Küchengarten: Fitte Obstbäume auf dem Rasen

Einleitung

November 2017 Ob Kirsche oder Apfel, Quitte oder Birne – Obstgehölze können in kleinen Gärten die Aufgabe eines Hausbaums mit praktischem Doppelnutzen übernehmen. Dafür stehen sie meist in der Rasenfläche, wo sie mit den Gräsern um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Mit einer angepassten Pflege machen Sie dem Baum das Leben leichter.

Bild 1: Baumscheibe: der Bereich unter der Krone

Um zwischen den Bedürfnissen Ihres Obstgehölzes und denen der Rasengräser zu vermitteln, widmen Sie seiner Baumscheibe Bild 1 besondere Aufmerksamkeit. Darunter versteht man den Bodenbereich um den Stamm bis zum äußeren Kronenrand. So weit reichen nämlich die Wurzeln, die Sie sich in etwa wie ein Spiegel­bild der Krone in der Erde vorstellen können.

Starthilfe für junge Obstbäume nach oben

Nach der Pflanzung ist über die ersten zwei bis fünf Jahre eine angemessene Wasserversorgung der Schlüssel für gutes Wachstum. Bei leichten Böden dauert das Anwachsen länger, als bei solchen mit besserer Wasserspeicherfähigkeit. Halten Sie außerdem die Baumscheibe im Durchmesser von 1 m frei von Rasen. Am allerbesten zupfen Sie das, was sich auf der Baum­scheibe ansiedelt, von Hand aus. Oder Sie hacken vorsichtig höchstens 10 cm tief, um die flach wachsenden Wurzeln nicht zu verletzten. Das vergrätzt übrigens auch Wühlmäuse, weil Sie beim Hacken deren Gänge zerstören. Eine dünne Mulchschicht aus Komposterde oder gehäckseltem Strauchschnitt weist den Rasen in seine ­Schranken und setzt die Verdunstung von Bodenwasser herab.

Pflege bei älteren Semestern nach oben

Hat sich der Obstbaum im Rasen etabliert, müssen beide miteinander auskommen. Das können Sie dafür tun:

Während Dürreperioden wöchentlich 50 bis 100 l Wasser auf der Baumscheibe verteilen, vor allem am Kronenrand.

Bild 2: Stippigkeit bei Apfel.
Bild 4: Verrottete Komposterde als Dünger für die Baumscheibe.

Obstbäume, die beerntet werden, leiden bei mangelnder oder unausgewogener Pflanzenernährung hinsichtlich Ertrag, Widerstandskraft gegen Schaderreger und Fruchtqualität. Bei Äpfeln und Quitten kann dies beispielsweise zu Stippigkeit Bild 2 führen: braune, eingesunkene und bittere Stellen unter der Schale. In solchen Fällen hilft ein Calcium-Flüssigdünger, den Sie im Sommer direkt auf Blätter und Früchte spritzen. Besser, Sie lassen es gar nicht erst so weit kommen. Versorgen Sie die Baumscheibe ausgewachsener Gehölze im Frühling mit 50 l gut verrotteter Komposterde Bild 4. Sie enthält Nähr­stoffe, und sie fördert das Bodenleben und somit die Bodenfruchtbarkeit. Beim Mähen auf der Baumscheibe ist es günstig, den Rasenschnitt nicht zu entfernen, sondern mit einem Mulch­mäher bzw. einem Rasenmäher mit Mulchkit (Bild 5, z. B. von Viking) in winzige Schnipsel zu häckseln, die zwischen die Halme rieseln und wieder in Nährstoffe umgebaut werden.

Bild 5: Mit einem Mulch-Kit lässt sich ein Rasenmäher zu einem Mulch-Mäher umrüsten.
Bild 3: Bei der Punktdüngung werden rund um den äußeren Kronenrand etwa 30 cm tiefe Spalten im Abstand von je 1 m gegraben.

Alten Obstbäumen mit nachlassenden Erträgen helfen Sie mit einer Punktdüngung wieder auf die Sprünge. Dafür graben Sie im Frühling mit dem Spaten rund um den äußeren Kronenrand etwa 30 cm tiefe Spalten Bild 3 im Abstand von je 1 m. Geben Sie in jedes Loch eine Handvoll ­Algenkalk. Löcher verschließen und gut angießen.

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