von Soosten, Rolf
noch keine KommentareJohannisbeeren

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April 2011 Welche Erwartung stellt der Gartenbesitzer an das Erntegut? Bei großfrüchtigen Obstarten spielen die Äußerlichkeiten eine wichtige Rolle – das Auge isst mit. Bei Johannisbeeren dominieren eindeutig die inneren Qualitätsmerkmale: Saftausbeute, Zucker-Säureverhältnis, Aroma, Verwertbarkeit.
Nur geringe Mengen Johannisbeeren werden frisch konsumiert. Während der Verarbeitung kann Zucker zugesetzt, die Farbe verbessert und die Säure dem Bedarf angepasst werden. Daher empfiehlt es sich, wenn mehrere Sträucher gepflanzt werden sollen, zu differenzieren. Als Spindel oder Hecke gezogene Pflanzen bringen eventuell weniger Masse, aber aufgrund der besseren Lichtausnutzung intensiveres Aroma. Bei rund erzogenen Büschen zieht sich die Reife länger hin, das Pflücken ist mühevoller, aber die Ertragsleistung je Flächeneinheit liegt meist höher. Wer Wert auf besonders aromatische Beeren legt, weil er sie roh vernascht, sollte sich zu einer Heckenpflanzung entschließen. Säfte und Marmeladen können in einigen Eigenschaften beeinflusst werden.

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Das Kommen und Gehen neuer Sorten ist beim Beerenobst nicht so stark ausgeprägt. Neuheiten sind dem Erwerbsanbauer eher zugänglich, weil große Mengen Pflanzgut umgesetzt werden. Aber das aktuelle Sortiment hat für alle Bedürfnisse Lösungen.Die sehr früh reifende und wohlschmeckende 'Jonkheer van Tets
Die optisch imponierende 'Rondom
Etwa zu gleicher Zeit blühend und reifend ist 'Rosetta
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe muss auch 'Rotet
Die verbreiteteste Spätsorte ist seit Jahren 'Rovada
nach obenStrauchformen
Um eintriebige Spindeln zu erziehen, verwendet man Pflanzmaterial mit nur wenigen, aber starken Trieben. Gepflanzt im Abstand von etwa 50 bis 60 cm, je nach Bodenqualität, wählt man den kräftigsten Trieb aus und schneidet die anderen tief und ohne Ansatz fort. Damit wird ein Austreiben verhindert. Je nach gewünschter Stammhöhe, mindestens jedoch 10 cm wird die Rute gekürzt. Es baut sich dann eine kleine spindelförmige Krone auf.
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Für einen runden Johannisbeerstrauch benötigt man 5 bis 7-triebiges Pflanzmaterial. Je größer die Anzahl an Trieben, desto eher setzt der Vollertrag ein. Bei ballenlosem Material werden die Spitzen um etwa 10 bis 15 cm gekürzt. Das fördert die Verzweigung und damit den Ertrag. Bei Containerware kann das unterbleiben. Ausgewachsene Büsche können Durchmesser von über einem Meter erreichen, daher sind Pflanzabstände von 1,20 bis 1,50 m – je nach Wuchsstärke und Bodenqualität – notwendig.
Eine Rute bringt drei bis vier Jahre gute Früchte. In dieser Zeit wird das Seitenholz gekürzt und bei Bedarf ausgedünnt. Die Sträucher sollten luftig und hell sein, nur dann kann die Nässe schnell abtrocknen und so die Fäulnisgefahr eingedämmt werden. Außerdem ist es bei Sträuchern wichtig, jährlich alte, abgetragene Ruten gegen ein bis zwei neue auszutauschen. Diese sollten möglichst von der Basis der Pflanze kommen und zügig durch das Innere wachsen können. So verhindern wir das Überaltern des Holzes und fördern die Fruchtqualität.
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Johannisbeere, Sortenwahl, Staudenpflege, StrauchformenKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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