Stein, Dagmar
noch keine KommentareDachgarten: Paradies in luftiger Höhe
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Februar 2018 Ein Garten auf dem Dach ist wunderbar: Er ist eine romantische grüne Oase inmitten des Lärms und Staubs der Stadt, eine Alternative zu teurem Bauland und vermittelt eine ganz besondere Lebensqualität.

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nach obenKlimafreundlich
Dass der grüne Bewuchs echte Gewinne in der Energiebilanz bringt, wird oft behauptet, aber von einigen Fachleuten bezweifelt. Was soll's? Unbestritten ist das bessere Raumklima für die darunter liegende Wohnung. Im Sommer weit kühler und angenehmer, im Winter schön warm – so wirkt sich die, je nach Tragfähigkeit der Unterkonstruktion, mehr oder weniger dicke, isolierende Substratschicht aus, in der die Pflanzen wachsen. Deutlich besser ist auch die Luftfeuchte durch Regenwasser, das in der Tragschicht gespeichert und zurückgehalten wird.In eng besiedelten Räumen mit teurem Baugrund ist es oft günstiger, solider zu bauen und im Extragarten hoch droben zu entspannen als Gartenland zu kaufen, Oft lässt sich auch ein nicht genutztes Dach mit wenig Aufwand verwandeln: auf einer Garage, über einer Werkstatt oder auf einem Bürogebäude. Stabile Folie als wurzeldichte Trennung zum Unterbau, Drainelemente zum Ableiten oder Anstauen des Regenwassers, Gefäße oder ein ausgeklügeltes, besonders leichtes und über Jahre stabiles Substrat als „Erde“ für die Pflanzen – damit wird das Flachdach zum Dachgarten.
nach obenWichtig: Statik und Sicherheit
Vergessen Sie vor dem Anlegen eines Dachgartens nicht, einen Statiker über die Tragfähigkeit der Unterkonstruktion zu befragen, die Baumaßnahme genehmigen zu lassen und durch feste Gitter oder genügend hohe Mauern für Sicherheit zu sorgen. Ist dies geschehen, dann wird das grüne Idyll sogar zum gefahrlosen, wohlbehüteten Paradies für die Kinder und zum Familiengarten, der sich mit Rasen, Spielgeräten, Frühbeet und Spalierobst kaum vom ebenerdigen Garten unterscheidet.nach obenPflegeleicht: die Ökowiese

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Achten Sie auf wenigstens 2 bis 2,5 cm Gefälle, damit sich kein Wasser staut. Je steiler das Dach aber ausfällt, desto schwieriger wird es, das Substrat zu halten und Auswaschungen zu vermeiden. Steiler als 25 °C sollte es daher nicht sein. Schon mit einer 5 cm dünnen Schicht an Dachgartensubstrat begnügen sich robuste Pflanzen wie Thymian, Dachwurz (Sempervivum), Mauerpfeffer- und Fetthenne-Arten (Sedumsprossen). Geschickt gemischt mit weißen, gelben oder rosa Blüten bilden sie in kurzer Zeit einen bunten Teppich, der auch bei längerer Trockenheit kaum Pflege braucht. Um trockenheitsbeständigen Rollrasen, Kräuterwiesen oder eine spezielle Dachbegrünungsmischung zum Aussäen gedeihen zu lassen sind 10 cm Substrathöhe nötig.
Tipp: Eine vollsonnige Lage ist wichtig, denn die Fläche muss auch mal durchtrocknen können, sonst nimmt anfliegende Wildflora (z. B. Weidensämlinge) schnell davon Besitz.
nach obenIdeal: Dachterrassen

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Kritischer wird es, wenn schwere Pflanzkästen oder Balkonteiche Platz finden sollen. Nach starkem Regen kann sich deren Gewicht beträchtlich erhöhen. Stellen Sie solche Gefäße auf tragende Mauern oder dicht daran. Vermeiden Sie die Mitte und erkundigen Sie sich vorher bei einem Statiker. Dachgärten sind durch Wind gefährdet, deshalb Pflanzen immer in eckige Kübel pflanzen, notfalls sichern. Das Gießen der Pflanzen ist kein Problem, wenn Sie eine automatische Tröpfchenbewässerung einsetzen. Dann gedeihen nicht nur Balkonblumen, sondern Sie können sich auch einen Naschgarten anlegen – mit aromatischen Tomaten, süßen Himbeeren, immertragenden Erdbeeren, schmackhaften Feuerbohnen oder kletternden Zucchini und duftenden Kräutern.
nach obenEin Bett unter Sternen

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Baugrund, Dachgarten, Paradies, Sicherheit, Statik, ÖkowieseKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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