Einige überholen sich selbst

© Titze
Februar 2002 Auf diesem Foto treiben die Tomatensamen bereits im "Mutterleib" aus, ohne erst die Aussaat ins Erdreich abzuwarten. Ausnahme der Regel: "Es ist eine uns an sich selbstverständlich erscheinende Tatsache, dass Samen, solange sie von ihrem Fruchtfleisch umhüllt sind, nicht zur Keimung kommen" (Ruge 1966).
Der Grund für die normale Keimruhe der Samenkörner (u. a.) in den Tomatenfrüchten sind Hemmstoffe (sog. Blascoline; z. B. verschiedene Säuren), die sich mit zunehmender Reife in der gallertartigen Masse bilden, mit der die Fruchtkammern gewöhnlich ausgefüllt sind. Auch die relativ hohe Lösungs-Konzentration (hoher osmotischer Druck) des "Wabbeligen" wirkt keimhindernd.
Soll der Auflaufvorgang später in dem Aussaatschälchen/-kistchen wie gewohnt vor sich gehen, so müssen die Hemmnisse erst einmal beseitigt werden. Das passiert natürlicherweise durch Auflösung/Zersetzung des Schleims und dem damit einhergehenden biochemischen Abbau oder durch Auswaschung.
Erstgenannte könnten hier – stärker und schneller als üblich – stattgefunden und zu dem nicht alltäglichen Anblick geführt haben. Ebenso möglich: Eine unzureichende Befruchtung, die die Bildung zu geringer Mengen gelatineartiger Substanz und damit keine hinreichende Keimhemmung zur Folge hatte.

© Titze
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