Ziergarten: Robuste Bodendecker

Einleitung

März 2022 Bedingt durch den Klimawandel machen immer wieder lange Trockenperioden den Pflanzen im Garten zu schaffen. Besonders unschön sieht es aus, wenn größere Flächen mit Bodendeckern darunter leiden. Setzen Sie daher auf robuste Arten, die mit Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen.

Rosarote Blütenpracht mit Teppichphlox

In der freien Natur bleibt keine Fläche auf Dauer unbedeckt. Bald siedeln sich Pflanzen an, die den Boden vor Austrocknung schützen und ihr Areal rasch und dicht bewachsen. Auch im Garten gibt es viele Stellen, in denen bodenbedeckende Pflanzen von großem Vorteil sind: unter Bäumen, Sträuchern und hohen Stauden oder auf größeren Flächen, als Alternative zu pflegeaufwändigen Beeten oder Rasen. Ist der Boden einmal dicht bewachsen, unterdrücken sie mit ihrem Wuchs aufkommendes Unkraut, präsentieren sich teils auch im Winter grün und sind zudem äußerst pflegeleicht.

In den letzten Jahren konnten wir den Klimawandel selbst in unseren Breitengraden erleben: Wochenlange Trockenzeiten, in denen kein einziger Tropfen Regen fällt, sind keine Seltenheit mehr. Doch die Pflanzenwelt hält auch für solche Wetterbedingungen robuste Sorten bereit, die mit wenig Wasser und widrigen Standorten zufrieden sind.

Grün, grün, Immergrün nach oben

Das Immergrün erfreut mit blauen Blüten.

Das Kleine Immergrün (Vinca minor) ist bei uns heimisch und eignet sich gut für halbschattige oder schattige Lagen unter Sträuchern. Seine langen Triebe verweben sich allmählich und bilden eine dichte, etwa 20 cm hohe Pflanzendecke, die das ganze Jahr ihr dunkelgrünes Laub behält. Die robuste Staude ist in den Alpen heimisch und extreme Wetterverhältnisse gewöhnt. Sie ist gut winterhart und auch für sommertrockene Gehölzbereiche ideal. Im zeitigen Frühjahr erscheinen ihre meist himmelblauen, sternförmigen, hübschen Blüten, die gern von Insekten besucht werden. Es gibt ebenso Sorten mit weinroten oder weißen Blüten.

Das Großblütige Immergrün (Vinca major) dagegen wächst mit 30 bis 40 cm Höhe lockerer, ist anfälliger gegen harte Winter, blüht aber sehr dekorativ mit großen himmelblauen Blüten im Mai.

Blüten in Goldgelb nach oben

Die Golderdbeere (Waldsteinia ternata) ist der Favorit unter den Bodendeckern für gepflegte Ziergärten. Sie blüht anfangs üppig goldgelb im April bis Mai, schließt aber schon im zweiten Jahr die Fläche so dicht, dass die Blüten nur noch am Rand vermehrt erscheinen. Dafür bildet sich ein im Sommer wie im Winter grüner fünf bis zehn Zentimeter niedriger und edel wirkender Pflanzenteppich, der vor allem in kleine Gärten passt. Die Pflanze ist sehr anpassungsfähig und übersteht auch Trockenperioden. Halbschattige und sogar vollschattige Gartensituationen sind für sie geeignet. Bitte beachten: Die Schwesterart Waldsteinia geoides wächst horstiger, weniger als Teppich, und schliesst den Boden weniger dicht. Dafür blüht sie üppig goldgelb auch in den Folgejahren.

Blüht im Frühjahr goldgelb: die Golderdbeere
Pfingstnelken harmonieren toll zu Rosen.

Reichlich Blüten nach oben

Ideal unter Bäumen: der Balkanstorchschnabel

Wer vor allem Wert auf intensive Farbe legt, ist bei Teppichphlox (Phlox subulata) richtig. Die nur 15 cm hohe, üppig blühende Pflanze aus Nordamerika schmückt sich von April bis Juni über und über mit fünf Cent großen Blütchen in leuchtenden Farben (Weiß, Rosa, Weinrot, Lilablau und zweifarbig). Die sonnenhungrigen Stauden brauchen volle Sonne und gedeihen auch an trockenen heißen Stellen oder auf mageren Böden. Teppichphlox eignet sich besonders gut für kleine Flächen, Dachgärten und als Wegbegleiter. Tipp: Lässt nach vier bis sechs Jahren die Blühwilligkeit nach, die Pflanzen im Herbst teilen und neu aufpflanzen.

Sehr trockenheitsresistent zeigen sich auch die meisten Wolfsmilchgewächse wie die Gold-Wolfsmilch (Euphoria polychroma). Sie liebt durchlässigen, trockenen Boden wie er in Steingärten oder Kiesbeeten vorkommt. Im zeitigen April verbreiten ihre großen, goldgelben Blütenbüschel – die perfekt zum gelbgrünen Laub harmonieren – heitere Stimmung.

In zartem Rosa erblüht der Pyrenäen-Storchschnabel.
Die Gold-Wolfsmilch liebt trockenen Boden.

An Extremstandorte, wo Hitze, Trockenheit und Erosion auftreten, ist die Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) von Natur aus gewöhnt. Sie kommt in ganz Zentraleuropa vor – von Frankreich bis nach Tschechien. Deshalb sind für die winterharte Staude steinige und sandige Böden auch kein Problem. Die immergrünen, mehrjährigen Pflanzen bilden weitläufige Polster von etwa zehn Zentimeter Höhe, die zwischen Mai und Juni mit wunderhübschen, schalenförmigen Blüten in Rosa, Rot, Weiß oder zahlreichen gemischten Farben begeistern. Aber auch nach der Blüte zieren sie mit ihren lanzettförmigen, graugrün gefärbten Blättern.

Natürlicher Laubschlucker nach oben

Sehr beliebte, pflegeleichte und apart blühende Bodendecker findet man auch unter den Storchschnäbeln (Geranium). Der Balkanstorchschnabel (Geranium macrorrhizum) ‘Spessart’ beispielsweise ist für sonnige und halbschattige Stellen ideal, denn er hält selbst grossen Wurzeldruck unter Bäumen wie Ahorn, Eichen oder Birken aus. Die winterharten Pflanzen bilden einen dichten Teppich aus aromatisch duftenden Blättern, unter dem im Herbst von den Bäumen herabfallendes Laub einfach verschwindet. Ebenso dient er vielen Kleintieren als Versteck. Im Mai blüht die robuste, widerstandsfähige Sorte mit vielen zartrosa Blüten. Ein üppiger, langblühender und robuster Bodendecker ist auch der Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium endressii). Er schmückt sich mit vielen kleinen zarten rosafarbenen Blüten und eignet sich gut für große Rabatten.

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