüse. Deshalb sollten Sie die leckeren Vitaminbringer möglichst gleich nach der Ernte verzehren – natürlich auch gern gekocht. Ist das nicht möglich, können Sie sie einige Tage im Kühlschrank lagern, am besten samt Hülse. Auch Einfrieren lassen sie sich gut. Dafür kurz in kochendem Wasser blanchieren. Wann die grünen Kugeln reif sind, hängt von der Sorte ab. Zuckererbsen sind erntereif, wenn Sie durch die Hülse kleine Körner erkennen können. Markerbsen, die gekocht als Beilage lecker schmecken, sollten Sie pflücken, wenn die Schoten prall gefüllt aber noch grün sind. Die stärkereichen Palerbsen kommen gern als Trockenerbsen zum Einsatz. Hier dürfen sich die Erbsen zum Erntezeitpunkt in der Hülse schon deutlich abzeichnen.

Erntereife Bohnen einfach von der Pflanze abknipsen.

Bohnen sollten Sie auf keinen Fall roh verzehren, denn sie enthalten Phasin, ein schädliches Eiweiß, das erst beim Kochen zerfällt. Ob die langen Hülsen der Buschbohnen erntereif sind, lässt sich durch einen Test einfach feststellen: Brechen Sie eine Bohne in der Mitte durch. Geht das leicht und weist die Hülse eine glatte Bruchstelle auf, sollten die Bohnen erntereif sein. Generell gilt: Je jünger die Hülsen geerntet werden, desto zarter sind sie. Dicke Bohnen sind reif, wenn sich die Samen deutlich an den Hülsen abzeichnen. Kühl und taufeucht in Papier eingeschlagen, halten sich Bohnen zwei bis drei Tage im Kühlfach. Sie lassen sich aber auch sehr gut einfrieren.

Köstliches Aroma: Tomaten aus eigenem Anbau

Bei Tomaten hängen Geschmack und Aroma wie beim Wein entscheidend von Sorte, Boden, Düngung und Sonnenschein ab. Belassen Sie die Früchte möglichst lange an der Pflanze, dann steigert sich noch das Aroma. Lagern Sie Tomaten nach der Ernte zimmerwarm (ca. 18 °C) – und nicht im Kühlschrank! Der Spätherbst naht und die Früchte an der Pflanze sind noch grün? Kein Problem, grüne Früchte reifen bei Zimmertemperatur gut nach, werden rot und schmecken auch aromatisch. Allerdings müssen sie dafür gesund sein, dürfen also keine Schadstellen haben. Geben Sie die Früchte am besten flach in einen Karton und decken Sie ihn mit Zeitungspapier zum Abdunkeln zu. Einen reifen Apfel dazulegen – das hilft, den Reifeprozess zu beschleunigen.

Salat: Knackig frisch geerntet präsentiert sich das Blattgemüse am besten. Richten Sie weiche Blattsalate, wie Kopfsalat oder Pflücksalat, bald an. Tauchen Sie die Blätter sofort nach der Ernte in eiskaltes Wasser und bewahren Sie sie dann bis zum Verzehr kühl auf. So bleiben die Blätter frisch und fallen nicht zusammen. Eis- und Romanasalate bleiben kühl gelagert drei bis vier Tage knackig.

Zucchini sollten am besten jung geerntet werden.

Bei Zucchini lassen Kenner die Früchte nicht ausreifen, sondern ernten sie jung. Dann sind sie noch zart und schmackhaft. Dies gilt auch für Patissons und andere Kürbisgewächse. Ein weiterer Vorteil: Durch regelmäßiges Ernten wird der Ertrag nicht gesenkt – im Gegenteil, die Pflanze produziert unermüdlich wieder nach. Optimal ist eine Länge von 20 bis 25 cm.

Junge Früchte können im Kühlschrank bis zu zwei Wochen lagern. Eine echte Delikatesse sind in Teig getauchte und in heißem Öl frittierte Zucchiniblüten. Wichtig: Da sie sich gegen Mittag schließen, sollten Sie die jungen Blüten zeitig am Morgen ernten. Frühzeitiges Ernten lohnt sich auch bei Gurken. Je früher Sie zum Beispiel die langen Schlangengurken abernten, desto schneller wachsen neue Früchte nach. Das gilt ebenso für die leckeren Mini- oder Snackgurken. Diese sollten nicht zu dick werden, damit sie noch schön knackig und zart schmecken.

Grüne Paprikafrüchte sind unreif, denn es gibt keine grünen Sorten. Erst in der Reife zeigen sie ihre wahre Färbung von Gelb, Orange, Rot oder Schwarz. Weil die Triebe leicht brechen, sollten Sie die reifen Früchte am besten mit einer Schere abschneiden. Ein Tipp für die nächste Kultursaison: Die Ernte fällt bedeutend höher aus, wenn man auf die erste, die „Königsknospe“, verzichtet. Brechen Sie diese aus, aktiviert das den nachfolgenden Blütenansatz und steigert somit den Ertrag.

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