Dahlmann, Philippe
noch keine KommentareStaudentausch mit Nebenwirkungen

© Dahlmann, Philippe
Gartenberater
Verband Wohneigentum
Nordrhein-Westfalen e. V.
November 2013 Der Herbst mit seinen prächtigen Farben hat unsere Gärten bereits seit einigen Wochen fest im Griff. Ballierte und wurzelnackte Sträucher können gepflanzt, Stauden geteilt und Zwiebeln gesetzt werden. Dies veranlasst viele Gartenenthusiasten zum Besuch von Pflanzentauschbörsen, auch Pflanzenflohmärkte genannt.

© Dahlmann, Philippe
In den meisten Fällen handelt es sich bei den Pflanzentauschbörsen genau genommen um Staudentauschbörsen, die mittlerweile im gesamten Bundesgebiet stattfinden. Der überwiegende Teil der Veranstalter, Teilnehmer und Besucher besteht aus Besitzern naturhaft gestalteter Gärten, die sich gerne günstig ein erweitertes Pflanzensortiment anschaffen möchten.
Die mitgebrachten Pflanzen werden auf Tischen, die vom Veranstalter zur Verfügung gestellt werden, ausgebreitet. In angenehmer Atmosphäre, häufig auch mit einem zarten Waffelduft in der Luft, werden nicht nur Pflanzen, sondern auch Erfahrungen ausgetauscht.
Viele Gartenfreunde suchen hier gezielt nach bestimmten Pflanzcharakteren, die miteinander kombiniert werden können – wie Funkien, die mit ihrem großen fleischigen Laub einen schönen Texturkontrast zu zarten Gräsern bilden. Häufig wird auch nach bestimmten Blütenfarben gesucht, um harmonierende Farbabstufungen im Garten zu erzielen.
Die botanischen Lieblinge der Gartenfreunde sind in vielen Fällen sogar mit Steckbriefen ausgestattet. Diese enthalten neben dem deutschen und botanischen Namen auch weitere Angaben bis hin zu den Lebensbereichen der Stauden.
nach obenEingeschleppte Probleme

© Dahlmann, Philippe
Schwierigkeiten können außerdem eingeschleppte Blatt- und Wurzelkrankheiten verursachen, ganz zu schweigen von den verschiedensten Insekten.
Ein häufig nicht durchdachtes Problem ist auch der fehlende Arten- und Sortenaustausch. Insbesondere wenn Pflanzentauschbörsen unter Gartenbesitzern einer Siedlung durchgeführt werden, erhalten zwar die einzelnen Gärten neue Pflanzenarten oder -sorten, in die Siedlung selbst werden dadurch aber in den seltensten Fällen neue Arten eingebracht.
nach obenTipp: Pflanzenbörsen

© Lentner
- Kommen die Pflanzen aus gesunden Beständen?
- Bei Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten: Pflanzen stehen lassen!
- Wurzelkontrolle: Ist die Pflanze gut bewurzelt? Sind die Wurzeln gesund?
- Sind die Pflanzen in Töpfen überständig?
- Ist der botanische Name angegeben? Das ist wichtig für die sichere Zuordnung einer Pflanze (Sortenechtheit).
- Gibt es Artenvielfalt, vor allem durch kommerzielle Anbieter?
- Ist die Tauschbörse schon etabliert? Erfahrene Veranstalter schließen schlechte Anbieter meistens aus.
nach obenFazit
Für jeden Gartenliebhaber, der Pflanzen auf einer Tauschbörse anbieten möchte, muss es selbstverständlich sein, nur gesundes, sauberes und gut bewurzeltes Pflanzenmaterial weiterzugeben. Für die Veranstalter einer Pflanzentauschbörse ist es außerdem empfehlenswert, auch ein oder zwei kommerzielle Staudenhändler einzuladen. Diese sollten Pflanzen anbieten, die über das Standardsortiment hinausgehen, um somit die Arten- und Sortenvielfalt in den Siedlungen zu steigern.Ihr Gartenberater
Philippe Dahlmann
vorheriger Beitrag So bleibt mein Weihnachtsbaum frisch
nächster Beitrag Erfahrungen aus der Bereisung 2013
Schlagworte dieser Seite
Herbst, Pflanzenflohmarkt, Pflanzentauschbörse, Staude, Sträucher, Unkraut, Wurzelkrankheiten, ZwiebelKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
Bitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).