Ziergarten: Pflanzen für den Wassergarten

Einleitung

Juli 2019 Ein naturnaher Gartenteich versprüht einen besonderen Charme. Er schafft Lebensräume für vielerlei Kleintiere, die zum Beobachten einladen. Auch die Bepflanzung bietet tolle Blickfänge, denn etliche Wassergewächse punkten mit dekorativen Blüten und Blättern.

Die Weiße Seerose (Nymphaea alba) gibt es auch in farbigen Sorten.

Das feuchte Element beherbergt Arten, die sich den Lebensbereichen im und am Wasser angepasst haben. Sumpfpflanzen beispielsweise vertragen wechselnde Feuchte genauso gut wie normale Gartenböden, Verhältnisse also, wie sie im Grenzbereich des Teichufers vorkommen. Andere Gewächse möchten stets im Wasser stehen und benötigen dabei Erdkontakt, um ihre Wurzeln zu verankern. Sie wachsen in Ufernähe oder am flacheren Teichrand. Und schließlich gibt es Pflanzen für die Tiefwasserzone. Sie bilden entweder ganz lange Triebe wie die Seerosen, gedeihen am Teichgrund komplett unter Wasser oder schwimmen gänzlich ohne Bodenkontakt auf dem Wasser.

Sumpf- und Wasserpflanzen erhalten Sie den ganzen Sommer über vorkultiviert in Containern oder Töpfen in Gartencentern. Die meisten dieser Arten sind bei uns heimisch und demzufolge entsprechend robust und winterhart. Der großen Auswahl zum Trotz: Beschränken Sie sich – gerade bei kleinen Teichen – auf einige wenige geeignete Arten und geben Sie ihnen dafür lieber genügend Raum. Sonst behindern die Pflanzen sich gegenseitig im Wachstum.

Blickfänge am Teichrand nach oben

Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)

In der Sumpfzone, also dem Übergang zwischen Wasser und Land, siedeln viele besonders schöne, ausdrucksvolle Pflanzen. Ihnen macht es wenig aus, wenn sie kurzzeitig trocken fallen bzw. mal bis 10 cm Wassertiefe verkraften müssen. Dazu gehört zum Beispiel die üppige Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris). Sie öffnet im zeitigen Frühjahr ihre fröhlich gelben Blüten, wenn der Teich langsam zum Leben erwacht. Die pomponartige Kultursorte 'Multiplex' blüht zehn Tage früher als der ungefüllte Wildtyp und verlängert damit die Blühsaison.

Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris)

Von Mai bis in den Herbst verzaubert das wüchsige Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris) die Uferzone mit seinen Blütenwolken in hellem Himmelblau. Es ähnelt dem Garten-Vergissmeinnicht, gedeiht jedoch nur auf dauerfeuchten Böden. Die Pflanze verbreitet sich rasch und wird 20 bis 40 cm hoch. Die Gelbe Gauklerblume (Mimulus luteus) zählt zu den am üppigsten blühenden Sumpfpflanzen. Von Juni bis in den Herbst hinein gehen immer wieder neue gelbe oder gelb-rot gefleckte Blüten auf. Je nach Sorte erreichen sie eine Höhe von 15 bis 60 cm. Mitunter sät sich die Art selbst aus. Wenn Sie das nicht möchten, schneiden Sie die Blütenstände sofort nach dem Verwelken ab.

Ein idealer Kandidat zur Flächenbegrünung des Teichrandes ist der beliebte niedrig wachsende Bodendecker Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), auch als Münzkraut bekannt. Im Frühsommer sind die langen, kriechenden Triebe über und über mit knallgelben Blüten besetzt. Damit das wanderfreudige Kraut andere Pflanzen nicht überwuchert, kürzen Sie die langen Ausläufer im Herbst etwas ein. Als besonderer Augenschmaus gilt der Blut-Weiderich (Lythrum salicaria). Vom Hochsommer bis in den Herbst hinein trägt er lange, violettrosa Blütenkerzen, die zahlreiche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anziehen. Insekten lieben auch den im Herbst blühenden lilaroten Purpur-Wasserdost (Eupatorium purpureum) mit seinen imposanten Blütenschirmen.

Nasse „Füße“ bevorzugt nach oben

In der flachen Zone mit Wasserständen bis zu 20 cm gedeiht die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus). Sie gehört zu den schönsten einheimischen Wasserpflanzen. Ihre großen, hellgelben und hübsch gezeichneten Blüten halten im Mai zwar nur kurze Zeit, dafür tragen ihre bis zu 90 cm hoch aufragenden Stiele gleich mehrere davon.

Die Asiatische Sumpf-Schwertlilie (Iris laevigata) ist bei uns zwar nicht heimisch, dafür aber ein Blüten-Highlight. Von Juni bis Juli schmückt sie sich mit prachtvollen, großen Blüten, deren Blütenblätter nach allen Seiten dekorativ herabhängen. Es gibt mehrere Kultursorten, meistens in Blau, Rosa, Purpurrot, manche davon gestreift. Die bis zu 80 cm hohe Pflanze kann das ganze Jahr im flachen Wasser stehen und blüht üppig, sofern sie genug Sonne abbekommt.

Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
Hechtkraut (Pontederia cordata)

Eine weitere wunderschöne Art stammt aus Südamerika: das herzförmige Hechtkraut (Pontederia cordata). Es blüht den Sommer über mit attraktiven, blauvioletten Blütenkerzen und ziert zudem mit breiten, exotisch anmutenden Blättern. In der Regel reicht ihre Frosthärte aus, nur in extremen Wintern können die Pflanzen erfrieren. Setzen Sie sie daher nicht zu flach, sondern lieber in 30 bis 40 cm tiefes Wasser.

Natürliche Gewässer beherbergen häufig Rohrkolben. Die bis zu 3 m hohen Pflanzen bringen neben langen, schilfartigen Blättern die für sie typischen rohrförmigen, braunen Blütenstände hervor. Der stark wuchernde Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) eignet sich nur für größere Teiche. Für kleinere Gartenteiche greifen Sie besser auf den bis zu 120 cm hohen Schmalblättrigen Rohrkolben (T. angustifolia) oder den nur 80 cm kleinen Zwerg-Rohrkolben (T. minima) zurück.

Wollgrases (Eriophorum angustifolium)

Duftige, schneeweiße Samenstände gelten als Markenzeichen des Schmalblättrigen Wollgrases (Eriophorum angustifolium). Sie schweben von Juni bis Juli auf den bis zu 40 cm hohen, graugrünen Halmen und erinnern an Baumwollpflanzen. Geben Sie den robusten Gewächsen einen Platz am Teichrand mit 5 bis 10 cm Wassertiefe.

Pflanzen für die Tiefe nach oben

Bei Wasserständen von mehr als 1 m Tiefe können sich nur wenige Pflanzen am Grund gut verankern. Damit hat unsere einheimische Weiße Seerose (Nymphaea alba) keine Probleme: Für ihre großen Blüten und ihre flachen Blätter entwickelt sie bis zur Wasseroberfläche reichende Stiele. Über die Jahre wächst sie zu einem immer größer werdenden Blüten- und Blätterteppich heran. Klassischerweise blüht sie in Weiß, es gibt auch Sorten in Rosa oder Violett.

Schwimmpflanzen schweben frei auf der Wasseroberfläche und nehmen ihre Nährstoffe über herabhängende Wurzeln auf. So, wie die heimische Krebsschere (Stratiotes aloides). Diese robuste Pflanze sinkt im Herbst zum Überwintern auf den Grund. Im Frühjahr taucht sie wieder auf und präsentiert ihre krebsscherenähnlichen Blätter, von Mai bis Juni zudem hübsche, weiße Blüten. 

So halten Sie Ihre Pflanzen im Zaum nach oben

Viele Wasserpflanzen wuchern. Um sie im kleineren Teich in ihrem Ausbreitungsdrang zu bremsen, setzt man sie in spezielle Gefäße. Das hat weitere Vorteile: Die Gewächse ziehen im Handumdrehen an andere Stellen um oder können zur Pflege und Verjüngung aus dem Teich genommen werden. Der Handel bietet zweierlei Gefäßtypen an: Körbe aus Flechtwerk oder durchbrochenem Kunststoff sowie Pflanztüten aus feinmaschigem Gewebe. Grobmaschige Körbe legen Sie vor der Pflanzung mit einem Tuch aus, zum Beispiel Sackleinen, damit keine Erde ausgespült wird. Bedecken Sie den Boden der Gefäße mit etwas Teicherde, setzen Sie die Pflanze ein und füllen Sie mit Erde bis zum Wurzelhals auf. Etwas andrücken, das Tuch oben einschlagen und die Oberfläche mit Kies bedecken. Bei Pflanztüten läuft das genauso, nur brauchen Sie kein Tuch zu verwenden. Sie sind weich und passen sich besser dem Untergrund an. An steilen Ufern kann man sie außerdem aufhängen, so dass sie nicht ins Rutschen kommen.

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