September 2008 Eine Reise in südliche Gefilde lockt viele Menschen, die sich nach Sonne, Meer und üppigen Landschaften sehnen. Dort angelangt, macht so mancher Besucher unzählige Fotos, um die zauberhafte Atmosphäre einzufangen. Oder er besorgt sich – wieder daheim – eine exotische Kübelpflanze, die ein wenig Urlaubsstimmung in den Alltag bringen soll.
Das Schmücken des eigenen Heims mit farbenfrohen Kübelpflanzen hat durchaus Tradition. Darum wollen wir hier ein paar der schönsten Vertreter genauer beleuchten.
Erinnert sei etwa an die Barockzeit (1600 bis 1770), vor allem in Frankreich, wo die Fürsten vorwiegend Kübelpflanzen tropischer Länder zu schätzen wussten. Dabei handelte es sich meist um edle Palmen, Granatapfelbäume, wie auch die bekannten Zimmerpflanzen.
nach obenDie Kreppmyrte – eine attraktive Kübelpflanze
Zur Repräsentation und aus Sammlerleidenschaft ließen sich die Herrscher damaliger Zeiten umfangreiche Orangerien anlegen, um sie fachgerecht zu kultivieren. Neben den Orangen waren es Zitronen, Oleander und Oliven, die zur Dekoration in Pavillons Platz fanden.
Kreppmyrte Artverwandt ist die Kreppmyrte (Lagerstroemia indica) mit den Weiderichgewächsen, z. B. dem Blutweiderich (Lythrum salicaria), der zur Flora der Nasswiesen zählt, mit seinen gegenständigen lederartigen Blättern. Anders die zierliche Myrte. Sie blüht erst im Spätsommer. Die Blüten sind rispenförmig, fliederfarben. Kennzeichend sind die weißen und roten Farben der Kronenblätter und die krausen Blüten. Den botanischen Namen gab ihr der Schwede Linné zu Ehren seines Freundes Magnus von Lagerstroem. Die Blütenfarben sind meist Hybriden, die sehr dekorativ sind.
Beeinflusst durch die milden Winter in südlichen Gebieten wie Südtirol, Frankreich oder Spanien, ist die Myrte dort als prächtiger Straßenbaum oder in den Gärten anzutreffen. Früher wurde sie in den Pomeranzenhäusern überwintert. Heute lassen sich die Kreppmyrte wie die Engeltrompete, der Korallenstrauch und die Bleiwurz (Plumbago) in kühlen Räumen überwintern. Im wärmeren Rhein-Main-Gebiet hält sie sich an geschützter Stelle. Ab Mitte Mai wird sie mit Ballen eingesetzt und vor dem Winters unter Glas gebracht.
Trotz Winterschutz frieren die Triebspitzen mitunter leicht zurück, doch nach einem Frühjahrsschnitt bis ins gesunde Holz treiben sie wieder durch. Nach der Blüte wirkt der Strauch durch seine lederartigen Blätter, die sich im Herbst reizvoll intensiv von Gelb bis Orangerot verfärben.
Oleanderblüten Ähnliche Kulturansprüche verlangt auch der bekannte Oleander aus dem Mittelmeergebiet, der einen hohen Wasserbedarf hat. In seiner Heimat bewohnt er die Nähe von Bächen und Flüssen. An Wildbachbetten und ähnlichen Standorten ist er in Südspanien und Nordafrika ein beliebtes bodenständiges Blütengehölz. Dort trifft man ihn zusammen mit den rosablühenden Tamarisken häufig an. Die Oleander-Blüten variieren in rosafarbenen oder auch weißen Trugdolden. Durch seinen hohen Wasserverbrauch sollte man ihn in flachen Schalen halten. Vermehrung durch Steckholz.
nach obenVorschläge zur Überwinterung von Kübelpflanzen
Zu helle Winterquartiere können wärmer gehalten werden. Diffuses Licht verlangt kühlere Temperaturen, um die Pflanzen nicht zu schwächen. Die Kälteverträglichkeit ist zu beachten.
Das Thema Kübelpflanzen ist umfangreich und zeigt die Möglichkeiten auf, wie man die vielen mediterranen Blütenpflanzen oder die erlesenen Exoten im Sommer, aber auch in der winterlichen Zeit, in unseren Breiten heimisch werden lässt.
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