Februar 2010 Rosen gibt es viele. Doch wie findet man die besten und schönsten für den eigenen Garten? Dazu geben offizielle Rosenprüfungen wertvolle Hilfestellung, hierzulande die "Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung". Pflanzen, die diesen Qualitätstest bestehen, tragen das Prädikat "Anerkannte Deutsche Rose" (ADR).
Die ADR-Prüfung neuer Züchtungen dauert 3 bis 4 Jahre und findet in elf Prüfungsgärten statt, die über das ganze Bundesgebiet verteilt sind. Die neuen Sorten müssen sich in unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnissen bewähren, ohne Unterstützung von Pflanzenschutzmitteln. Dabei werden strenge Maßstäbe angelegt, denn – um es salopp auszudrücken – Gesundheit geht vor Schönheit. Eine Rose kann noch so schöne Blüten hervorbringen, aber was nützt es dem Gartenbesitzer, wenn sie unter Mehltau oder Sternrußtau leidet, schon im Sommer die Blätter verliert oder schlecht blüht?
Während der Prüfjahre muss jede zur Begutachtung angemeldete Sorte zeigen, was in ihr steckt. Zuerst geht es sicherlich um die Blüte, wobei zu berücksichtigen ist, dass auch das Schönheitsbild von Rosenblüten einem Geschmackswandel unterliegt. Früher war die schlanke Knospe das Ideal, heute eher die rundliche, gefüllte.
Ferner geht es um die Wandlung der Knospe zur aufgeblühten Blüte. Bleibt sie dabei schön in Form und Farbe? Wie wird die Pflanze mit verblühten Blüten fertig? Es gibt Sorten, die sich absolut nicht von den alten Blütenblättern trennen können, sich also nicht selbst putzen, sodass sie im verblühten Zustand unordentlich aussehen. Bei diesen Rosen muss man nachhelfen, was Zeit und Geld kostet. Im Gegensatz dazu gibt es Sorten, die fast keine Unterstützung brauchen.
Gerade für den Gartenbesitzer ist das Erscheinungsbild der gesamten Pflanze wichtig, denn er sieht nicht wie der Schnittrosen-Kultivateur oder der Florist nur Blüte und Stiel, sondern eben die ganze Pflanze. Daher kommt es außerdem darauf an, ob das Laub kräftig und gesund den Boden deckt, die Triebe sich gleichmäßig und geschlossen aufbauen.
Da immer neue Rosensorten gezüchtet werden, gibt es alljährlich eine Abschlussprüfung, bei der entschieden wird, ob die jeweils zu prüfende Sorte den Test bestanden hat. Nur die Besten erhalten das Prädikat "Anerkannte Deutsche Rose", dürfen mit diesem Qualitätssiegel in den Handel gelangen und für sich werben. Durchschnittlich erlangen das Prädikat nur etwa 15 Prozent der zur Prüfung angemeldeten Sorten.
Trotz strenger Kriterien ist zu berücksichtigen: Selbst ADR-Rosen sind nicht in jeder Hinsicht vollkommen, doch wenn eine Rose erst einmal das ADR-Zeichen erhielt, steht sie auf der Liste gartenwürdiger Rosen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Rosen ohne diese Auszeichnung von geringerer Qualität sind, zumal es sich bei ARD-Rosen ausschließlich um neue Sorten handelt. Es gibt durchaus ältere und alte Sorten, die sich zum Teil jahrzehntelang bewährt haben und immer noch bewähren. Diese sollte man also nicht übersehen oder für überholt halten.
Auch ist zu bedenken, dass sich Pflanzen im Laufe der Zeit verändern können. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass eine neue Rosensorte durch Kreuzungen entsteht. Wird der Neuling vom Züchter für gut befunden, wird er weiter vermehrt – zunächst in beschränktem Umfang und im großen Stil, wenn er auch weiter die Erwartungen erfüllt. Alle Exemplare dieser einen Sorte stammen von der ersten Pflanze ab, wurden durch Okulation vegetativ vermehrt. Die Ursprungspflanze muss also ein hohes genetisches Potential haben, um sich auf diese Weise immer wieder zu erneuern, ohne in der Qualität nachzulassen. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Sorte auch mal altert oder abbaut – die eine schneller, die andere langsamer. Manche Pflanzen überdauern viele Jahrzehnte, beispielsweise die bekannte französische Sorte 'Gloria Dei', die bald 70 Jahre alt wird.
Es käme vielen Rosenfreunden gewiss gelegen, wenn es ein Standardsortiment an Rosen für den Garten gäbe. Doch ist dies fast unmöglich, weil die Klimaunterschiede in Deutschland zu groß und die Wünsche von Gartenbesitzern häufig recht speziell sind. Außerdem spielt auch der individuelle Geschmack eine Rolle, sodass sich das Sortiment ständig ändert. So muss nach wie vor jeder Gartenbesitzer individuell entscheiden, welche Rose er wählt. Würde ihm die Entscheidung abgenommen, sähen die Gärten vielleicht wesentlich uniformer aus und manch Gartenbesitzer erführe nie, welche Vielfalt Rosen zu bieten haben.
NachwinterschnittNachwinterschnitt: wenn Knospen schwellen. Regel: kräftige Triebe weniger stark zurückschneiden; schwächere stärker schneiden; schwache, kranke, erfrorene ganz entfernen.
Pflanz-Vorbereitung und PflanzungPflanz-Vorbereitung: nackte Wurzeln gut handlang kürzen, Triebe zurückschneiden, kräftige weniger stark als dünnere, schwache ganz entfernen. Rosen vor Pflanzung mehrere Stunden wässern. Viel Platz für die Wurzeln vorsehen.
Pflanzung: Pflanzloch tief ausheben, Veredlungsstelle am Wurzelhals mindestens 5 cm mit Erde bedecken.
Herbstpflanzung: Erde etwa 20 cm hoch anhäufeln, nach Triebbeginn abhäufeln.
Frühjahrspflanzung: Erde anhäufeln, nach kräftigem Austrieb abhäufeln. Auch bei Stammrosen Erde leicht anhäufeln.
SommerschnittSommerschnitt: im Verblühen begriffene Blüten entfernen, tief über dem ersten voll entwickelten fünfzähligen Blatt. Aus Blattachsel bildet sich neuer Trieb für zweiten Flor.
Behandlung im HerbstBehandlung im Herbst: Triebe etwas kürzen. Dann 20 cm anhäufeln, verrotteten Mist, Kompost o. ä. in Häufelfurchen geben. Nachwinterschnitt während Abhäufeln.
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