Küchengarten: Leckere Getränke mit Kräutern

Es muss nicht immer Zucker sein. Probieren Sie doch mal das Aztekische Süßkraut zum Süßen.

Einleitung

Juli 2019 Erfrischende Sommerdrinks erhalten einen besonderen Frische­kick durch Kräuter aus dem Garten. Minze, Zitronen­melisse, Basilikum, Salbei oder Rosmarin machen das ­Geschmackserlebnis perfekt. Dafür sollten Sie diese ­Kräuter im Garten haben:

Vielfältig: Minze nach oben

Für das In-Getränk „Hugo“ ist Minze unersetzlich. Sie bildet neben Holunderblüten-Sirup und Sekt die Grundlage für den aktuellen Lieblings-Aperitif. Auch der „Mojito“ aus Limetten, braunem Zucker, Rum und Sodawasser erhält durch Minze seinen erfrischenden Geschmack.

Die Marokkanische Minze eignet sich gut für Cocktails.

Die Familie der Minzen beinhaltet eine schier endlose Zahl unterschiedlicher Arten und Sorten mit diversen Geschmacksnuancen. Für Cocktails eignen sich in erster Linie die Mojito-Minze (Mentha 'Nemorosa'), die Marokkanische Minze (Mentha spicata var. crispa) und die Spearmint-Minze (Mentha spicata). Sie würzen kräftig und verleihen den Getränken einen kühlenden Charakter. Ihr unverwechselbar „minziges“ Aroma verdanken sie dem ätherischen Öl Menthol, das in der ganzen Pflanze, vor allem aber in den elliptisch geformten, leicht gezackten, grünen Blättern enthalten ist. Bereits eine Berührung reicht aus, um das Öl, und somit den intensiven Duft freizusetzen. Wer es sanfter mag oder Menthol nicht verträgt, greift auf Apfel-, Ananas- oder Erdbeerminze zurück: Sie schmecken etwas lieblicher und passen prima in selbst gemachte Erdbeer- oder Himbeerlimonade.

Minzen sind robuste, winterharte und sehr wüchsige Kräuter. An sonnigen Standorten produzieren sie mehr Menthol als an halbschattigen. Ernten können Sie das ganze Jahr über von üppig wachsenden Trieben. Tipp: Pflanzen Sie Minzen lieber in einen Eimer ohne Boden ins Beet, oder in den Kräuterkasten. Das hält ihr üppiges Wachstum im Zaum, denn Minzen vermehren sich leicht über lange Ausläufer im Boden.

Zitronen-Vertretung nach oben

Lieben Sie Zitronenlimonade? Dann sollten Sie unbedingt Zitronenverbene (Aloysia citrodora) auf der Terrasse haben! Einfach eine Handvoll der Blätter klein schneiden, mit Wasser und Zucker vermischen, kühl stellen und genießen. Denn die Blätter der auch als Zitronenstrauch oder Verveine bekannten Kübelpflanze liefern einen tollen Ersatz für Zitronen. Im Sommer erscheinen viele zartrosa-weiße Blüten. Der hübsche, bis zu 150 cm hohe Kleinstrauch stammt ursprünglich aus Argentinien und Uruguay. Er gedeiht in warmen Gefilden (Frankreich, Italien, Spanien) sogar im Beet und zählt dort zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Bei uns sollten Sie Zitronenverbene lieber als Kübelpflanze im Topf kultivieren – im Sommer auf Terrasse oder Balkon und den Winter über an einem frostfreien, jedoch kühlen, hellen Platz. Wählen Sie dafür ein Gefäß, das doppelt so groß ist wie der Ballenumfang der Pflanze.

In Eistee sorgt Zitronenmelisse für den Zitronengeschmack.

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) bringt stetig frischgrüne Blätter hervor, deren hochintensiver Geschmack dem der Zitronen ähnelt. Sie können sie zum Beispiel für zitronigen Eistee verwenden. Und haben Sie schon mal „Infused Water“, also aromatisiertes Wasser, probiert? Geben Sie dazu einen oder zwei der Kräuterzweige in eine Karaffe mit Leitungs- oder Mineralwasser, und lassen Sie die Mischung vor dem Servieren mindestens eine halbe Stunde ziehen.

Zitronenmelisse ist eine winterharte Staude, die 40 bis 80 cm hoch wird. Einmal gepflanzt, hält sie sich über viele Jahre. An sonniger bis halbschattiger Stelle im Garten gedeiht sie üppig und kann vom zeitigen Frühjahr bis zum Herbst fortlaufend geerntet werden. Vorausgesetzt, Sie schneiden die Triebe kurz vor der Blüte bodennah zurück: Denn sobald sich die Knospen öffnen, schmeckt Zitronenmelisse seifig. Die Pflanze gibt sich auch mit Gefäßen zufrieden und bildet selbst auf der Fensterbank laufend neue Blätter.

Alternativen für Zucker nach oben

Mit Stevia können Sie Limonaden, Tees und Cocktails süßen.

Etwa tausendmal so süß wie Zucker, und dabei frei von Kalorien – mit diesen Eigenschaften überraschen gleich zwei Kräuter: Aztekisches Süßkraut (Lippia dulcis) und Stevia (Stevia rebaudiana). Die Blätter beider Arten haben eine enorme Süßkraft und sind daher ein beliebter Ersatz für herkömmlichen Zucker. Verwenden Sie sie jedoch sparsam. Bereits wenige Blättchen genügen, um Limonaden, Tees oder Cocktails zu versüßen. Beide Kräuter stammen aus Südamerika und werden dort seit hunderten von Jahren genutzt. Die mehrjährigen, frostempfindlichen Topfpflanzen verbringen den Sommer gern im Freien, die kalte Jahreszeit dagegen auf der Fensterbank oder im frostfreien Wintergarten.

Stevia schmeckt mild und sehr süß. Die Pflanze wird etwa 30 bis 50 cm hoch und wächst üppig. Zupfen Sie nicht nur die Blätter ab, sondern ernten Sie lieber einen ganzen Trieb oder die Triebspitzen. So verzweigt sich die Pflanze immer wieder neu und bleibt kompakt im Wuchs.

Das Aztekische Süßkraut hat ein leicht minziges Aroma. Im Gegensatz zu Stevia verliert es seine Süße in getrocknetem Zustand. Nutzen Sie diese Art also stets frisch. Fast das ganze Jahr über schmückt sich die Pflanze mit kleinen, weißen Blütchen, die ebenfalls essbar sind: ein Deko-Highlight für Getränke oder Desserts! Das Aztekische Süßkraut wächst kriechend und wird nur etwa 20 bis 30 cm hoch, bildet dafür aber lange Ranken. Ideal für die Kultur in Balkonkästen oder Hängegefäßen.

Basilikum für den Cocktail nach oben

Strauchbasilikum ‘Magic Blue’: attraktiv und lecker.

Als Zutat für Cocktails wird Basilikum zunehmend beliebter, beispielsweise für den berühmten „Gin Basil Smash“ aus Gin, Zuckersirup, Zitronensaft und viel Basilikum. Am besten eignet sich dafür die klassische Sorte 'Genoveser' (Ocimum basilicum), die viel frische, grüne Blattmasse entwickelt. Empfehlenswert sind außerdem die attraktiven Strauchbasilikum-Sorten 'Magic Blue' und 'African Blue' (Ocimum kilimandscharicum × Basilicum purpurascens). Ab Mai bilden sich blauviolette Blütenrispen, die Sie als Deko ins Cocktailglas stecken können. Strauchbasilikum ist mehrjährig und wird idealerweise im Kübel kultiviert. Stellen Sie es den Winter über frostfrei auf. Basilikum benötigt einen vollsonnigen Standort und ausreichend Wasser. Staunässe sollten Sie vermeiden, sonst fangen die Pflanzen an zu faulen.

Einfach zu machen: Kräuter-Eiswürfel nach oben

Legen Sie ein paar frisch gepflückte und gewaschene Blätter in Eiswürfelförmchen, füllen Sie diese mit Wasser auf und deponieren Sie sie im Eisfach. Kräuter-Eiswürfel sehen im Getränkeglas attraktiv aus. Beim Auftauen entfaltet sich das Aroma der Pflanzen, und sie geben dem Drink eine raffinierte Note.

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