Küchengarten: Zucchini – zarter Mittelmeergenuss

Einleitung

August 2018 In den mediterranen Ländern, wie Italien und Frankreich, gehören Zucchini schon fast zu den Grundnahrungsmitteln. Bei uns sind die meist grünen, länglichen Früchte ebenfalls in aller Munde. Kein Wunder, denn sie gedeihen leicht.

Bild 1: Kletter-Zucchini 'Black Forest'

Botanisch gesehen bilden Zucchini eine Untergruppe der Familie der Kürbisgewächse. Mittlerweile bereichern neben der klassisch grünen, länglichen Zucchini viele unterschiedliche Sorten das Sortiment im Hobbygartenbereich: Sie können gelb, gestreift, groß, klein oder sogar rund sein.

Gelbe Zucchini Bild 2 sind besonders schmackhaft. Sorten, z. B. 'Gold Rush F1' oder 'Soleil F1', begeistern mit ihren goldgelben Früchten.

Bild 2: Gelbe Zucchini
Bild 3: Gestreifte Zucchini ‘Coucourzelle’ von Kiepenkerl

In Italien sind gestreifte Sorten wie 'Striato d'Italia' oder 'Coucourzelle' (Kiepenkerl) Bild 3 beliebt. Sie bringen einen hohen Ertrag und große Früchte. Dazu finden immer mehr hellgrüne Sorten wie 'Alfresco F1' oder 'Ismalia F1' Fans.

Bild 4: Kugelförmige Zucchini

Kugelförmige Zucchini Bild 4 heißen Rondinis. Die melonengroßen Früchte sind in der Gegend um Nizza, in der Provence und in Norditalien weit verbreitet. Gute Sorten sind 'Eight Ball F1' (grün) und 'One Ball F1' (gelb).

Trotz all der Vielfalt verkaufen sich grüne Standardsorten, wie 'Diamant F1' oder 'Leila F1', noch am besten. Wer Bio-Saatgut bevorzugt, findet es bei Bingenheimer Saatgut, Dreschflegel oder Sperli.

Kletterzucchini nach oben

Sogar das Klettern haben einige Zucchini-Sorten gelernt. 'Black Forest F1' (grün) Bild 1, 'Shooting Star F1' (gelb) oder die Neuzüchtung 'Quine F1' hangeln sich mit ihren Trieben an Spalieren, Maschendraht oder Stäben nach oben. Diese Eigenschaft spart viel Platz, denn so können die sonst Raum einnehmenden Pflanzen selbst in kleinen Gemüsegärten oder in Gefäßen auf Terrassen und Balkonen kultiviert werden. Die Sorten entwickeln viele mittelgroße Früchte. 20 bis 30 Stück sind keine Seltenheit.

Resistente Sorten nach oben

Zucchini sind anfällig gegen Viruserkrankungen und Mehltau. Bei einer Infektion welken zunächst die Blätter, bis schließlich die ganze Pflanze abstirbt. Zu kaltes und nasses Wetter begünstigt den Schaderreger. Doch bei einigen Sorten ist das Problem inzwischen gelöst: Eine natürliche Resistenz gegen Virenbefall erreichten die Züchter mit der Sorte 'Defender F1', während 'Mastil F1' (Kiepenkerl) und 'Serafina' (Bingenheimer) sich robust gegenüber Echtem Mehltau zeigen.

Kultur nach oben

Zucchini dürfen gern an auffälliger Stelle thronen, z. B. auf Hoch- oder Hügelbeeten. Sogar in Kübeln (mindestens 20 Liter Volumen, bzw. 30 bis 40 cm Durchmesser) auf Terrasse oder Balkon können sie sich sehen lassen. Die Pflanzen haben einen ausladenden Wuchs und benötigen Platz, Wärme und Sonne. Im Hochbeet gedeihen sie am besten in einer Ecke. So können Blätter und Früchte über den Rand hinausragen.

Bild 5: Aussaat von Zucchini

Mit der Aussaat können Sie bereits ab Mitte März in Töpfen auf der warmen Fensterbank oder im warmen Gewächshaus beginnen Bild 5 . Säen Sie dazu bis spätestens Ende April je einen Samen in kleine Töpfchen oder Topfpaletten. Verwenden Sie ein lockeres, luftiges, humoses Aussaatsubstrat. Sehr gut eignen sich zudem schnell quellende Torftabletten (Jiffy 7) bzw. Kokostabletten (Romberg) sowie Torf- bzw. Kokostöpfe. Beim Aufgang gut feucht halten. Zucchini lieben Wärme. Optimal sind 18 bis 25 °C, aber mindestens 8 °C.

Die Pflanzen wachsen schnell heran. Sie vertragen keine Störungen im Wurzelbereich, daher sollten Sie ihnen einen Einzelplatz im Topf gönnen und auf das Pikieren verzichten. Ist die Gefahr von Spätfrösten Mitte Mai vorbei, dürfen die Jungpflanzen ins Freie. Wie alle Kürbisgewächse bevorzugen Zucchini einen sonnigen und warmen Standort und genügend Platz zum Ausdehnen. Je nach Sorte empfiehlt sich ein Pflanzabstand von 70 × 70 bis 80 × 100 cm. Der Ernte beginnt schon fünf Wochen später und hält bis in den Oktober an.

Ab Mitte Mai bis Anfang Juni können Sie Zucchini direkt in ein humoses, gut vorbereitetes Gartenbeet säen. Setzen Sie dazu jeweils zwei bis drei Korn pro Stelle im genannten Abstand in die Erde. Gut angießen und feucht halten. Nach dem Aufgang, nach etwa 15 bis 18 Tagen, entfernen Sie die schwächsten Sämlinge und behalten nur den Stärksten.

Selbst ein einzelnes Exemplar bringt hohen Ertrag. Eine Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten. Männliche Blüten erkennen Sie am langen Blütenstiel, doch nur die weiblichen – erkenntlich am Fruchtansatz – bilden Früchte. Vorausgesetzt, zur Blütezeit fliegen genügend Bestäuberinsekten. Bei dauerhaft kühlem Regenwetter müssen Sie schon einmal nachhelfen, indem Sie ein männliches Staubblatt über die weibliche Narbe streichen. Bei unzureichender Befruchtung stößt die Pflanze die Blüte samt Fruchtknoten ab.

Der Nährstoffbedarf von Zucchini ist groß. Sie brauchen ständig Nachschub. Dafür empfehlen sich organische Naturdünger oder verrotteter Mist. Auch das Mulchen mit Grasschnitt oder Folie bekommt den Pflanzen gut.

Zucchini frühzeitig ernten nach oben

Von Juli bis in den Herbst hinein entwickelt die Pflanze stetig neue Früchte. Pro Woche können Sie mehrmals ernten. Feinschmecker ernten sie bereits früh im jungen Zustand bis ca. 20 cm Länge. Dann sind die Früchte noch zart, fest und schmackhaft. Eine zeitige und regelmäßige Ernte fördert den Fruchtansatz und das Wachstum. Hängen nur große Zucchini an der Pflanze, ist sie vollauf mit deren Ernährung beschäftigt und neue Früchte fallen gleich nach der Blüte ab oder verfaulen.

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