Juli 2010 Beim Pflücken der reifen Johannisbeeren kreisen die Gedanken um die Verarbeitung und die entstehenden Produkte. Aber: Im vollbelaubten Zustand zeigt uns der Strauch, ob er zu dicht gehalten wurde, wo die Beeren vermutlich nicht ausreifen und ob ausreichend neue Triebe für die Verjüngung vorhanden sind. Nach der Ernte, besonders nach dem Blattfall, schwindet oft die Übersicht. Die zusammengetragenen Bilder sollen zu etwas mutigerem Schnitt und zu mehr Verjüngung beitragen.
So etwa sollte ein drei- oder vierjähriger Bestand kurz vor der Reife aussehen: Gesundheit, volles Aroma und ausreichende Triebkraft sind sicher!
Die Rote Johannisbeere trägt die wertvollsten Früchte am zwei- bis vierjährigen Holz. Im Gegensatz dazu die Schwarze Johannisbeere, deren wertvollstes Holz ein- und zweijährige Triebe sind. Die Konsequenz daraus: Entfernen Sie die überalterten (mehr als vier Jahre alten) Triebe, um so neuem Holz Platz zu machen. Bei intakten Pflanzen – egal ob bei der Hecke oder beim Busch – kommt es dann zu einer Rotation. Jährlich bleiben ein bis zwei junge Triebe stehen, der schlechtere des Vorjahres und der älteste werden entfernt.
Dieser Roten Johannisbeere wurden alle alten Triebe entfernt. Mehrere Ein- und Zweijährige werden bald für eine totale Verjüngung sorgen und dem Strauch weitere Ertragsjahre ermöglichen.
Vor den alten, von der Pflanzung stammenden Gerüsttrieben stehen zwei junge, die bestens zur Verjüngung geeignet sind. Im ersten Jahr einen alten, im zweiten Jahr den anderen Trieb entfernen.
Zweijähriger, als Hecke gepflanzter Strauch. Im Vordergrund zwei geeignete Austriebe. Im zweiten Jahr erscheinen am Gerüstast Seitentriebe mit Buckettknospen. Sie tragen die Rispen mit den dicksten Beeren. Sofern sie einigermaßen waagerecht stehen, lässt man sie ungeschnitten. Störend wirkt quirlartig aufrechtstrebendes Holz. Es nimmt der Strauchmitte das Licht und hindert beim Pflücken.
An älteren Gerüstästen kann es sinnvoll sein, das Seitenholz einzukürzen oder teilweise zu beseitigen. Auch hier fördert das Licht die Knospenbildung und die Geschmacksqualität nach dem Prinzip: Licht = Wachstum und Aroma.
Wer auf innere Qualität wert legt, ist mit einer Hecke gut beraten. Sie lässt das Licht an alle Teile des Strauches heran. Gute Blütenknospenbildung, fäulnisfreie Früchte und gesundes Laub sind weitere Zugaben.
Fruchtmumien von verfaulten oder uninteressanten Beeren. Wann können Johannisbeeren geschnitten werden? Eigentlich immer, wenn keine Früchte vorhanden sind. Nach der Ernte sieht der Besitzer den Effekt am besten. Die Schnittwunde trocknet schnell ab, und Infektionen holzzerstörender Pilze sind bei trockenem Wetter recht selten.
Der Herbst und das Frühjahr sind die klassischen Zeiten für Schnitt, jedoch begünstigt die zunehmende Feuchtigkeit den Pilzbefall. Dann sollten die Schnittwunden mit einem Pilzmittel abgedeckt werden.
Hecke oder Busch starten mit kräftigen vieltriebigen Jungpflanzen, egal, ob als Container oder mit nackter Wurzel. Früher schnitt man die jungen Ruten an, um eine Verzweigung zu erreichen. Bei Topfware, die mit intaktem Ballen gepflanzt wird, sollte man es nicht tun.
Frisch aus dem Boden genommene Ware ohne Ballen wird schnellstens gepflanzt. Macht die Wurzel einen angetrockneten Eindruck, sollte man die Spitzen der Triebe um ein Viertel einkürzen. Nach der Pflanzung verbleiben bei einer Hecke nur die drei besten geraden Ruten. Bei einem angestrebten Busch dürfen es bis zu fünf sein.
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