Wenn Kohlrabiknollen zerspringen
August 2000 Das die Qualität von Kohlrabiknollen schädigende Platzen hat verschiedene Ursachen. Eine von ihnen ist die unterschiedliche Sortenanfälligkeit. Von 25 in der "Beschreibenden Sortenliste 1995" des Bundessortenamtes aufgeführten Kulturvarietäten, bei denen die Reiß-Anfälligkeit angegeben ist, werden 6 mit einer nur mittleren Widerstandsfähigkeit gegenüber dieser Schwäche aufgeführt, die übrigen kommen besser weg. Aber keine von ihnen erreichte in der Richtung die Best- (allerdings auch keine die schlechteste) Note.
Diese Gemüseart reagiert besonders sensibel auf eine wechselhafte Bodenfeuchtigkeit: Hohe Wassergaben oder entsprechende natürliche Niederschläge nach längerer Trokkenheit fördern das Platzen sehr. Deshalb ist tunlichst auf eine ausgeglichene Bewässerung während der Kulturzeit zu achten.
Auch Wachstumsstockungen während der Jungpflanzenanzucht, ausgelöst z. B. durch niedrige Temperaturen, können die Voraussetzung für die spätere Anfälligkeit zur Rissbildung schaffen. Das erklärt gleichzeitig, warum in entsprechenden Versuchen in Hohenheim (F. Lippert) die geplatzten Knollen in einem dreijährigen Untersuchungszeitraum einen geringeren Durchmesser erkennen ließen als die nicht gerissenen. Durch die flotte Anzucht der Jungpflanzen könnte dieser Qualitätsmangel deshalb bis zu einem gewissen Grade verhindert werden.
Die bekannte Tatsache, dass nach längeren Kälteperioden mit verzögertem Wachstum im Frühjahr die Kohlrabiknollen verstärkt einreißen können, zielt in die gleiche Richtung. Das ist auch bei einer zu trockenen Kulturführung möglich.

© Titze
Auch der Fraß an den Knollen durch die kleinen Grauen Nacktschnecken führt mutmaßlich häufiger zum "Bersten", wie die Abbildung zu belegen scheint.
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