von Soosten, Rolf
noch keine KommentareFrühjahrsarbeiten an Obstgehölzen

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März 2009 Haben Sie schon daran gedacht, dass jetzt, bevor das Dickenwachstum des Holzes beginnt, die richtige Zeit ist, Bindungen der Bäume an ihre Baumpfähle zu kontrollieren? Häufig sind sie, altersbedingt, spröde geworden und drohen mit zunehmendem Laub und Winddruck zu reißen. Es kommt auch vor, dass sie, wenn sie zu eng gebunden sind, einwachsen.
Baumpfähle werden in Bodenhöhe morsch, sie halten den Druck durch Wind und Fruchtgewicht nicht mehr aus. Auswechseln und neu anbinden hilft.

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Bekanntlich besteht ein Baum aus mindestens zwei Partnern, der Unterlage (Wurzel) und der Edelsorte (Veredlung). Die Unterlage dient allgemein als Bremse für das Wachstum. Wurde der Baum bei der Pflanzung zu tief gepflanzt, hat die veredelte Sorte das Bestreben, über der Veredlungsstelle eigene Wurzeln zu bilden, um dem genetisch festgelegten Potential nachzukommen. Diesen Vorgang nennt der Fachmann das "Freimachen" vom Einfluss der wuchshemmenden Unterlage. Die Folge wäre ein ungebremstes Wachstum, das nicht mehr der Vorgabe des Standortes entspricht. In diesem Fall macht man den Stammgrund frei und stellt fest, wo die Veredlung liegt. Die eindeutig darüber entstehenden Wurzeln müssen durchtrennt werden. Sind diese bereits sehr stark, kann es passieren, dass der Baum seine Standfestigkeit verliert. Sie muss dann durch einen Pfahl ergänzt werden.
Stockausschläge, Triebe aus den Wurzeln, werden entfernt. Dazu beseitigt man die Erde bis zum Entstehungspunkt und versucht sie dort ohne Stumpf zu beseitigen. Oberhalb der Erde abgeschnitten treiben im Laufe des Sommers immer wieder neue Ruten aus und nehmen dem Baum unnötig Kräfte weg.
nach obenBodenanalyse
Wann ist der Boden des Gartens zum letzten Mal gekalkt worden? Als Faustregel gilt: 10 kg je 100 m2 und Jahr. Da es nicht sinnvoll ist, jährlich zu kalken, bringt man im dreijährigen Abstand 30 kg aus. Moorbeetpflanzen (Kulturheidelbeeren, Rhododendron u. ä.) werden dabei ausgespart. Sie erhalten nur ganz geringe Mengen, wenn es sich um natursaure Böden handelt.Jetzt ist der rechte Zeitpunkt für eine Bodenanalyse. Wer seinen Garten verantwortungsbewusst bewirtschaftet, schafft sich einen Überblick über die Nährstoffsituation. Zu wenig Nährstoffe bedeuten geringe Erträge und unzureichendes Wachstum. Ein Zuviel an einem oder mehreren Nährstoffen kann die Entwicklung der Pflanzen hemmen. Bei der heutigen Sensibilität in Sachen Umwelt ist es gewissenlos, auf gut Glück oder wissentlich zu viel zu düngen. Alle drei bis vier Jahre sollte daher eine Bodenprobe untersucht werden. Das Internet zeigt eine lange Liste mit untersuchenden Instituten.
nach obenSchädlinge

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Ähnlich ist die Situation mit den Eiern der Gemeinen Spinnmilbe (Rote Spinne). Ein frühzeitig erkannter Befall kann besser jetzt behandelt werden als während der Vegetation. Für eine Behandlung entscheidend ist die Menge der abgelegten Wintereier je laufendem Meter Astlänge.
Achten Sie auf Bohrlöcher des Ungleichen Holzbohrers. Dieser kleine unscheinbare Käfer verlässt in den Frühjahrsmonaten die Wirtsbäume und sucht nach geschwächten Obstbäumen. Bei Gefahr helfen Alkoholfallen!
nach obenObstbaumkrebs
Unabhängig vom Baumschnitt sollten die Obstbäume und -sträucher auf Befall von Rinden- und Holzkrankheiten kontrolliert werden. Der schlimmste Feind ist sicher der Obstbaumkrebs. Seine Befallsstellen gehören schnellstens in die Mülltonne.
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Frostrisse an den Stämmen werden bald nach ihrem Erkennen mit einem Wundbehandlungsmittel versehen und bei Bedarf mit Bast umwickelt. Nach etwa acht Wochen die Bindungen aufschneiden, um das Einwachsen zu verhindern.
Sollten noch Fruchtmumien an den Bäumen hängen oder darunter liegen: Vor dem Austrieb müssen sie in die Mülltonne!
Wenn Sie jetzt bei den Sauerkirschen die mit Zweigmonilia befallenen Triebspritzen entfernen, reduzieren Sie die Neuinfektionen.
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Gemeine Spinnmilbe, Kommaschildlaus, Napfschildlaus, Obstbaumkrebs, Rotpustelkrankheit, San-José-Schildlaus, Ungleicher HolzbohrerKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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