Jaehner, Ilse
noch keine KommentareAm Teichufer
März 2011 Kaum jemand verzichtet ohne Weiteres auf das Erlebnis "Wasser" im Garten. Doch damit das Ergebnis befriedigt, sollte man genau planen, ehe man zu Werke geht. Die Wasserfläche als solche ist nicht das Problem – die Ufer müssen passen!

© Karl-Heinz Liebisch / PIXELIO, www.pixelio.de
Zunächst sollte Ihnen klar sein, was genau Ihnen vorschwebt, welche Wirkung Sie erzielen möchten. Soll das Wasser als rein gestalterisches Element wirken, ist die Sache verhältnismäßig einfach. Zurzeit geht die Tendenz zu streng gegliederten, gemauerten Becken. Das ergibt sich häufig angesichts kleiner Gartengrundstücke, die keinen ausreichenden Platz für einen Teich haben. Größere Grundstücke, wie Sie bei unseren Lesern häufig anzutreffen sind, ermöglichen ganze Wasserlandschaften in diesem Stil.
Bei solchen streng gegliederten, gemauerten oder auf andere Weise dauerhaft gebauten Becken, begrenzen Holzpodeste, Natur- oder Kunststeinplatten die Wasserfläche und bilden die Uferpartien. Sie ragen über das eigentliche Ufer hinaus Richtung Wasser und ergeben so den perfekten Abschluss. Diese Wasserbecken eignen sich jedoch nicht für Tiere wie Frösche und dergleichen. Eventuell bieten sie gerade noch Platz für ein paar Goldfische oder eine Seerose, die zusammengenommen das Artifizielle eher betonen.
Dass diese Teichform derzeit mehr im Trend liegt als der Natur abgeschaute Teiche, liegt auch daran, dass Letztere schwieriger zu gestalten und aufwändiger zu pflegen sind. Besonders bei der Gestaltung der Teichufer muss einiges bedacht werden.
nach obenSeichte Uferzonen

© Jaehner, Ilse
Warum ist das notwendig? Wer schon einmal einen Teich angelegt hat, konnte sicher beobachten, dass sich schon bald von allein Tiere einstellen: Frösche, Kröten, Unken, Molche, Libellen und mehr. Für diese Tiere ist die Uferzone wichtige Existenzgrundlage. Das seichte Wasser erwärmt sich schnell. Hier wandern im Frühjahr Frösche und Kröten in den Teich, paaren sich, laichen. Hier schlüpfen die Kaulquappen, finden Nahrung, wachsen heran. Hier gelingt es später den jungen Fröschen an Land zu kommen. Ähnliches gilt für Libellenlarven. Sie klettern an den Halmen von Binsen oder ähnlichem aus dem Wasser, halten sich an ihnen fest, sodass die Wandlung von der Larve zum Vollinsekt reibungslos erfolgt. Darum müssen die Ufer entsprechend gestaltet und der Untergrund nivelliert werden.
nach obenAlles dicht?
Bevorzugtes Material für Teichabdichtungen sind spezielle Folien, die sich dem Untergrund anpassen. Die Folie darf am Wasserrand nicht offen liegen. Erstens sähe das nicht gut aus, zweitens machen Witterungseinflüsse die Folie mit der Zeit brüchig und drittens darf das Wasser am Folienrand nirgendwo Kontakt mit dem anschließenden Erdreich haben, weil die Erde sonst unentwegt Wasser ansaugen würde. Außerdem fördert es Algenbildung.Ferner ist zu vermeiden, dass Erde in den Teich kommt. Sie ist zu nährstoffreich und das hat ebenfalls negative Folgen auf das natürliche Gleichgewicht im Wasser. Wasserpflanzen sind extrem genügsam und brauchen praktisch keine Erde, insbesondere keine normale Gartenerde. Deswegen muss der Folienrand zum umgebenden Erdreich so angehoben und umgebogen werden, dass die Erde keinen Kontakt zum Wasser hat und auch nicht nachträglich ins Wasser gelangt. Die Folie entschwindet den Blicken, indem man sie mit sauberem Kies bedeckt und passende Pflanzen setzt. Oder man drapiert Flusssteine so, wie man es natürlichen Bach- und Flussufern abgucken kann.
nach obenUfer am Hang

© Jaehner, Ilse
nach obenGestaltung

© Jaehner, Ilse
Die Wahl der Uferpflanzen richtet sich zuerst nach der Wassertiefe. Für das Flachwasser bis 30 cm eignen sich unter anderem Bachbunge, Sumpfvergissmeinnicht oder Flussampfer, die man in den Kies oder zwischen die Ufersteine setzt. Für den tieferen Bereich sind Pfeilkraut, Teichsimse, Blumenbinse, Sumpfcalla oder Froschlöffel denkbar.
Man kann selbstverständlich auch außerhalb der Folie Pflanzen setzen und damit das Ufer hübsch gestalten. In diesem Fall sollten Stauden ausgewählt werden, die vom Charakter her zum Wasser passen. Schöne Beispiele sind Trollblume, Goldfelberich, Weiderich, Wiesenknöterich, Sibirische Schwertlilie, Taglilie und Funkie.
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Algenbildung, Bachbunge, Flussampfer, Frösche, Gartenteich, Libellen, Libellenlarven, Molche, Teich, Teichabdichtungen, Teichform, Teichufer, Uferzone, Unke, WasserKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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