Stein, Dagmar
noch keine KommentarePflanzen für den Wassergarten
Inhalt
Juli 2019 Ein naturnaher Gartenteich versprüht einen besonderen Charme. Er schafft Lebensräume für vielerlei Kleintiere, die zum Beobachten einladen. Auch die Bepflanzung bietet tolle Blickfänge, denn etliche Wassergewächse punkten mit dekorativen Blüten und Blättern.

© Stein
Sumpf- und Wasserpflanzen erhalten Sie den ganzen Sommer über vorkultiviert in Containern oder Töpfen in Gartencentern. Die meisten dieser Arten sind bei uns heimisch und demzufolge entsprechend robust und winterhart. Der großen Auswahl zum Trotz: Beschränken Sie sich – gerade bei kleinen Teichen – auf einige wenige geeignete Arten und geben Sie ihnen dafür lieber genügend Raum. Sonst behindern die Pflanzen sich gegenseitig im Wachstum.
nach obenBlickfänge am Teichrand

© Stein

© Stein
Ein idealer Kandidat zur Flächenbegrünung des Teichrandes ist der beliebte niedrig wachsende Bodendecker Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), auch als Münzkraut bekannt. Im Frühsommer sind die langen, kriechenden Triebe über und über mit knallgelben Blüten besetzt. Damit das wanderfreudige Kraut andere Pflanzen nicht überwuchert, kürzen Sie die langen Ausläufer im Herbst etwas ein. Als besonderer Augenschmaus gilt der Blut-Weiderich (Lythrum salicaria). Vom Hochsommer bis in den Herbst hinein trägt er lange, violettrosa Blütenkerzen, die zahlreiche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anziehen. Insekten lieben auch den im Herbst blühenden lilaroten Purpur-Wasserdost (Eupatorium purpureum) mit seinen imposanten Blütenschirmen.
nach obenNasse „Füße“ bevorzugt
In der flachen Zone mit Wasserständen bis zu 20 cm gedeiht die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus). Sie gehört zu den schönsten einheimischen Wasserpflanzen. Ihre großen, hellgelben und hübsch gezeichneten Blüten halten im Mai zwar nur kurze Zeit, dafür tragen ihre bis zu 90 cm hoch aufragenden Stiele gleich mehrere davon.Die Asiatische Sumpf-Schwertlilie (Iris laevigata) ist bei uns zwar nicht heimisch, dafür aber ein Blüten-Highlight. Von Juni bis Juli schmückt sie sich mit prachtvollen, großen Blüten, deren Blütenblätter nach allen Seiten dekorativ herabhängen. Es gibt mehrere Kultursorten, meistens in Blau, Rosa, Purpurrot, manche davon gestreift. Die bis zu 80 cm hohe Pflanze kann das ganze Jahr im flachen Wasser stehen und blüht üppig, sofern sie genug Sonne abbekommt.

© Stein

© Stein
Eine weitere wunderschöne Art stammt aus Südamerika: das herzförmige Hechtkraut (Pontederia cordata). Es blüht den Sommer über mit attraktiven, blauvioletten Blütenkerzen und ziert zudem mit breiten, exotisch anmutenden Blättern. In der Regel reicht ihre Frosthärte aus, nur in extremen Wintern können die Pflanzen erfrieren. Setzen Sie sie daher nicht zu flach, sondern lieber in 30 bis 40 cm tiefes Wasser.
Natürliche Gewässer beherbergen häufig Rohrkolben. Die bis zu 3 m hohen Pflanzen bringen neben langen, schilfartigen Blättern die für sie typischen rohrförmigen, braunen Blütenstände hervor. Der stark wuchernde Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) eignet sich nur für größere Teiche. Für kleinere Gartenteiche greifen Sie besser auf den bis zu 120 cm hohen Schmalblättrigen Rohrkolben (T. angustifolia) oder den nur 80 cm kleinen Zwerg-Rohrkolben (T. minima) zurück.

© Stein
nach obenPflanzen für die Tiefe
Bei Wasserständen von mehr als 1 m Tiefe können sich nur wenige Pflanzen am Grund gut verankern. Damit hat unsere einheimische Weiße Seerose (Nymphaea alba) keine Probleme: Für ihre großen Blüten und ihre flachen Blätter entwickelt sie bis zur Wasseroberfläche reichende Stiele. Über die Jahre wächst sie zu einem immer größer werdenden Blüten- und Blätterteppich heran. Klassischerweise blüht sie in Weiß, es gibt auch Sorten in Rosa oder Violett.Schwimmpflanzen schweben frei auf der Wasseroberfläche und nehmen ihre Nährstoffe über herabhängende Wurzeln auf. So, wie die heimische Krebsschere (Stratiotes aloides). Diese robuste Pflanze sinkt im Herbst zum Überwintern auf den Grund. Im Frühjahr taucht sie wieder auf und präsentiert ihre krebsscherenähnlichen Blätter, von Mai bis Juni zudem hübsche, weiße Blüten.
nach obenSo halten Sie Ihre Pflanzen im Zaum
Viele Wasserpflanzen wuchern. Um sie im kleineren Teich in ihrem Ausbreitungsdrang zu bremsen, setzt man sie in spezielle Gefäße. Das hat weitere Vorteile: Die Gewächse ziehen im Handumdrehen an andere Stellen um oder können zur Pflege und Verjüngung aus dem Teich genommen werden. Der Handel bietet zweierlei Gefäßtypen an: Körbe aus Flechtwerk oder durchbrochenem Kunststoff sowie Pflanztüten aus feinmaschigem Gewebe. Grobmaschige Körbe legen Sie vor der Pflanzung mit einem Tuch aus, zum Beispiel Sackleinen, damit keine Erde ausgespült wird. Bedecken Sie den Boden der Gefäße mit etwas Teicherde, setzen Sie die Pflanze ein und füllen Sie mit Erde bis zum Wurzelhals auf. Etwas andrücken, das Tuch oben einschlagen und die Oberfläche mit Kies bedecken. Bei Pflanztüten läuft das genauso, nur brauchen Sie kein Tuch zu verwenden. Sie sind weich und passen sich besser dem Untergrund an. An steilen Ufern kann man sie außerdem aufhängen, so dass sie nicht ins Rutschen kommen.
vorheriger Beitrag Gute-Laune-Sonnenhüte
nächster Beitrag Bienen-Rosen
Schlagworte dieser Seite
Blickfänge, Flächenbegrünung, Gartenteich, Krebsschere, Pfennigkraut, Rohrkolben, Schwertlilie, Seerose, Sumpfpflanzen, Wassergarten, Wasserpflanzen, Wollgras, wuchernKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
Bitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).