August 2014 Gräser gehören in allen Erdteilen zu den wichtigsten Pflanzen überhaupt. Wiesen, Getreidefelder, Prärielandschaften, Küstenbereiche und Savannen wären ohne sie nicht vorstellbar.
Gräser werden in drei Gruppen eingeteilt: Süßgräser, Sauergräser und Binsengewächse. Kulinarische Aspekte stehen bei der Einteilung nicht im Vordergrund, sondern Standorthinweise. Sauergräser und Binsengewächse wachsen in der Regel an sauren, feuchten bis nassen und schattigen Standorten. Einen besonderen Stellenwert besitzen bis heute die Binsen im norddeutschen Raum. Reetdächer und Fischreusen werden unter anderem aus ihnen hergestellt.
Süßgräser − zu ihnen gehören auch viele der uns bekannten Getreidearten − bevorzugen alkalische, meist trockene Standorte.
Gräser sorgen im Garten für Transparenz, Leichtigkeit, verborgene Schönheit und Struktur.
Neben der Verwendung von Gräsern als Begleitpflanzen dekorativer Blütenstauden und Gehölze entwickeln auch ausschließlich mit Gräsern gestaltete Beete dekorativen Charme.
Besonders in Form der "Präriegärten" kommen großzügig angelegte Graspflanzungen in Kombination mit Rudbeckien-und Helenium-Stauden optimal zur Geltung.
Ob winzig kleines Polstergras oder großes Chinaschilf: Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten mit Ziergräsern im Garten oder selbst in Pflanzgefäßen ist unglaublich.
Nicht zu unterschätzen ist auch der ökologische Aspekt der Gräser. Viele Insekten und Vögel fühlen sich im winterlichen Gräser-Garten wohl und suchen Unterschlupf und Nahrung.
Die meisten Gräser sind pflegeleicht und robust. Wichtig ist, dass der natürliche Charme der Pflanzen auch in der kalten Jahreszeit erhalten bleibt und der Rückschnitt nicht bereits im Herbst erfolgt.
Vor dem Austrieb werden im Frühjahr die vertrockneten Halme etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten oder "ausgezupft".
Im Pflanzjahr kann der Boden mit Laubkompost etwa 5 cm dick abgedeckt werden. Durch dieses "Mulchen" wird der Boden feucht gehalten und Unkrautwuchs unterdrückt.
Sehr viele Gräser lassen sich gut durch Teilung vermehren. Dabei werden die Wurzeln mit dem Spaten oder der Grabegabel in mehrere Stücke zerteilt. Das sieht zwar brutal aus, aber durch diese Form der "vegetativen Vermehrung" wachsen die Teilstücke an einem neuen Standort − mit etwas Hornspänen und gutem Mutterboden vermischt − wieder an.
Einjährige Ziergräser werden generativ, also durch Aussaat, oft direkt ins Beet, vermehrt. Hierzu zählen z. B. die Mähnengerste, das Hasenschwanzgras und das einjährige Zyperngras.
Viel Spaß beim Gestalten mit Gräsern wünscht Ihr Gartenberater Thomas Balster
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