Küchengarten: Die Anzucht beginnt!

Einleitung

Februar 2020 Endlich ist es soweit: Wer eigenes Gemüse ernten möchte, der kann sich jetzt bereit machen für die ersten Aussaaten auf der Fensterbank.

Mal ehrlich – selbst gezogene Tomaten schmecken doch viel besser als die weitgereisten Sorten aus dem Supermarkt. Zudem lässt sich mit der eigenen Anzucht auch Geld einsparen. Eine Tüte Saatgut kostet meist ähnlich viel wie eine vorgezogene Pflanze, aber daraus können Sie gleich mehrere Pflänzchen ziehen. Je größer der Garten, desto mehr macht sich das im Geldbeutel bemerkbar. Ein guter Grund, jetzt die Aussaatutensilien herauszuholen und mit dem pflanzlichen Kindergarten in Töpfen und Schalen im warmen Zimmer zu beginnen.

Alles, was Sie zur Aussaat brauchen.
Wer Pflanzen auf der warmen Fensterbank vorzieht, spart Geld und kann früher ernten.

Los geht’s nach oben

Beginnen können Sie mit wärmeliebenden Gemüsen und Kräutern auf der hellen, aber nicht prallsonnigen Fensterbank im Haus oder im geheizten Gewächshaus. Im Februar stehen vor allem Paprika auf der Liste, im März folgen Tomaten und Auberginen, damit sie bis zum Auspflanztermin Mitte Mai noch zu kräftigen Jungpflanzen heranwachsen. Auch für Kräuter wie Basilikum, Minzen, Salbei, Oregano oder Schnittlauch steht der Pflanzenstart nun an. Sogar erste Salate und Kohlrabi können Sie in Töpfen aussäen und bereits in wenigen Wochen ernten. Gurken, Melonen und Zucchini folgen etwas später, Anfang April.

Das brauchen Sie nach oben

Schwierig ist es nicht, neue Pflanzen ins Leben zu rufen. Als Aussaatgefäße dienen Saatschalen, Blumentöpfe oder Anzuchttöpfchen aus Pflanzenfasern. Prima klappt die Aussaat auch in ausgedienten Eierpappen.

Kokostabletten quellen mit Wasser schnell auf.

Wichtig für einen guten Start ist die richtige Erde. Verwenden Sie spezielle Anzucht- oder Aussaaterde. Sie sollte locker, feinkrümelig und nährstoffarm, also wenig gedüngt sein. Blumenerde eignet sich wegen des zu starken Düngergehaltes nicht.

Für die Kultur von Zucchini-, Gurken- und Melonensamen sind zudem Kokostabletten ideal. Kurz in Wasser eingeweicht, quellen sie rasch zu praktischen und platzsparenden Erdklumpen auf, in die Sie dann einen der Samen stecken. Diese setzen Sie später samt bewurzelter Pflanze einfach in einen mit Erde gefüllten Topf um oder ins Beet im Freiland.

Ferner benötigen Sie Klarsichtfolie oder Kunststoffbeutel als Verdunstungsschutz, eine Gießbrause und bei Bedarf Gartenhandschuhe. Gut bewährt hat sich ein kleines, beheiz- und belüftbares Zimmergewächshaus, denn es sorgt mit hoher Luftfeuchtigkeit für ein optimales Kleinklima. Davon gibt es verschiedene Modelle im Gartenfachhandel zu kaufen, zum Beispiel von Romberg, Jiffy oder Flortus.

Und was man sonst noch braucht: eine gute Portion Geduld, denn bis die Pflanzen keimen, vergehen meist einige Tage oder gar Wochen.

Licht und Temperatur nach oben

Zusätzliche Belichtung hilft allen Jungpflanzen in der dunklen Jahreszeit erheblich, sich schneller und gesünder zu entwickeln. Außerdem kommt es zu weniger Pilzkrankheiten. Hierfür gibt es spezielle Pflanzenleuchten in Röhrenform, LED-Energiesparlampen, Aquarienleuchten oder – für größere Gewächshäuser und Wintergärten – effektive Natriumdampf-Hochdruckleuchten.

Auch die richtige Aussaattemperatur trägt entscheidend zum Erfolg bei. Auf der Saatguttüte ist vermerkt, welche Temperatur die Samen zum Keimen brauchen. Fensterbänke sind oft zu kalt. Kontrollieren Sie die Temperatur daher regelmäßig mit einem Thermometer und wechseln Sie notfalls den Platz, zum Beispiel in die Nähe eines Heizkörpers. Sie können die Saatschalen zudem auf eine isolierende Unterlage aus Kork oder Pappe stellen, falls die Fensterbänke aus Stein sind und Kälte ausstrahlen.

Nur Salat und Erdbeeren keimen bei niedrigeren Temperaturen (für Salat sind 8 bis 15 °C ideal, für Erdbeeren 14 bis 16 °C). Zimmerwärme mit 18 bis 20 °C brauchen dagegen Tomaten, Kohlarten, Fenchel, Kräuter und Zucchini. Wärmer lieben es Paprika und Auberginen (20 bis 22 °C) sowie Gurken, bei denen ständig wenigstens 22, besser 24 bis 25 °C herrschen sollten.

So wird’s gemacht nach oben

Füllen Sie die Gefäße bis etwa 1 cm unter den Rand mit Aussaaterde und verteilen Sie den Samen gleichmäßig darauf. Bei Dunkelkeimern wie Paprika, Zucchini, Gurken oder Auberginen wird der Samen anschließend etwa 1 cm mit Erde bedeckt. Bei Lichtkeimern wie Basilikum oder Salaten drücken Sie den Samen dagegen nur leicht an oder bedecken ihn ganz dünn mit Erde. Danach gründlich angießen.

Der Samen darf nun nicht mehr austrocknen. Decken Sie das Aussaatgefäß daher mit einer Haushaltsfolie ab oder schieben Sie es in einen durchsichtigen Kunststoffbeutel. Noch besser: ab damit ins Zimmergewächshaus! Suchen Sie jetzt einen Platz mit der nötigen Keimtemperatur – das kann auch im Heizungskeller sein. Schieben sich erste grüne Spitzen aus den Samen heraus, entfernen Sie die Folie. So gelangt Luft an die Aussaat und Fäulnis wird vermieden.

Setzen Sie die Sämlinge nach weiteren zwei bis drei Wochen in lockere Blumenerde in Kisten oder Töpfe um, sobald sie etwa 3 bis 4 cm Höhe erreicht haben und kultivieren Sie sie auf der Fensterbank bis zum Auspflanzen weiter.

Gut zu wissen! nach oben

  • Säen Sie nicht zu früh aus! Wenig Licht im Winter lässt auch die Sämlinge kraftlos erscheinen. Wenn sie zu lange auf der Fensterbank stehen, „vergeilen“ sie, das heißt, sie werden dünn und anfällig für Pflanzenkrankheiten. Beachten Sie daher den besten Zeitpunkt für die Vorkultur, der auf den Samentütchen angegeben ist.

  • Achten Sie auf hochwertiges und noch haltbares Saatgut. Schauen Sie Ihre Bestände aus dem letzten Jahr aufmerksam durch, denn liegt die Saat zu lange, lässt die Keimfähigkeit nach. Auf jeder Tüte ist ein Haltbarkeitsdatum abgedruckt. Wählen Sie die bestmögliche Sorte. Eine bessere Züchtung sichert ein deutliches Mehr an Krankheitsresistenz, Ertrag und innerer Qualität der Früchte.

  • Halten Sie die Aussaaten stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, denn sonst breiten sich rasch Pilzkrankheiten aus. Gießen Sie nur morgens und sorgen Sie für gutes Abtrocknen. Ein wirksames Hilfsmittel ist das Absieben der Oberfläche mit einer dünnen Schicht Sand. Dazu siebt man nach der Ausaat und dem Abdecken mit etwas Erde eine dünne Schicht Sand über die Erde.
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