Tietze
noch keine KommentarePak-Choi "ganzjährig"
Mai 2002 Auch wenn Pak-Choi bereits in einem deutschen Gemüsebuch von 1857 Beachtung fand ("Neuerdings ist noch eine neue chinesische Kohlart, der Pak–choi bekannt geworden, … über die Kultur hat man noch keine genügenden Erfahrungen, weshalb ich auch nichts weiter davon erwähnen will."), ist es in "unserer Zeit" noch nicht so sehr lange her, seit man ihn hierzulande kennt und in geringem Umfang anbaut.

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Die weißen oder grünen Stängel und die mittel- bis dunkelgrünen Blattspreiten können als Gemüse gekocht werden, doch auch roh (evtl. blanchiert) zubereitet, ergeben sie einen sehr erfrischenden, leicht nussartig schmeckenden Salat, der nur wenig an andere Kohlarten erinnert.

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Pak-Choi bildet – ähnlich wie Chinakohl – unter Langtagbedingungen Blütentriebe aus (die einer Literaturangabe zufolge auch gegessen werden können), schosst also. Folglich dürfte er unter normalen Bedingungen am risikolosesten erst ab etwa Anfang/Mitte Juli ausgesät werden. Niederländische Versuche zeigen jedoch, dass bei einem früheren Kulturbeginn Anzuchttemperaturen von 18 °C (16 °C sollten nicht unterschritten werden!) bei der Jungpflanzengewinnung einen größeren Einfluss auf die Blütenbildung ausüben als die Tageslänge: Die Pflanzen schossen dann nicht oder nur in geringem Maße. (Eine zu zeitige Direktsaat aufs Beet ist also "aus wärmetechnischen Gründen" problematisch.)
Mithin ist ein "Ganzjahresanbau" möglich, wie er diesen Versuchen entsprechend in der Tabelle wiedergegeben wird. Zwar wurden in ihnen alle Sätze trotz der hohen Anzuchttemperaturen nach der Auspflanzung unter Folie weiterkultiviert, doch ist eine solche Bedeckung ab einer Mitte-Juni-Pflanzung bei entsprechender Witterung kaum noch notwendig. Die in der Tabelle angegebene Zeitspanne Pflanzung – Ernte verlängert sich dadurch allerdings ein wenig. Wenn die Pflanzen, um Schädlinge abzuwehren, dennoch unter Vlies oder Kulturschutznetzen gehalten werden, verringert das natürlich die schlummernde Gefahr der Blütentriebbildung. Das trifft auch für eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung (Mittelstarkzehrer) zu!
Bei Pflanzabständen von etwa 25 × 20 bis 25 cm werden die Kulturmaßnahmen wie beim Chinakohl gehandhabt.
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