Stein, Dagmar
noch keine KommentareLeckeres Rübengemüse
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September 2017 Jetzt ist Erntezeit für die leckeren Wurzelgemüse, die sich – den Blicken entzogen – im Boden entwickelt haben. Als vitamin- und nährstoffreicher Vorrat für die langen Wintermonate halten sie für Genießer ihre kulinarischen Vorzüge bereit. Auch wer sich für historische Gemüse interessiert, kann darunter noch manche Rarität entdecken.

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nach obenPastinaken – leckeres Gemüse aus Großmutters Garten
Pastinaken (Pastinaca sativa) Bild 1 gehören wie die nahe verwandten Möhren oder Wurzelpetersilie zur Familie der Doldenblütler. Die dunkelgrünen Blätter werden ca. 60 cm hoch, die dicken weißen Wurzeln erreichen 20–25 cm Länge und schmecken süß-aromatisch, ähnlich wie Sellerie. Die weißen, lange lagerfähigen Rüben waren in Ostpreußen und in vielen Gegenden Deutschlands sehr begehrt und sind es heute bei Bio-Bauern wieder. Auch in England schätzt man das ertragreiche Herbst- und Wintergemüse, das hervorragend schmeckt, ein wenig wie Möhren und Sellerie. Es wird als Gemüse gegart serviert.Kultur: Pastinaken gedeihen auf sandig-humosem, aber auch lehmigem und mäßig feuchtem, tiefgründig gelockertem Boden. Sie wollen sonnig bis halbschattig stehen. Der platte, runde Samen wird von Mitte März bis Ende April dünn verteilt in flache Rillen von 1,5–2 cm Tiefe gesät. Zu dicht stehende Jungpflanzen vereinzelt man bald nach dem Aufgang auf ca. 6 cm Abstand.
Tipp: Pastinaken sind als eines der wenigen Gemüse so frostbeständig, dass man sie im Winter aus dem Boden immer frisch ernten kann. Sie enthalten viel Carotin und sind wegen ihrer hervorragenden Verdaulichkeit als Babynahrung begehrt.
nach obenMairüben, die leckere Alternative zu Kohlrabi
Zu den Speiserüben (Brassica rapa ssp. rapa) zählen die etwas gröberen Herbstrüben mit überwiegend länglicher Form und die zierlicheren, runden bis plattrunden Mairüben, außerdem die ca. 6 cm langen, kegelförmigen Teltower Rübchen. Alle enthalten viele Ballaststoffe, Vitamine, Eiweiß und Senföle. Man kann sie roh, gedünstet, geschmort in Butter oder ähnlich Kohlrabi gekocht genießen.
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Kultur: Gesät wird im Freien Mitte März bis Mai, außerdem von Juli bis Mitte August für eine Ernte im Herbst. Saattiefe 1–2 cm, Reihenabstand 25 cm, in der Reihe ausdünnen auf 5–10 cm Abstand. Schon nach 4–6 Wochen kann man ernten.
nach obenTeltower Rübchen – Goethes Leibgericht

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Man kann sie als Fleischbeigabe dünsten, süß-sauer anrichten oder in einer Pfanne mit etwas Zucker karamellisiert anbraten. Fiel die Ernte zu reichlich aus, kann man sie wie Rettiche frostfrei in Sand einlagern und dann im Winter genießen. Das Feingemüse passt als Gemüsebeilage geschmort zu Ente, Gans, Lamm, Geflügel und anderen Fleischgerichten.
nach obenRote Bete stecken voller Vitamine

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Rote Bete werden mittlerweile in vielen Formen und Farben genossen. Die roten entweder runden oder walzenförmigen Formen dominieren. Besonders ertragreich und Platz sparend sind die langen, walzenförmigen Sorten wie 'Cylindra
Ungewöhnliche Farben
Die ältere Form, wie sie in Großmutters Garten gestanden haben mag, ist die Sorte 'Chioggia
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Gelbe Bete Bild 6 sind zwar schon uralt, aber bei uns noch selten, zum Beispiel die Züchtung 'Burpees Golden
Kultur: Diese Rüben bevorzugen einen feuchten, tiefgründig mit Humus versorgten Boden, der jedoch auch sandig sein darf. Sie gedeihen in der Sonne und im Halbschatten. Weil die saft- und eisenreichen Roten Rüben schossempfindlich sind, werden sie nicht vor Mitte April bis Mitte Juli gesät. Während der gesamten Kultur muss reichlich gegossen werden. Die Ernte erfolgt ab Mitte des Sommers bis zum Spätherbst.
Im Spätherbst lassen sich die saftreichen Rüben gut in einem Sandeinschlag oder im kühlen Keller für die Winternutzung einlagern.
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Anbau, Lagerung, Möhre, Pastinake, Rote Bete, Rübengemüse, Speiserüben, Teltower Rübchen, WurzelpetersilieKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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