Juni 2009 Vor Süßkirschen in Haus- und Kleingärten wurde wegen des starken Wuchses gewarnt. Sie durch den Schnitt und anderen Hilfsmaßnahmen wie Binden und Wurzelbehandlung von ihrem Wachstum abzubringen war kaum möglich. Auch schwächere Unterlagen wie Colt brachten nicht den gewünschten Erfolg.
nach obenUnterlagen für schwachen Wuchs von Süßkirche
Der erste Schritt auf diesem Weg gelang der Universität in Gießen mit der Züchtung der GiSelA-Unterlagen, Kreuzungen der "Schattenmorelle" und der Wildart Prunus canescens. Auch in Dresden-Pillnitz wurde in dieser Richtung gearbeitet: Die PIKU-Unterlagen werden heute kommerziell vermehrt und stellen eine weitere Möglichkeit der "Zähmung" des Wachstums von Süßkirschbäumen dar.
Beim Schnitt wurde seit Generationen darauf geachtet, Süßkirschen möglichst wenig zu schneiden. Angst vor dem "Gummifluss" war die Ursache. Gummifluss entsteht unter anderem, wo im Holzkern durch Absägen von Ästen totes Holz gebildet wird. In den Schnittlehrgängen wurde uns beigebracht, sauber am Stamm zu sägen.
Heute denkt man anders. Bei Süßkirschen schneidet man nicht am Stamm, sondern setzt dickere Äste 20 bis 30 cm, die sehr dicken noch weiter entfernt, ab. Damit wird dem Baum ermöglicht, aus schlafenden Augen neue Austriebe zu bilden, die dann zwei Jahre später Früchte in der Nähe des Stammes bringen. So verringert sich der tote Innenraum.
Alte Baumformen verkahlen im Kroneninneren, während nur die Peripherie Erträge bringt. Früher kalkulierte man den Durchmesser einer ausgewachsenen Süßkirsche mit 7 bis 10 Metern, bei Verwendung von GiSelA und anderen schwachwuchsinduzierenden Unterlagen mit entsprechendem Schnitt reichen 2,50 bis 3 m aus. Der Zeitpunkt für solche Schnittmaßnahmen liegt gleich nach der Ernte. Einem Argument der Kritiker muss zugestimmt werden: Ästhetisch schön anzusehen ist ein so geschnittener Baum nicht.
Die Bilder aus mehrjähriger Praxis zeigen besser als viele Worte, wie ein moderner Baum erzogen oder ein alter Baum verkleinert werden kann.
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