Heitzer, Hans-Willi
noch keine KommentareLebendiger Vorgarten
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- Rettet den Vorgarten!In Deutschlands Gärten macht sich der Kies breit. Ob man das nun schön findet oder nicht, spielt keine Rolle. Tatsache ist: Diese Entwicklung ist eine ökologische Katastrophe. Gartenberater Philippe Dahlmann berichtet von einer neuen Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Natur in unsere Vorgärten zurückzubringen.

© Hans-Willi Heitzer
Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V.
August 2017 Er ist Visitenkarte und zugleich Willkommensgruß an die Gäste des Hauses: der Vorgarten. In der Juli-Ausgabe erklärten unsere Gartenberater, wie wichtig eine naturnahe Vorgarten-Gestaltung ist. Im zweiten Teil zeigt Ihnen Gartenberater Hans-Willi Heitzer die Schönheit eines gut geplanten Vorgartens an praktischen Beispielen.
Vor der Planung eines Vorgartens gilt es, wie bei jeder Freifläche, zunächst die Funktionsbereiche zu definieren. Viele Hausbesitzer opfern einen großen Teil ihrer Vorgärten den Autostellplätzen. Ob dieser Trend anhält, bleibt abzuwarten. Denn es geht auch anders!
Zunächst entscheiden wir, welchen Charakter der Vorgarten erhalten soll. Ich unterscheide hier zwei Typen:
- Formaler Vorgarten
- Lebendiger Vorgarten
nach obenFormal und pflegeleicht
Den formalen Vorgarten finden wir sehr oft im öffentlichen Raum oder als repräsentatives Firmengrün. Im privaten Freiraum bietet er jedoch eine natürliche und pflegeleichte Alternative zum Kiesgarten.Bepflanzt wird das Vorgartenbeet meist mit einem wüchsigen immergrünen Bodendecker und einem Kleinstrauch, der bei modernen Gestaltungen häufig in Form geschnitten wird. Diese beiden Hauptakteure sollten in Textur und Farbgebung miteinander korrespondieren. Zu Ihnen gesellen sich Pflanzen, die durch Wuchs und Blüte den Vorgarten im Jahreslauf optisch beleben, z. B. Blumenzwiebeln im Frühjahr, oder lockere Gräser. Der Kontrast von formalen Heckenelementen und lockeren Gräsern wirkt im Sommer wie im Winter. Aufgepasst: Bodendeckende Sträucher, z. B. ein flacher Kirschlorbeer, lassen leider keine Blumenzwiebeln zu.

© Verband Wohneigentum
nach obenLebendiger Staudengarten
Im Vergleich zum formalen Vorgarten, vereint die "lebendige" Variante mehrere unterschiedliche Staudenarten. In der letzten Ausgabe erläuterte Gartenberater Philippe Dahlmann bereits, wie wichtig es bei Stauden ist, dass Sie die jeweiligen Anforderungen an den natürlichen Lebensbereich berücksichtigen. Besonders häufig ist in Vorgärten der Lebensbereich Gehölzrand zu finden, den ich Ihnen anhand eines Bildbeispiels genauer erläutere:
© Verband Wohneigentum
Im Frühjahr blühen zwischen den Buchsbaumkugeln sehr schön die immergrünen Bergenien; hier ergänzt durch eingestreute weiße Lenzrosen (Helleborus niger).
Nachdem die Rhododendren verblüht sind, haben die weißen Ballhortensien (Hydrangea aborescens 'Annabelle
Ab August/September sorgen die Blüten der Herbstanemonen (Anemone hupehensis 'Honorine Jobert
Wenn Sie die Gehölze für Ihren Vorgarten planen, schließen sie auf jeden Fall Bäume mit Flachwurzeln, z. B. Birken, aus. Der Wurzeldruck ist für die meisten Stauden zu hoch und sie verkümmern. Für einen trockenen schattigen Standort, empfehle ich folgende Stauden: Geißbart (Aruncus dioicus), Taubnessel (Lamium maculatum), Schneemarbel (Luzula nivea) oder auch das Purpurglöckchen.
nach obenAuf die Planung kommt es an
Ob formal oder lebendig: Ein begrünter Vorgarten bedeutet nicht unbedingt mehr Arbeit − es kommt nur auf die richtige Planung und Pflanzenauswahl an. Eine freundliche Visitenkarte und Ihr persönlicher Beitrag zu einem positiven Kleinklima ist ein belebter Vorgarten in jedem Fall.Infos zu Gehölzen und Stauden finden Sie unter:
www.gartenberatung.de
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Bodendecker, Buchsbaumkugeln, Formal, Gartenberatung, Herbstanemonen, Kirschlorbeer, Kleinstrauch, Staudengarten, Vorgarten, pflegeleichtKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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