von Soosten, Rolf
noch keine KommentareBodenpflege unter Obstgehölzen
März 2014 Wir erwarten von unseren Gehölzen regelmäßiges Wachstum und gesunde Früchte. Die Voraussetzungen dafür müssen wir schaffen. Dazu gehören nicht nur Nährstoffversorgung, Pflanzenschutz und – bei Bedarf – Bewässerung. Auch die Bodenpflege ist wichtig für das Wachstum. Gartenexperte Rolf von Soosten gibt Tipps aus der Praxis.
Nach der Pflanzung eines Obstgehölzes sollten Sie den Boden mit organischem Material abdecken. Bei Baumobst eignen sich Kompost, strohartiger Mist aus Kaninchenställen und torfhaltige Abfälle aus Pflanztöpfen. Für Himbeeren und ähnliche Arten können reines Stroh und Holzwolle verwendet werden, Heidelbeeren mögen Rindenkomposte, gemischt mit (nicht zu feinem) Sägemehl – möglichst aus Nadelhölzern. Rinden von Laubbäumen (insbesondere Buchen) können zu Blattvergilbungen durch ansteigende Manganwerte führen.

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nach obenHilfreiche Gründünger
Etwa ab Juli sinkt der Nährstoffbedarf, weil das Wachstum nachlässt. Für eine gute Winterhärte darf dann kein Stickstoff mehr gegeben werden. Lieber sollte er dem Boden nun entzogen werden: Das geschieht durch Einsaat eines schwach wachsenden Gründüngers, zum Beispiel Serradella (Ornithopus sativus), ein Schmetterlingsblütler für leichtere Böden. Der Frost beendet das Wachstum, bis zum Frühjahr vergeht das Laub.
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Hier noch ein Tipp aus der eigenen Praxis: Machen Sie einen Versuch mit der Spiegelei-Blume (Limnanthes douglasii). Eine einjährige, niedrige, anspruchslose und sich selbst aussäende Pflanze, deren Sämlinge den Winter überstehen und sehr zeitig blühen.
Alle genannten Arten haben anderen Gründüngern gegenüber den Vorteil, dass sie nicht tief eingegraben werden müssen, was ja die Baumwurzeln nicht mögen. Sie benötigen recht wenig Wasser und Nährstoffe, sind also keine Konkurrenz zur Kulturpflanze, das verbleibende Laub bleibt liegen und dient als Humuszufuhr. Blühende Unkräuter sollte man herausziehen bevor die Samen reif sind.
nach obenAktiver Boden

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Was geschieht nun mit den Obstbäumen, die im Rasen stehen? Der Rasenmäher und sein Auffangkorb verhindern eine natürliche Nachlieferung für Humus und damit für Nährstoffe. Es kommt häufig zu einer Verdichtung des Bodens. Baumwurzeln und Wurzelkörper des Rasens konkurrieren miteinander um Nährstoffe und Wasser.
Zwar gibt es Fälle, wo sowohl Obstbäume als auch Rasen miteinander gedeihen – dies bleibt aber ein Balanceakt. Große gepflegte Baumscheiben, ein Spielgarten für Kinder, Haustiere und schattensuchende Hausbewohner müssen sich eben arrangieren.
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