Vom Mehltau befallene Triebspitzen sind immer zu entfernen.
August 2001 Die Krankheit wurde aus Amerika eingeschleppt und tritt in Europa seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf. Das recht auffällige Schadbild präsentiert sich besonders gut an unbelaubten Büschen und Sträuchern. Die Triebe sind verkrümmt, mitunter auch korkenzieherartig verdreht. Während der Vegetation sind die Blätter der Jungtriebe mit einem mehlig-weißen Belag üherzogen.
Auch die Beeren werden befallen, sie verfärben sich im Laufe des Sommers dunkelbraun, reifen nicht aus und sind ungenießbar. Wenn nichts geschieht, kann der Schaden durch Ernteminderung und Kümmern der Pflanzen beträchtlich sein.
Die Pilzkrankheit beginnt stets an den Triebspitzen. Es entsteht ein weißer Belag aus ineinander verwobener Pilzfäden, auf dem sich zahlreiche Sommersporen (Konidien) bilden. Sie dienen einer zügigen Ausbreitung der Krankheit, indem sie auch tiefer angesiedelte Blätter befallen. Benachbarte Sträucher werden ebenso in Mitleidenschaft gezogen. Im Laufe des Sommers bräunt sich der Belag und es entwickeln sich kugelige Schlauchfrüchte, die für die Überwinterung des Pilzes sorgen. Die aus ihnen stammenden Wintersporen führen im Frühjahr zu Neuinfektionen der Jungtriebe. Besonders feuchtwarme Witterungsverhältnisse begünstigen die Verbreitung.
Weniger gefährlich ist der Europäische Stachelbeermehltau auf. Er befällt ausschließlich die Triebe.
Bei dieser Krankheit können mechanische und chemische Maßnahmen angewandt werden.
Befallene Triebspitzen schneidet man direkt beim Sichtbarwerden bis in das gesunde Gewebe zurück und verbrennt oder vergräbt sie anschließend, damit von ihnen keine Sporen mehr auf die Pflanzen übergehen können.
Kommt man nicht damit zurecht, können termingerechte Spritzungen durchgeführt werden. Beste Wirkung erzielte man früher kurz vor dem Austrieb – nach beendetem Rückschnitt – mit Schwefelmitteln (nach Gebrauchsanweisung). Nachteil: Verschiedene Sorten werfen nach Schwefelbehandlungen das Laub ab.
Widerstandsfähig gegen Stachelbeermehltau sind 'Rote Triumphbeere', 'Weiße Triumphbeere', 'Maurers Sämling' sowie 'Frühe Rote'.
Wer Schwefelverbrennungen ausschließen und gegen Mehltaubefall vorgehen möchte, kann, wenn er sich für Spritzungen entscheidet, organische Fungizide einsetzen. Ein sehr wirksames Präparat ist z. B. Discus, das ebenfalls in der Vorblüte zur Anwendung kommt und nach Gebrauchsanweisung auszubringen ist. Es ist nützlingsschonend und wirkt auch gut gegen Apfelschorf, es kann aber auch gegen Apfelmehltau angewandt werden.
Zur Bekämpfung der Krankheit kann man sich auch z. B. für Rubigan, Systhane 6 W oder Bayfidan spez. WG (ebenso organische Fungizide) entscheiden. Die Auswahl der Pflanzenschutzmittel bleibt dem Siedler überlassen.
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