November 2000 Auch bei dieser Obstart sind nichtparasitäre und parasitäre Schäden zu unterscheiden. Die nichtparasitären Auswirkungen können aufgrund zu hoher pH-Bodenwerte zu Gelbfärbungen des Laubes führen, meist bedingt durch Eisen- oder Magnesiummangel. Zu hoher Grundwasserstand und Winterfröste können die gleichen Erscheinungen verursachen.
Zur parasitären Gruppe zählen die Schäden, die durch Krankheitserreger oder Tiere hervorgerufen werden, wie die wichtigen Virosen Rubus-Verzwergung und Blattmosaik. Überträger sind Blattläuse und Zikaden. Die Devise muss deshalb lauten: Virusfreies Pflanzmaterial erwerben und gezielte prophylaktische Bekämpfung gegen die Überträger durchführen.
Harte Wucherungen in Blasenform deuten auf den Wurzelkropf hin, der an Ort und Stelle nicht zu erfassen ist.
Die größten Verluste an Brombeeren entstehen durch pilzliche Erkrankungen wie Botrytis, Rankenkrankheit, Brombeerrost und Gnomonia. Die Botrytis bzw. Grauschimmelfäule wandert, wie bei Erdbeerkulturen, durch die Blüten ein und ist während der Blütezeit z. B. mit Euparen, nach Gebrauchsanweisung, zu bekämpfen. Geschieht das nicht, werden Blüte, junge Blütentriebe und Früchte zerstört.
Die Rankenkrankheit (Rhabdospora ramealis) verursacht vor allem bei der bekannten Sorte 'Theodor Reimers' auf den Jungruten rötliche, später braune Flecken von etwa 2 mm Durchmesser. Befallene Ruten bleiben in der Entwicklung zurück und sterben später ab. Deshalb sofort beim Sichtbarwerden der beschriebenen Symptome entfernen und verbrennen. Bringt diese Maßnahme keinen Erfolg, sind zwei bis drei Euparenspritzungen, nach Gebrauchsanweisung, von Mai bis Juni ratsam.
Von Brombeerrost wird mit dunkelroten Flecken die Blattoberseite heimgesucht, später entstehen auf der Blattunterseite orangerote Sporenlager. Eine Bekämpfung ist meist überflüssig.
Rutenverletzungen fördern die Gnomoniakrankheit. Meist werden Jungtriebe befallen. Die Rinde wird von silbrigbraunen Flecken umfasst. Im Folgejahr werden nicht unerhebliche Ertragsminderungen registriert. Eine chemische Bekämpfung ist nicht möglich. Erkrankte Ruten entfernen und vernichten!
Beginnender Befall durch die Brombeergallmilbe. Zunächst reifen erste Früchte nicht vollständig. Bei starkem Befall verbleiben die Früchte im halbreifen Zustand.
Brombeergallmilbe Der wichtigste tierische Schädling ist die Brombeergallmilbe. Sie saugt an halbreifen Früchten, so dass sie rot und hart bleiben und keine Schwarzfärbung stattfindet. Geschädigte Ruten abschneiden und vernichten. Eine Bekämpfung auf chemischem Wege, z. B. mit Netzschwefel, ist möglich, ob das Präparat in Deutschland noch zugelassen ist, muss mit dem zuständigen Fachberater des Siedlerbundes geklärt werden.
Erdbeerblütenstecher Der Erdbeerblütenstecher kann bei verstärktem Auftreten durch seinen Laubfraß größeren Ernteausfall verursachen. Der Hauptschaden wird durch die Larven hervorgerufen, die in vertrocknenden Blüten leben. Zur Zeit sind keine wirksamen Bekämpfungsmittel zugelassen.
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