Rosa foetida 'Persian-Yellow' Ein Stück zurück in die Geschichte vom Werdegang unserer Gartenrosen führt die Fuchsrose (Rosa foetida), auch Persian-Yellow-Rose genannt. Wir erinnern daran, dass diese Rose aus Kleinasien die begehrte gelbe Farbe in die modernen neuen Rosen brachte. Der Strauch wächst nicht besonders kräftig und recht locker bis 150 cm hoch. Die stark gefüllten, intensiv gelb gefärbten und gut duftenden Blüten öffnen sich im Juni/Juli.
Eine Mutation dieser Rose, Rosa foetida bicolor, mit flammend roten Blütenblättern, deren Unterseiten gelblich gefärbt sind, ist die Stammmutter zweifarbiger und geflammter Rosen.
Die Vielblütige Rose (Rosa multiflora) kommt manchmal unversehens in den Garten, zum Beispiel wenn eine Beetrose aus irgendeinem Grund wohl die oberirdischen Teile verlor, etwa durch starken Frost, aber die Unterlagenwurzel erhalten blieb. Oder wenn sich aus der Unterlage ein Wildtrieb entwickelte und dieser nicht entfernt wurde, so dass er mit der Zeit die aufveredelte Sorte verdrängte und nun allein das Feld behauptet. Da Rosa multiflora häufig als Unterlage für vielblütige Beetrosen dient, erklärt dies das unvorhergesehene Erscheinen dieser Wildrose.
Der Strauch wird 2 bis 3 m hoch und ebenso breit, blüht überaus reich im Juni/Juli mit unzähligen weißen Blütchen in umfangreichen Blütenständen, die vom gewohnten Bild, das wir von Rosenblüten haben, doch erheblich abweicht. Vielleicht deswegen nimmt man sie selten als Rose wahr, obwohl sie häufig in Grünzügen von öffentlichen Parks und an ähnlichen Plätzen gepflanzt wird. Sie ist hart und widerstandsfähig. Die aus Japan und Korea stammende Art bürgerte sich bereits in den östlichen USA ein. Wer weiß, ob sie bei uns nicht auch auf dem besten Wege dazu ist, nachdem es ihr die Kartoffelrose vorgemacht hat.
Rosa wichuriana 'Grandiflora' Ostasien ist ebenfalls die Heimat von Rosa wichuriana, die allerdings wesentlich wärmere Gebiete jenes Erdteiles bevorzugt wegen ihres halbimmergrünen Laubes. Am Naturstandort wächst diese Rose niederliegend mit leicht sich bewurzelnden Trieben, die bis 5 m lang werden können. Sie wurde seit 1893 zur Gewinnung von Kletterrosen eingesetzt.
Bekannteste Kletterrosensorte mit Wichuriana-Abstammung ist die alte und immer noch schöne 'New Dawn’. Die Art blüht mit kleinen, kegelförmigen Doldenrispen weiß und gut duftend im Juli/August. In den USA nennt man diese Rose "Memorial Rose", weil sie häufig als Grabschmuck verwendet wird. Mitunter findet man sie auch auf alten deutschen Friedhöfen, wo sie vor Zeiten gepflanzt wurde und in Lebensbäume kletterte, die sie dann mit weißen Blüten dekoriert, was sehr hübsch aussieht. Das wäre ein Verwendungsbeispiel, wie es sich vor allem für wintermilde, sonnenreiche Lagen anbietet.
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Rosa moyesii kommt aus Westchina, kann etwas lichten Schatten vertragen und wird mit der Zeit bis 3 m hoch. Der Strauch blüht sehr reich im Mai/Juni mit karmesinroten, einfachen Blüten, denen flaschenförmige Hagebutten im Herbst folgen.
Von dieser Art gibt es mehrere Sorten wie die nur 2 m hoch werdende 'Geranium' oder als Kreuzungsergebnis zwischen Rosa moyesii und einer Edelrose 'Nevada', die weiß und ausdauernd blüht mit Hauptflor im Mai/Juni und reichem zweiten Flor im August/September, allerdings ohne nachfolgende Hagebutten.
Rosa sweginzowii 'Macrocarpa' - Hagebotten Hagebutten in großer Zahl liefert dagegen Rosa sweginzowii mit der Sorte 'Macrocarpa', also der "Großfrüchtigen". Die Hagebutten werden bis 5 cm lang und 2 cm dick. Diese Wildrose blüht hellrosa im Juni, eignet sich aber wohl mehr für größere Gärten, denn der Strauch kann immerhin 4 m hoch werden. Die großen Früchte lassen sich natürlich in der Küche hervorragend verwenden.
Zum Schluss noch einige Namen von weiteren Wildrosen, die man in gut sortierten Baumschulen problemlos erhält:
Kriechrose (Rosa arvensis), bis 3 m lange Triebe und weiße Blüten im Juni
Eschenrose (Rosa blanda), 2 bis 3 m hoch und breit, blüht rosa im Juni/Juli
Glanzrose (Rosa nitida), 80 cm breit und hoch, blüht rosa im Juni/Juli, für kleine Gärten geeignet
Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina), bis 3 m hoch, rosakarmin im Mai/Juni
Dünenrose (Rosa pimpinellifolia), schneeweiß blühend, Hagebutten schwarz, Stammmutter der Spinosissima-Hybriden oder Frühlingsrosen
Schottische Zaunrose (Rosa rubiginosa), bis 3 m hoch, blüht hellkarminrot und duftet stark
Diese Auswahl umfasst nur einen Teil schöner Wildrosen, für die sich Gartenbesitzer begeistern könnten und mag manchen veranlassen, bei der Planung für die Pflanzung von Blütensträuchern Wildrosen stärker als bisher zu berücksichtigen.
Zwar werden Wildrosen nie so zahlreich in den Gärten wachsen wie die Angehörigen der anderen Rosengruppen, aber zur Vervollständigung und Abrundung der ganzen Rosenpalette haben sie doch ein Recht auf mehr Beachtung als bisher. Mit Wildrosen bekommen Gartenpartien einen ganz besonderen, naturnahen Touch und bilden so ein Gegengewicht zu den mehr konventionellen Bereichen mit Teehybriden, vielblütigen Beetrosen und dergleichen.
Wildrosen sind anderen Blütensträuchern gleichzusetzen, mit anderen Worten: Sie werden gewöhnlich als einzelne Exemplare gepflanzt, seltener in größerer Zahl oder gar in Massen.
In kleineren Hausgärten favorisiert man verständlicherweise niedrige Arten wie Glanzrose, schwachwüchsige Sorten von Rosa moyesii oder Sorten von Kartoffelrosen, die unter anderem gut in Heidegärten oder dergleichen passen.
Wüchsigere Arten ergeben zusammen mit anderen Wildsträuchern Blühhecken, die den Garten gegen Sicht und Wind abschirmen. Man kann sie jedoch auch solitär pflanzen, auf den Rasen, seitlich eines Sitzplatzes oder dergleichen.
Zur Böschungsbegrünung taugen vor allen Dingen jene mit langen Trieben, praktisch als Bodendecker. Auf Mauerkronen stehen solche ebenfalls gut, weil ihre Triebe dann hübsch überhängen.
In jüngster Zeit stellte sich heraus, dass einige Wildrosen hervorragend geeignet sind, in Formsteinelementen aus Beton zu wachsen, so Hechtrose, Dünenrose, Kriechrose.
Wer Wildrosen pflanzt, tut nicht nur sich etwas Gutes, sondern sorgt zugleich dafür, dass Vögel Nistgelegenheiten haben, wo sie einigermaßen geschützt in Ruhe brüten und ihre Jungen aufziehen können. Außerdem sind Wildrosen für Vögel gute Futterpflanzen. Unter anderem die weichen, dicken Hagebutten von Kartoffelrosen sind für Vögel ein gefundenes Fressen, mitunter bis der erste Schnee fällt und noch länger. Bienen und andere Insekten finden in Blüten von Wildrosen reichlich Pollen und Nektar.
Seit jeher nimmt die Rose in den Herzen der Menschen und ihren Gärten eine bevorzugte Stellung ein, heute wie vor Hunderten von Jahren. Irgend etwas Besonderes umgibt diese Pflanze. Vielleicht ist es die Sehnsucht der Menschen nach dem Vollkommenen. So erträumen sie sich eine Pflanze, die schöner ist als alle anderen. Diesen Traum sahen sie in der Rose verwirklicht. Sie war Kunstwerk und Gleichnis, Dichter besangen sie, Maler malten sie.
Der Weg der Rose durch die Zeit ist lang und verschlungen. Wir verfolgten das Werden von Edelrosen oder Teehybriden (FuG Mai 2000) und vollziehen nun nach, wie vielblütige Beetrosen entstanden.
Selbstverständlich sind alle Rosen mit ihren holzigen Trieben Sträucher. Was also ist unter dem Sonderbegriff "Strauchrosen" oder "Zierstrauchrosen" zu verstehen?
Rosen begegnen uns im Garten in vielerlei Gestalt. Bei der Fülle der Sorten von Edelrosen, Beetrosen, Kletterrosen und Strauchrosen kommen zweifellos Wildrosen etwas kurz. Nur wenige Gartenbesitzer wissen mit dem Begriff überhaupt etwas anzufangen. Wie könnten sie auch, da sie keine rechte Vorstellung von diesen Rosen haben!
Grundsätzlich sagt Rosen unser Klima zu. Das Kleinklima des einzelnen Gartens verdient trotzdem große Beachtung, denn es beeinflusst maßgeblich die Entwicklung und Gesundheit der Pflanzen. Sie sind zweifellos Sonnenkinder.
Häufig ergibt es sich, dass die eine oder andere bereits etwas ältere Rose nicht mehr so gut blüht und treibt wie anfangs, ohne dass tierische Schädlinge oder Krankheitsbefall festzustellen wären.
Praktisch alle wichtigen Rosenkrankheiten werden von weniger zusagendem Standort entscheidend gefördert. Das gilt für den weit verbreiteten Echten Mehltau, für Sternrußtau, Rost und Grauschimmelbefall.
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