Werkzeuge: Kabel ade? Werkzeuge ohne Stromkabel

Einleitung

Dezember 2020 Neulich fragte mich ein Freund: Seine 30 Jahre alte Kress-Schlagbohrmaschine hätte den Geist aufgegeben, was er sich nun am besten kaufen solle, Akku- oder Kabelgerät? Ich habe ihm dazu etwas über Akku-Maschinen, aber auch netzabhängige Geräte sagen können. Letztlich entschied er sich wieder fürs Kabel.

Für einen „Heimwerker“-Bedarf – also nur mal gelegentlich ein Loch in die Wand bohren – reicht die Schlagbohrmaschine mit Kabel, auch als die zweckmäßigste und wirtschaftlichste Investition. Für wenig mehr als 100 Euro gibt es bereits professionelle Geräte. Für den Eigenheimer – eigentlich den typischen „Selbermacher“ – gibt es aber weitaus mehr Einsatzzwecke, die akkubetriebenes Werkzeug sinnvoll machen.

Hersteller wie Metabo – die sich vorrangig auf professionelle Anwender wie den Handwerker konzentrieren – schrieben sich schon vor Jahren auf die Fahne, ihr bis dato netzabhängiges Produktprogramm nahezu vollständig mit Akku anzubieten. Seitdem ist bei allen Herstellern die Entwicklung rasant weiter gegangen, so dass sich mittlerweile auch energiefressende Werkzeuge, wie Winkelschleifer oder Kreissägen mit Akku betreiben lassen und selbst Handwerkeransprüchen gerecht werden.

Die Entwicklung ist natürlich auch im Heimwerkerbereich nicht stehen geblieben: Belastbarere Akkuzellen; Elektronik in Akku und Werkzeug, die gegenseitig den Energiebedarf für die jeweilige Belastung optimieren; Energiesparende stärkere und wartungsfreie bürstenlose Motoren. So gibt es mittlerweile für den „Heim-Anwender“ eine riesige Geräte-Auswahl, mit der dem Hobby rund um Haus und Garten ohne störendes Kabel gefrönt werden kann. Die grundsätzliche Frage aber: Warum gibt es nicht einen Akku für alle Fabrikate – warum muss ich mich für einen Hersteller entscheiden?

Ganz oben auf der Liste: Akkuschrauber, sie gibt es auch mit Schlagfunktion. Kompakte 12-Volt-Schrauber eignen sich dort, wo wenig Platz ist. Besonderheit beim Worx SwitchDriver ist das drehbare Doppelbohrfutter für Bit und Bohrer.
Licht: Strahler (Worx) liefern über Stunden um 2000 Lumen. Die Stirnlampe (Varta) hat zwei Leuchten, die per Wischbewegung an und auszuschalten sind. Praktisch ist die kompakte Arbeitsleuchte mit klappbarem LED-Panel (Varta).

Einerseits treibt der Wettbewerb die fortschreitende Entwicklung und damit Innovationen an, was bei einem „Einheits-Akku“ sicherlich eingeschränkt wäre. Andererseits sind die Elektroniken, die Akkus und Geräte individuell aufeinander abstimmen, kaum zu „verallgemeinern“. Außerdem wollen Hersteller verständlicherweise Kunden an sich bzw. ihre Gerätefamilien binden.

Positiv sind aktuell Herstellerkooperationen, die auf ein gemeinsames Akkusystem zurückgreifen. Beispielsweise Gardena oder Gloria, die die Akkuerfahrung von Bosch nutzen und deren 18-Volt-Akkusystem für ihre Geräte einsetzen. Oder Metabo, deren Akkusystem in Geräten verschiedener Spezialwerkzeug-Anbieter verwendet wird.

Spezialisten für „harte“ Wände: die handlichen ­pneumatischen Bohrhämmer. Der Ryobi verfügt mit ­seinem Drehstopp sogar über eine Meißelfunktion für leichtere Arbeiten.
Nicht wegzudenken: Stichsägen.
Schleifer: Die bewährte Maus von Black & Decker, der Multischleifer von Worx – umrüstbar als Dreieck, Rotations- und Flächenschleifer. Ein Novum: der kompakte EasyCurvSander 12 von Bosch mit seinen drei beweg­lichen Schleiffüßen.
Schleifen, Raspeln, Sägen und Schaben – die oszillierenden Multifunktionsgeräte haben ein riesiges ­Einsatzspektrum.

Was ist davon für den Heimwerker von Interesse? Die Gerätefamilien einzelner Hersteller, die mit einer Akkutype betrieben werden, reichen von der Heckenschere über den Rasenmäher bis zum Hausstaubsauger, vom Bohrschrauber bis zur Handkreissäge. Ryobi beispielsweise hat mittlerweile über 100 Geräte im Programm. Wir stellen hier eine Art Grundausrüstung vor, die überwiegend fürs Arbeiten mit Holz gedacht ist. Also: Bohren, Schrauben, Sägen, Schleifen, Hobeln. Nach unserem Dafürhalten das am meisten ausgeübte Hobby im und ums Haus.

„Werkzeug-Leckerbissen“: Akkuhobel und Bandschleifer benötigen viel Energie.
Die leistungsfähigen Handkreissägen benötigen ebenso viel Energie. Stark, die Minikreissäge (Worx).

Für Arbeiten, die Power benötigen, sind 18-Volt-Geräte genau richtig. Manche Hersteller setzen bei „hungrigeren“ Geräten zwei Akkus (in Reihe geschaltet = 36 Volt) ein. Darüber hinaus gibt es unterschiedlich starke Akkus in den jeweiligen Programmen – etwa mit 2, 4 oder 6 Ah und mehr. Je nach verwendetem Gerät wirkt sich das in mehr und/oder längerer Leistung aus. Wobei etwa ein 6-Ah-Akku an einem Schrauber zu schwer, unhandlich und dessen Leistung „overdressed“ wäre. Die Leistung eines Akkus wird in Wattstunden (Wh) auf der Batterie angegeben. Allerdings kann sie nur einen Anhalt geben, da meist nicht bekannt ist, wieviel Energie der Motor bzw. das Werkzeug ihr abverlangt.

Die Stärke von 12-Volt-Geräten ist nicht zu unterschätzen, zudem sind sie in der Regel kleiner, leichter und handlicher. Empfehlenswerter für einfaches Heimwerken. Die ersten Li-Akkus (von Markenherstellern), die wir in der Redaktion getestet haben, sind gut zehn Jahre alt geworden, bevor sie ihren Dienst aufgegeben haben. Gut, wenn Akkus auch über längere Zeiträume nachzukaufen sind bzw. neuere Akkutypen auch noch an älteren Geräten funktionieren.

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