Kluth, Silke
noch keine KommentareStauden mit besonders schönem Austrieb
April 2018 Im April scheint draußen immer alles gleichzeitig zu passieren: Man weiß kaum, wo man hinschauen soll, um möglichst alles miterleben zu können. Einige Arten verdienen allerdings besondere Aufmerksamkeit, weil Ihre Entfaltung sensationell schön anzusehen ist. Achten Sie mal drauf!

© Bettina Banse/GMH
nach obenRaffinierte Schutzvorkehrungen
Gerade im Frühling warten nicht nur leidenschaftliche Gärtner auf die Glücksmomente, wenn sich endlich die ersten grünen Spitzen aus der Erde wagen. Der Austrieb ist auf den zweiten Blick gar nicht einmal so ohne. Schließlich müssen die zarten Triebe sich durch teilweise schwere oder steinige Böden nach oben schieben. Gefährlich, denn das könnte die empfindliche Triebspitze verletzen, die dafür zuständig ist, dass die Pflanze überhaupt in die Länge wächst. Doch dagegen haben die grünen Gewächse Strategien entwickelt.
© Christiane Bach/GMH
Apropos Licht: Noch ein Faktor, der frischen Triebspitzen Probleme bereiten könnte. Scheint die Sonne kräftig ins Beet, könnte Sonnenbrand die Folge sein. Um dem entgegenzuwirken, so vermuten Wissenschaftler, bilden die Nachwuchs-Pflanzen einen roten Farbstoff genannt Anthocyan. Während dieses Prozesses entstehen Pigmente, die vor intensiver UV-Strahlung schützen. Sonnencreme von innen, sozusagen. Ein Phänomen, das häufig zu beobachten ist, auch bei Gehölzen. Und attraktiv obendrein! Schauen Sie sich die jungen Triebe der Pfingstrosen Bild 3 an! Bereits als ganz Kleine stehen sie kräftig und rotgefärbt da und lassen die ansehnlich gefiederten Blattspreiten erahnen, derentwegen sich Pfingstrosen auch nach der Blüte nicht zu verstecken brauchen.

© Christiane Bach/GMH

© Elke Borkowski/gardenpicturestock
Hohe Fetthenne Bild 4 und Oktober-Fettblatt gehen andere Austriebswege. Die Mini-Rosettchen der neuen Generation lauern längst im Schutz der abgestorbenen Stängel. Immer, wenn's im Winter ein bisschen wärmer wird, wachsen sie weiter. Ein Lichtblick für alle, die zuweilen fast nicht mehr daran glauben, dass der nächste Frühling tatsächlich einmal kommen wird! Jetzt ist es soweit, und die Rosetten strecken sich zu neuen Trieben in die Höhe. Vorher sollten Sie allerdings die des Vorjahres abgeschnitten haben, sonst wird es etwas zu eng für die Schere. Rupfen können Sie zwar auch, doch dabei kommen gerne Rosetten mit heraus. Macht aber nichts, denn die werden einfach an anderer Stelle eingepflanzt.
nach obenCharmante Nachfolger
Im März/April austreibende Stauden vollbringen eine weitere optische Hochleistung. Als Nachbarn frühlingsblühender Zwiebelblumen nämlich. Tulpen, Narzissen und ihre Anverwandten müssen ihre Reservestoffe komplett einziehen, wenn sie im Folgejahr erneut blühen sollen. Deshalb schneiden Sie den Samenstand direkt nach dem Verwelken ab und lassen die Blätter so lange stehen, bis sie ganz vergilbt und rascheltrocken geworden sind. Sieht nicht gerade hübsch aus. Der beliebte Zierlauch setzt noch einen drauf und beginnt bereits während der Blüte mit dem Einziehen.
© Leontine Trijber/ibulb.com
Im Halbschatten bieten sich für diesen Zweck Farne Bild 6 und Funkien an. Oder Salomonsiegel Bild 7, dessen Austrieb sich auch sehr attraktiv präsentiert. Das Kaukasus-Vergissmeinnicht ist eine ebensogute Wahl: Es begleitet die Tulpen mit Vergissmeinnichtblüten und glänzt im weiteren Jahresverlauf mit wohlgeformtem Laub bis zum Winter.

© Wouter Koppen/ibulb.com

© Wouter Koppen/ibulb.com
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