Gummifluss beizeiten bekämpfen!

Oktober 2001 Der Gummifluss kann an allen Steinobstarten auftreten, besonders gefährdet sind Süßkirsch-, Aprikosen- und Pfirsichkulturen. Das Krankheitsbild äußert sich durch eine Gummibildung unter der Rinde, es entstehen regelrechte Herde, sodass farblose oder rotbraune Tropfen an den befallenen Stämmen und Zweigen herausdringen.
Auch die Früchte können die Krankheit aufweisen, wenn sie von bestimmten Schädlingen oder Pilzen heimgesucht werden. Die Gummimasse setzt sich aus verschiedenen Zuckerverbindungen und Säuren zusammen. Die Umbildung von Zellulose und Pektin in Gummi erfolgt durch Zellfunktionsstörungen. Die Gummosis ist also keine parasitäre Erkrankung, sondern das Ergebnis physiologischer Störungen in der Pflanze.
nach obenUrsachen
Die Ursachen für das Auftreten sind breit gefächert. Alles was die Bäume in Stresssituationen versetzt, also Nässe, Wärme, Frost, Schädlinge, Krankheiten, Baumschnitt und nicht zuletzt kalte Böden und Staunässe, hat auf die Entstehung des Gummiflusses Auswirkungen. Geschieht nichts, sind beträchtliche Ernteminderungen zu erwarten, in Extremfällen kann es zum Absterben der Obstgehölze kommen. Schon ein eingewachsener Etikettendraht kann den Verlust eines wichtigen für den Kronenaufbau benötigten Triebes bedeuten.nach obenGegenmaßnahmen
Wer Steinobstgehölze pflanzen möchte, muss zunächst prüfen, ob Boden und Kleinklima optimal sind, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Hoch- und Halbstämme müssen in der vagetationslosen Zeit gegen Frostrisse und andere Kälteeinflüsse durch Weißen der Stämme geschützt werden. Das Auftreten von Schaderregern, die den Gummifluss fördern, wie Rindenwickler, Borkenkäfer, Kräuselkrankheit, Schrotschuss, ist möglichst rechtzeitig zu unterbinden.
Auch beim Ableitungsschnitt zur Öffnung des Kronenwinkels können Fehler gemacht werden, wenn ein starker Ast auf einen nach außen gerichteten, meist schwachen Trieb direkt zurückgenommen wird. Die Folgen sind erhebliche Saftdruckunterschiede zwischen beiden Organen, so dass der Gummifluss vorprogrammiert ist. Man hilft sich hier mit einem Trick und leitet den Seitentrieb nicht direkt ab, sondern belässt über ihm einen Zapfen von etwa 30 cm. Damit entsteht der Gummifluss im Zapfen und nicht an der Ableitungsstelle. Nach einiger Zeit stirbt der von der Gummosis befallene Zapfen ab und lässt sich leicht entfernen, aber der Trieb selbst bleibt unbeschädigt.
Schlagworte dieser Seite
Ableitungsschnitt, Erziehungsschnitt, Gummifluss, SteinobstBitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).
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Kunert
Sie sprechen vom Weißen der Stämme des Pfirsichbaumes in der Vegetationslosen Zeit(November - Januar?). Was für ein Material wird hierbei verwendet?
Mit freundlichen Grüßen
Kunert
Kalk
Ich verwende bei allen Obstbäumen LÖSCKALK, wie schon mein Vater...:
einfach, weil er vom Schnee/Regen abgewaschen wird und nicht schadet.
Im Baumarkt zu kaufen..