Gartenschätze: Wir sind im Garten!

Einleitung

Juli 2021 Die Tage sind wieder länger, die Temperaturen höher und überall grünt, blüht und gedeiht es üppig. Endlich ist Sommer und wir können unser Freiluftzimmer wieder ausgiebig genießen.

Ein herrliches Naschvergnügen: Schön, wenn man genug Platz hat für Obstbäume und Beeren.
Von der Lucky-Berry®-Himbeere kann man vier Monate lang ernten. Sie ist auch für die Kübelkultur geeignet.
Mit einer stilvollen Gartendusche (Modell Fontenay von Garpa) wird der Garten zum Badezimmer.
Frische Kräuter immer griffbereit: Kein Problem mit dem mobilen Pflanztisch aus Zink (gartenzauber.com).

Die Wochen und Monate, in denen das Wetter mitspielt und wir „rund um die Uhr“ draußen sein können, sind in unseren Breitengraden begrenzt – und deshalb möchten wir diese Zeit auch bestmöglich nutzen. Entdecken Sie hier ein paar Ideen, um den Genuss zuhause noch zu steigern.

Badevergnügen im Garten nach oben

Einfach vor die (Terrassen-)Tür treten, ins kühle Wasser springen, ein paar Schwimmzüge machen oder sich nur auf der Wasseroberfläche treiben lassen – was gibt es im Sommer Schöneres und Erfrischenderes? Der Badespaß im eigenen Garten, ganz ohne Anfahrtswege oder zeitliche Begrenzung ist ein Traum, den sich viele Gartenbesitzer gerne erfüllen möchten. Und diese Erfüllung ist längst nicht mehr den „Großgrundbesitzern“ vorbehalten, sondern auch auf kleinstem Raum möglich, sogar auf Flächen von nur 50 bis 200 m². Von einem sprudeligen Whirlpool oder einem kleinen Becken mit Gegenstromanlage über klassische Pools oder Naturpools mit biologisch gefiltertem Wasser bis hin zum großzügigen naturnahen Badeteich reichen die Möglichkeiten.

Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die Fertiglösungen anbieten, und mit einem gewissen Maß an handwerklichem Geschick kann man einiges selbst umsetzen. Auf Nummer sicher gehen Sie jedoch, wenn Sie Fachleute hinzuziehen für die Beratung, Planung und Anlage der Schwimmgelegenheiten. Diese können Ihre Wünsche passend zum Grundstück und Budget umsetzen. Informieren Sie sich zum Beispiel bei der Gesellschaft für naturnahe Badegewässer (www.dgfnb.de) oder suchen Sie sich über den Verband Deutscher Garten- und Landschaftsbau (www.galabau.de) spezialisierte Betriebe.

Erfrischen und abkühlen nach oben

Eine professionell angelegte Schwimmgelegenheit ist zum einen natürlich eine Frage des Budgets und zum anderen braucht es, je nach Modell und Ausstattung, Ressourcen wie Wasser und Strom. Ganz einfach, aber nicht weniger spaßig, ist eine Erfrischung mit dem Gartenschlauch oder eine sanfte Dusche mit dem Rasensprenger. Wer Kinder zuhause hat, lädt vielleicht mal zu einer Wasserschlacht ein, bei der mit Wasser gefüllte Luftballons zum Einsatz kommen. Mit einer Wasserrutsche, die nur an den Gartenschlauch angeschlossen wird, kommt ebenfalls viel Spaß auf. Die Wassersprüher am Rand lassen einen Wasserfilm auf der Rutschbahn entstehen und Polster jeweils am Ende ermöglichen eine sanfte Landung.

Für eine Erfrischung von oben sorgt eine Gartendusche. Hier können Sie zwischen einer mobilen und einer fest installierten Dusche wählen. Der Vorteil der fest installierten Duschen: Sie sind sehr stabil, weil sie an Ort und Stelle verschraubt werden. Für die „Vollversion“, die sich auch für die Körperreinigung eignet, benötigen Sie außer dem Wasserzufluss auch einen Anschluss ans Abwasser, damit keine Seifen- und Shampooreste das Grundwasser belasten. Zudem sollte der Untergrund mit dem Ablauf befestigt sein. Flexibler und kostengünstiger ist eine mobile Dusche, die es in verschiedenen Ausführungen gibt und die meist nur mithilfe des Gartenschlauches gespeist wird. Je nach Gartenstil passen Modelle aus Bambusrohr oder Holz, mit viktorianisch anmutenden Brauseköpfen oder puristische Edelstahl-Konstruktionen. Achtung, bei Gartenduschen aus Holz kommt oft Tropenholz wie Teak oder Shorea zum Einsatz, da diese Hölzer bei Feuchtigkeit sehr dauerhaft sind. Achten Sie beim Kauf auf die Herkunft aus nachhaltigem Anbau.

Die einfachste Version der Gartendusche ist ein Metallgestell mit dreibeinigem Fuß oder mit einem Bodenspieß, zum Aufstellen der Dusche auf einer Rasenfläche. Hier hilft das Unterlegen eines kleinen Holzrosts, damit die Füße sauber bleiben. Andere Modelle werden mit einer passenden Bodenplatte angeboten. Und für „Warmduscher“ gibt es Solarduschen, die in einem Tank das Wasser aufheizen. Vor der Frostperiode werden die mobilen Duschen entleert und abgebaut und können im Keller oder Gartenhaus gelagert werden. Einen erfrischenden Wasserspaß der anderen Art, und zwar von unten, bietet eine Gartendusche, bei der aus der Bodenfläche Wasserfontänen aufsteigen und mehrere Meter hoch spritzen – die Höhe der Fontänen lässt sich mit dem Fuß regeln. Dafür braucht es ebenfalls nur den Anschluss an einen Gartenschlauch.

Belebend – eine Mini-Kneipp-Kur nach oben

Schon der Allgäuer Pfarrer Sebastian Kneipp wusste vor rund 150 Jahren von der wohltuenden Kraft des Wassers. Das kühle Nass hilft gegen Kreislaufprobleme, schwere Beine, Kopfschmerzen und vieles mehr. Für eine Mini-Kneipp-Kur im Garten reicht schon eine Wanne mit etwa 40 × 40 cm Fläche und mindestens 30 cm Höhe. Füllen Sie kühles Wasser (8 bis 12 °C) ein, stellen Sie sich in die Wanne und treten Sie eine Minute auf der Stelle. Das Wasser danach nicht abtrocknen, sondern auf der Haut verdunsten lassen.

Oder Sie funktionieren den Gartenschlauch zum Kneipp-Instrument um. Dazu einen kalten, sanften Strahl beginnend außen am rechten Fußknöchel bis zur Hüfte hoch- und an der Beininnenseite wieder zurück nach unten führen. Mit der linken Seite ebenso verfahren und den Ablauf wiederholen. Zum Schluss die Fußsohlen begießen. Auch ein Armguss bringt den Kreislauf in Schwung. Mit einem weichen Wasserstrahl an der rechten Handaußenseite beginnen und bis zur Schulter fortsetzen, dasselbe an der linken Seite wiederholen.

Im Garten kochen und essen nach oben

Auf der Kochstelle schmort ein Fisch und Kartoffeln, der frisch gepflückte Salat landet sofort in der Schüssel, die erntefrischen Kräuter sind nur einen Handgriff entfernt und während Sie kochen, lauschen Sie auf Vogelstimmen und genießen die laue Abendluft. Herrlich! Vielleicht möchten Sie sich auch nicht mehr mit dem Aufstellen eines Grills zufriedengeben, sondern wollen mehr und draußen auch schnippeln, kochen, kühlen und spülen. Mit einer Outdoorküche nutzen Sie Ihren Garten im Sommer noch intensiver. Eine Gartenküche integriert zudem den „Koch“ ins gemeinsame Freiluftgeschehen und hält ihn oder sie nicht länger im Haus fest – kurze Wege zu Selbstangebautem inklusive.

Da es bei einer Freiluftküche in erster Linie auf Arbeitsflächen und weniger auf viel Stauraum ankommt, braucht man dafür nicht so viel Platz wie für eine normale Küche. Mit 2 bis 5 m2 kommt man schon gut aus. Ganz einfach starten können Sie mit zwei Holzregalen, einer Arbeitsfläche und ein paar Körben, um die wichtigsten Kochutensilien aufzubewahren. Ein Servierwagen auf Rollen sowie mobile Küchenwagen bieten noch mehr Flexibilität, denn damit rollt man schnell alles von A nach B. Gute Lösungen sind Systeme mit individualisierbaren oder vorgefertigten Modulen, die es in den verschiedensten Ausführungen gibt, zum Beispiel Kombinationen aus Edelstahl, Holz oder Beton. So können Sie die Küche jederzeit erweitern und anpassen.

Das Kernstück der Outdoorküche ist meist ein Gas- oder Holzkohlegrill. Die Kochmöglichkeiten lassen sich durch Kochfelder (gasbetrieben oder elektrisch), einen Wokbrenner, einen Plancha-Grill (flache Grillplatte) oder einen Pizzaofen erweitern. Möchten Sie beim Aufstellen unabhängig von einem nahe gelegenen Stromanschluss sein, ist der Gasbetrieb die richtige Wahl. Wer draußen ein Spülbecken haben möchte, braucht allerdings einen Wasserzufluss und einen Abfluss, was bei der Planung berücksichtigt werden muss. Zudem muss man überlegen, ob ein Kaltwasseranschluss ausreicht, denn eine Installation mit Heiß- und Kaltwasser ist aufwändiger. Für einen sicheren Stand ist es von Vorteil, wenn der Untergrund entsprechend befestigt ist, zum Beispiel mit Steinplatten oder Betonpflaster.

Lieber mit Gas oder mit Grillkohle? Für passionierte Holzkohle-Griller stellt sich diese Frage meist nicht, denn sie sind überzeugt, dass der beste Grillgeschmack nur so zu erreichen ist und das ganze Prozedere vom Anglühen der Kohle bis zum fertigen Grillgut einfach zum Erlebnis dazugehört. Andere schwören auf einen schnellen Start und die Unkompliziertheit beim Gasgrillen, das ebenfalls zu außergewöhnlichen Gaumenfreuden führt.

An einer Sache jedoch kommen Sie nicht mehr vorbei: Ein Deckel muss sein, denn erst der eröffnet den Weg vom simplen Rösten zum fortgeschrittenen Grillen bei unterschiedlichen Temperaturen. Ohne Deckel ist nur das direkte Grillen möglich, d. h. das Grillgut liegt direkt über der Hitzequelle, die Garzeit ist kurz. Beim Grillen mit geschlossenem Deckel bleibt die Hitze im Grillraum. Die Wärme kann zirkulieren und der Grill funktioniert dann prinzipiell wie ein Umluftofen. Das Grillgut muss nicht direkt über der Hitzequelle liegen und nicht gewendet werden. Somit gibt es auch keine Stichflammen und in die Glut tropfendes Fett.

Obst, Gemüse und Kräuter für die Outdoor-Küche nach oben

Dekorativ: Rotkohl und Mangold zwischen Blumen

Jeder, der mal eine selbst herangezogene, sonnengereifte Tomate frisch vom Strauch gepflückt und gegessen hat, der weiß, dass keine Supermarkt-Tomate dieses Erlebnis toppen kann. Zum einen ist da der intensive Geschmack, zum anderen noch der Stolz des Hobbygärtners, der dabei mitschwingt. Wer sich erst mal langsam an Essbares aus dem Garten herantasten möchte, beginnt vielleicht mit Erdbeeren und Johannisbeeren oder Kräutern in Töpfen. Auch viele Gemüse wie Paprika, Tomaten, Radieschen oder Salat funktionieren gut in Gefäßen oder in kleinen, mobilen Hochbeeten. Wer dann auf den Geschmack gekommen ist, räumt vielleicht Gemüsen wie Palm- oder Grünkohl, buntem Stielmangold oder einer Artischocke einen Platz im Blumenbeet frei – diese Gemüse schmecken nicht nur köstlich, sondern haben auch einen Zierwert. Mit Stangenbohnen, die an einem dekorativen Rankgerüst emporklettern, setzen Sie ebenfalls essbare, vertikale Akzente im Blumenbeet.

Da die meisten Gemüse sonnenhungrige Gewächse sind, wählen Sie für die Beete einen sonnigen Platz. Wie viel Anbaufläche Sie bewirtschaften, hängt vom Verbrauch bzw. der Anzahl der Personen ab, die zum Haushalt gehören.

Die perfekte Kombi nach oben

Buch-Tipp: Gemüse ins Blumenbeet!

Gemüse ist ein 1-a-Gestaltungselement und kann prima in Blumenbeete integriert werden. Erfahren Sie in diesem Buch, wie sich Gemüse- und Zierpflanzen auch ohne die strengen Regeln der Mischkultur miteinander kombinieren lassen! Entdecken Sie neben teils essbaren Zierpflanzen diverse Gemüsearten und -sorten, die lecker schmecken und super aussehen! Tolle Pflanzenkombis und wichtige Pflegetipps inklusive – für einen gesunden, vielfältigen Garten!

Heidi Lorey
Gemüse ins Blumenbeet!
192 Seiten, Klappenbroschur
19,95 Euro, Ulmer Verlag
ISBN: 978–3–8186–1274–0

Die angelegten Beete sollten eine Breite von 1,2 m haben – ein bewährtes Arbeitsmaß, denn so kann man beim Pflanzen, Pflegen und Ernten die Beetmitte noch gut vom Weg aus erreichen. Wer große Mengen ernten will, richtet eher lange Beete ein. Für alle, die sich Abwechslung und eine bunte Mischung wünschen, sind mehrere kleine Unterteilungen richtig. Dann ist ein Hauptweg praktisch, von dem die Beete rechts und links der Achse angeordnet werden. Für den Hauptweg rechnet man mit einer Breite von 90 cm, damit man ihn mit einer Schubkarre gut befahren kann. Die kleineren Arbeitswege zwischen den Beeten sollten etwa 30 cm breit sein. Die Ausgestaltung kann von einem einfachen festgetretenen Erdweg über einen weichen Belag aus Rindenmulch oder Kies bis hin zu Belägen aus Holz, Steinplatten oder Klinker reichen.

Was sonst noch wünschenswert ist, sind Hecken aus Sträuchern oder Sommerblumen, die einen Schutz gegen Wind und Kälte bieten. So entsteht ein günstiges Kleinklima für das Gemüse. Sie dürfen jedoch nicht zu hoch sein, sonst wird es schattig und stickig. Damit Gemüse und Obst gut gedeihen und reichlich Erntegut hervorbringen, benötigen sie genug Nährstoffe und Wasser. Falls die natürlichen Niederschläge nicht ausreichen, muss regelmäßig gewässert werden. Damit das nicht zur zeitintensiven Tortur wird, achten Sie darauf, dass nah am Beet ein Wasseranschluss besteht. Mit einem Gartenschlauch geht es zudem schneller als mit der Gießkanne. Mit Regentonnen können Sie wertvolles Regenwasser sammeln und natürliche Ressourcen (und den Geldbeutel) schonen. Planen Sie auch einen Kompostplatz ein, denn damit wird auf ideale Weise für den notwendigen Nährstoffnachschub gesorgt und gleichzeitig pflanzliche Abfälle sinnvoll verwertet. Man platziert ihn an einem luftigen, halbschattigen und gut zu erreichenden Platz.

  • Gartenschätze: Mein Lieblingsplatz
  • Gartenschätze: Farbe im Garten
  • Diese Seite nutzt ausschließlich Session-Cookies. Permanente Cookies werden nicht verwendet!
    Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.