Görlitz, Sven
noch keine KommentareRasen? Kräuterrasen!

© Jane Viola Löczi
Gartenberater Verband Wohneigentum Baden-Württemberg
Februar 2018 Ein englischer Rasen ist sicherlich schön, aber enorm pflegeintensiv. Mehr Freude und vor allem Freizeit haben Sie mit einem Kräuterrasen. Wie der im Hausgarten gedeiht, verrät Gartenberater Sven Görlitz.
Natürlich hat ein gepflegter und sattgrüner Rasen seine Berechtigung im Garten. Optisch bietet er eine ruhige Fläche und bringt so angrenzende Staudenpflanzungen besser zur Geltung. Er ist Spielplatz für Kinder und wird als Sitz- und Liegefläche genutzt. Kein Wunder also, dass viele Gartenbesitzer sich einen solchen Rasen wünschen. Allerdings bedeutet ein so makelloses Grün auch einen dauerhaft hohen Pflegeaufwand: Der Rasen muss vertikutiert, gewässert, gedüngt, häufig gemäht und das Unkraut bekämpft werden. Nur so verschaffen Sie den Gräsern einen Vorteil vor anderen Pflanzen, die hier wachsen wollen.
nach obenPflegeleicht und farbenfroh

© Sven Görlitz
Eine Alternative für wenig genutzten Gartenflächen ist deshalb der Kräuter- oder auch Blumenrasen. Das ist eine Mischung aus Rasengräsern und niedrigen, mäßig trittfesten Blütenpflanzen. Je nachdem, wie oft Sie mähen, hat er eher Rasen- oder Wiesencharakter. Kräuterrasen stellt sich bei wenig Pflege und auf mageren Böden oft von selbst ein, kann aber auch bei Umgestaltungen oder Neuanlagen direkt als Saatgutmischung ausgebracht werden. Diese Mischungen enthalten verschiedene Gräser ca. 20 schnittverträgliche Blumenarten wie Gänseblümchen, Schafgarbe, Thymianarten, Salbei und Wiesen-Margeriten. Vom Kräuterrasen gibt es eine Regelsaatgutmischung, die „RSM 2.4 Gebrauchsrasen-Kräuterrasen“.
nach obenKräuterrasen mag's mager

© Sven Görlitz
Kräuterrasen wird nur etwa vier- bis achtmal im Jahr gemäht und das Schnittgut von der Fläche entfernt. Auf Dünger sollten Sie ganz verzichten, um den Boden möglichst mager zu halten. Eine Bewässerung ist nach der Anwachsphase nicht mehr nötig. Kräuterrasen ist also denkbar pflegeleicht. Er eignet sich besonders für große Gärten oder wenn Sie nur einen minimalen Pflegeaufwand betreiben möchten.
nach obenÖkologisch sinnvoll
Auf einem Kräuterrasen finden viele Insektenarten ihre dringend benötigte Nahrung und einen Lebensraum. Angesichts des akuten Insektensterbens haben Sie als Gartenbesitzer damit die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Zudem ist ein Kräuterrasen umweltfreundlich und energiesparend, da Düngergaben, häufiges Mähen und Vertikutieren entfallen.Natürlich ist ein Kräuterrasen nicht vergleichbar mit einer herkömmlichen Rasenfläche, aber eines ist sicher: Ab jetzt werden Sie sich nicht mehr über das lästige „Unkraut“ im Rasen ärgern, sondern sich darüber freuen – Sie haben es ja selbst ausgesät!
Mehr Infos unter www.gartenberatung.de
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