Ein Hoch auf die Bestäuber!
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April 2016 Sicher haben Sie auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass nasskalte Witterung zur Obstblüte nur eine kleine Ernte zur Folge hat. Die Bestäuberinsekten bleiben unter solchen Bedingungen eben lieber "zu Hause". Wie wäre es erst um das Obst bestellt, wenn diese Sechsbeiner verschwänden? Am besten lassen wir es gar nicht erst so weit kommen!
Möchten Sie mit dem Pinsel im Apfelbaum herumkraxeln, um die Blüten zu bestäuben? Sicher nicht. Im Süden Chinas bleibt Obstbauern inzwischen oft nichts anderes mehr übrig. Dort sind die Bienen ausgestorben. Auch hierzulande tun sich die Honigsammler schwer. Warum genau, darüber sind sich Forscher noch nicht einig. Diskutiert werden Schwächung durch Parasiten und neue Krankheiten, Pflanzenschutzmittel sowie ein Mangel an Nektar- und Blütentankstellen in unseren Agrarlandschaften.
nach obenUnterschätzte Unterstützer
Mehr als 80 Prozent der Nutzpflanzen in Europa sind auf Bestäubung angewiesen. Das betrifft ganz offensichtlich Raps und Sonnenblume. Aber auch Möhre und Zwiebel, denn deren Samen gewinnt man nur aus bestäubten Blüten. Honigbienen gelten somit nach Rind und Schwein als das drittwichtigste Nutztier.

Die Verwandten der Honigbiene, wie Hummeln und Wildbienen, wirken an der Bestäubung mit. Letztere sind dabei sogar effizienter: Sie erzielen einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen. Anders ausgedrückt: 100 Honigbienen plus 50 Wildbienen bestäuben besser als 150 Honigbienen. Und verblüffenderweise haben Bienen, ob zahm oder wild, an bis zu 50 Prozent aller Blütenbesuche nicht einmal Anteil. Statt dessen verbreiten dort Fliegen, Ameisen, Käfer oder Motten den Pollen.
Leider geht es den kleinen Wilden nicht viel besser als den Honigbienen: Pflanzenschutzmittel, fehlende Lebensräume sowie Nahrungsgewächse lassen ihre Zahl auch bei uns dramatisch sinken.

nach obenIm Obstgarten muss es summen!
Bei Obst gilt in der Regel: Ohne Bestäubung keine Frucht. Oder zumindest schlechtere Fruchtqualitäten. Die Partnerwahl der Obstgewächse macht das nicht einfacher: Die meisten sind Fremdbestäuber. Soll heißen: Der eigene Pollen erzeugt keine Befruchtung. Apfel und Birne sind darauf angewiesen, dass eine andere Sorte mit passendem Pollen und gleicher Blütezeit in der Nähe steht. Noch komplizierter ist die Sache bei den meisten Süßkirschen, weil sich ganze Sortengruppen gegenseitig nicht bestäuben können. Bei Zwetschgen, Pflaumen und Mirabellen kommt es auf die Sorte an: Es gibt Selbstbefruchter, Fremdbefruchter und Zwischentypen. Quitte sowie Johannis- und Stachelbeeren gelten zwar als weitgehend selbstfruchtbar. Doch wenigstens von den genannten Beerenobstarten ist bekannt, dass der Ertrag höher ausfällt, wenn sie den Pollen anderer Johannis- bzw. Stachelbeersorten erhalten. Und all das klappt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass der Pollen-Lieferservice per Bienenkurier gewährleistet ist.


nach obenAb Jetzt im Angebot: Nektar- und Pollenpflanzen
Um den kleinen Fliegern das Leben zu erleichtern, bieten Sie ihnen ein reiches Büffet an nektar- und pollenreichen Pflanzen − besonders an spät blühenden Arten! Im Frühling gibt es viel zu futtern. Doch ab Sommer wird es eng. Die Förderung beginnt mit der Wahl ungefüllt blühender Sorten, etwa bei Dahlien oder Rosen. Auch Kräuter, wie Lavendel, Dill und Oregano sind begehrte Sammelziele. Großzügige Gärtner widmen Biene, Hummel & Co. ganze Beete. Bienenfreund (Phacelia), Buchweizen, Herbstastern − je mehr verschiedene Pflanzen Sie anbieten, desto mehr Arten profitieren davon. Zahlreiche Anregungen für bienenfreundliche Gärten finden Sie unter www.deutschland-summt.de, einer Initiative der Stiftung Mensch und Umwelt.
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nach obenBlühende Soforthilfe: Samenmischungen


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Bestäuber, Biene, Blüten, Fremdbestäuber, Honigbiene, Hummeln, Imker, Pflanzenschutzmittel, Pollen, Wildbiene, bestäubenBitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).