Gartenberatung: Das große Thujahecken-Sterben

Einleitung

Mai 2019 Für viele Gartenbesitzer ein bekanntes Bild in diesem Frühjahr: Die sonst grüne Thujahecke ist braun geworden, Äste sind vertrocknet, und am Ende stirbt die ganze Pflanze. Viele Thujahecken, aber auch Pflanzen wie die Fichte, zeigen seit dem vergangenen Sommer mit seiner extremen Trockenheit deutlich sichtbare Schäden.

Thujas kommen ursprünglich aus Gebieten mit wesentlich mehr Niederschlag als bei uns. Kommt es dann noch zu einer lang anhaltenden Trockenheit, trifft es diese Flachwurzler besonders hart. Die Folge: Die Pflanzen vertrocknen oder werden so geschwächt, dass sie anfälliger sind für Krankheiten und Schädlinge.

Borkenkäfer haben leichtes Spiel nach oben

Phloeosinus thujae

Besonders Borkenkäferarten haben bei den anfälligen Pflanzen dann leichtes Spiel. Normalerweise wehrt sich die Pflanze gegen einen Befall mit Harzfluss. Kann aufgrund der Trockenheit nicht genügend Harz gebildet werden, schlägt die Stunde des Borkenkäfers. Thuja, Scheinzypressen und Wacholder können von verschiedenen Borkenkäferarten (Phloeosinus aubei und Ph. thujae) befallen werden. Die Käfer beginnen im Sommer mit einem Reifungsfraß an den Astansätzen. Seitentriebe sterben ab und knicken häufig nach unten. Entfernt man die betroffenen Zweige, sieht man am Astansatz ausgehölte Stellen, häufig mit Kotkrümeln gefüllt. Die Weibchen bohren sich anschließend in die Rinde der Pflanzen und legen dort ihre Eier ab. An den befallenen Pflanzen sieht man stecknadelkopfgroße Bohrlöcher, teilweise auch Astverdickungen. Beim Entfernen der Rinde wird das Gangsystem sichtbar. Dieser Befall führt zum Absterben der ganzen Pflanze.

Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergreifen nach oben

Vorbeugend gegen einen Befall helfen nur eine gute Wasserversorgung und eine ausgewogene Düngung. Allerdings war es im vergangenen Jahr vielen Gartenbesitzern kaum mehr möglich, die Hecken mit ausreichend Wasser zu versorgen. Braun gewordene Thujas sollte man auf einen Befall hin untersuchen und diese Pflanzenteile sofort ausschneiden. Finden sich im Stamm schon Bohrlöcher, sollte die ganze Pflanze entfernt und entsorgt werden.

Kann aufgrund der Trockenheit nicht genügend Harz gebildet werden, schlägt die Stunde des Borkenkäfers.
Entfernt man die betroffenen Zweige, sieht man am Astansatz ausgehölte Stellen, häufig mit Kotkrümeln gefüllt.

Die Lösung: Alternative Heckenpflanzen wählen nach oben

Extremwetterlagen mit lang anhaltender Trockenheit, wie schon in den vergangenen Jahren, werden in Zukunft voraussichtlich nicht weniger werden. Da an Thuja auch verstärkt Pilzerkrankungen und Miniermotten auftreten, sollte man bei Neupflanzungen zu Alternativen greifen. Bei den immergrünen Schnitthecken bietet sich die Eibe an, auch mit Efeu berankte Zäune sind eine gute Möglichkeit für einen immergrünen Sichtschutz. Für sommergrüne Hecken sind beispielsweise Hainbuche, Liguster oder Feldahorn besser geeignet. Wesentlich sinnvoller für die Insekten- und Vogelwelt, optisch ansprechend und, je nach Pflanze, auch in der Küche verwendbar sind freiwachsende Hecken mit verschiedenen Blüh- und Fruchtpflanzen, wie Kornelkirsche, Felsenbirne, Mispel, Holunder, Wildrosen und Apfelbeeren. 

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