Gartenberatung: Insektenparadies Blumenwiese

Einleitung

April 2020 Aufgerüttelt durch die Meldungen über das Insektensterben, wollen viele Gartenbesitzer mit einer Blumenwiese einen Beitrag für die Artenvielfalt in ihrem Garten leisten. Doch statt eines bunten Blütenteppichs macht sich schnell die Enttäuschung breit, wenn statt der Blumen nur Gras und Klee wuchern.

Blumenwiese, oder was? nach oben

Eins vorneweg: Für eine richtige Blumenwiese, die sich durch Selbstaussaat erhält, sind die meisten Gärten zu klein und man kann die Fläche nicht mehr nutzen. Für den Hausgarten sind mehrjährige, gebietsheimische Wildblumenmischungen wie die Mischung „Blühende Landschaft“ besser geeignet. Diese sind für eine lange Standzeit konzipiert und auch für kleinere, sonnige Flächen z. B. entlang des Hauses, an Wegen oder als Inseln im Rasen geeignet. Wer seine gesamte Rasenfläche artenreicher und pflegeleichter gestalten will, für den ist ein Blumen- oder Kräuterrasen die bessere Wahl.

Geeigneter Boden nach oben

Das größte Problem ist meist ein zu gut mit Dünger und Kompost versorgter Gartenboden. Der ist passend für den Gemüse- und Obstgarten, Wildblumen aber mögen es mager. Eine Blumenwiese wird immer artenreicher, wenn über Jahre das Mähgut abgeräumt und dem Boden kein Dünger zugeführt wird. Wesentlich schneller geht es, wenn man den Boden gezielt abmagert. Dazu wird auf den Flächen Sand bzw. ein feines Sand-Kiesgemisch aufgebracht und eingearbeitet. Bei einem sehr humosen, nährstoffhaltigen Gartenboden sollte die oberste Bodenschicht abgetragen und anderswo im Garten verwendet werden.

Tipp: Werden bei Gartenneuanlagen diese Flächen gleich mit eingeplant, wird hier auf den Humusauftrag verzichtet. Stattdessen lässt man den mageren Unterboden liegen und macht ihn falls nötig mit Sand durchlässiger.

Gutes Saatgut nach oben

Sehr viele der Blumenmischungen im Handel sind auf optische Aspekte zusammengestellte Mischungen verschiedener Herkunft. Da die meisten Insekten an gebietsheimische Pflanzen gebunden sind, sollte bei den Mischungen weniger der Effekt, als geeignete Pflanzenarten im Vordergrund stehen. Suchen Sie gezielt nach gebietsheimischem Wildpflanzensaatgut, dieses finden Sie z. B. bei Mitgliedsbetrieben im Naturgarten e. V. Die Auswahl des Saatguts sollte sich außerdem nach den Boden- und Standortverhältnissen richten.

Wann aussäen? nach oben

Bester Aussaatzeitpunkt ist von April bis Mai. Zur einfacheren Aussaat das Saatgut mit trockenem Sand mischen und gleichmäßig verteilen. Anschließend das Saatgut leicht andrücken oder walzen. Nicht einarbeiten, da die meisten Wildpflanzen Lichtkeimer sind. Nach der Aussaat den Boden unbedingt über Wochen feucht halten. Jetzt ist Geduld gefragt, die ersten Keimlinge erscheinen erst in 2 bis 3 Wochen. Keimen auch konkurrenzstarke Pflanzen wie Quecke, Giersch, Winde oder Klee, sollte man diese entfernen.

Wie pflegen? nach oben

Eine Blumenwiese wird mit einer Sense oder einem Balkenmäher 1- bis 2-mal im Jahr auf höchstens 10 cm zurückgeschnitten. Bei kleinen Flächen genügt eine Heckenschere. Dabei empfiehlt es sich, nicht alles auf einmal abzumähen, sondern die Mahd innerhalb der Fläche zeitlich zu verteilen. Das Mähgut verbleibt für ein paar Tage auf der Fläche, damit der Samen ausfallen kann.

Bei mehrjährigen Wildpflanzenmischungen bleiben die Pflanzen über den Winter stehen, damit Insekten in den Stängeln überwintern können. Nach dem Rückschnitt im Frühjahr sollte das Schnittgut noch möglichst trocken gelagert werden, damit sich die Insekten weiterentwickeln können.

Egal ob Wiese, mehrjährige Wildpflanzenmischung oder Blumenrasen, innerhalb kürzester Zeit können Sie jetzt beobachten, wie sich mehr und mehr Insekten und Vögel in Ihrem Garten wohlfühlen. Viel Erfolg!

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