von Soosten, Rolf
noch keine KommentareZeit für die Erdbeerpflanzung

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August 2008 Im Zeitalter des qualitätsbewussten Einkaufs und der guten Ernährung lesen wir immer häufiger über Studien und Vergleiche von zur Ernährung dienenden Produkten. Dabei spielen die frisch angebotenen Obst- und Gemüsearten eine besondere Rolle. Ob nun Import-Erdbeeren mit Erdbeeren heimischer Herkunft hinsichtlich ihrer möglichen Rückstände verglichen werden oder auf ihren Wert an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen – die wertvollsten Früchte sind die aus dem eigenen Garten.
Wichtig sind eine volle Reife zum Zeitpunkt der Ernte, kürzester Weg auf den Tisch und ein Minimum an Lagerung zwischen Ernte und Verzehr. In geruchlich strapazierter Atmosphäre (Lager der Supermärkte) nehmen diese Früchte ansonsten schnell Fremdgerüche an. Um von einer begrenzten Fläche eine möglichst große Ernte zu erzielen, empfiehlt sich ein überlegter Anbau.
nach obenVoraussetzungen
An die Bodenart stellt diese Obstart keine Ansprüche, wohl aber an den Standort. Absolut durchlässiger Boden verhindert Wurzelkrankheiten wie Rote und Schwarze Wurzelfäule. Tiefgründiges Lockern hilft nur, wenn die darunter liegende Schicht das Wasser nach reichen Niederschlägen auch abführen kann.Als frühzeitige am Erdboden blühende Staude sollte die Spätfrostgefahr einkalkuliert werden. Auf leichten Sandböden ist das Risiko höher. Vlies und Folie oder gar beides können einige Grade Frost abhalten. Frostmindernd wirkt ein ausreichend feuchter Boden zum Gefahrenzeitpunkt.
Für Humusanreicherung ist die Erdbeere dankbar, durchwurzlungsfördernde Pflanzenarten wie zum Beispiel Bohnen, Erbsen und Salate sind gute Vorfrüchte. Nachteilig ist dagegen die Kartoffel. Sie gehört nicht in die Fruchtfolge. An ihren Knollen lebt eine Pilzart, die zwar der Kartoffel nicht schadet, aber bei der Erdbeere häufig eine Welke verursacht, die nicht zu bekämpfen ist.
nach obenPflanzzeitpunkt

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Während der Ernte bildet die Erdbeere die Ausläufer und an ihnen die Jungpflanzen. Die der Mutterpflanze am nächsten stehende ist meist die beste. Sie sollte bei der Ernte geschont werden. Sorgsame Gartenbesitzer setzen zu diesem Zeitpunkt einen mit Erde gefüllten Blumentopf unter die ausgewählte Jungpflanze und befestigen sie darauf. So verliert man keine kostbare Zeit bis zur Pflanzung. Ein weiterer Vorteil: Die "getopfte" Pflanze wird das Umpflanzen gar nicht merken, der "Pflanzschock" bleibt aus. Es lohnt sich der Mehraufwand, denn von einer termingerecht gesetzten Pflanze können durchaus 500 Gramm Früchte geerntet werden.
nach obenPflanztiefe
Mit entscheidend für zügiges Wachstum ist die richtige Pflanztiefe. Das Rhizom soll bis zur Hälfte von Boden bedeckt sein. So werden die Wurzeln gegen zu intensive Sonnenbestrahlung geschützt. Gelangt die Knospe zu tief in den Boden, besteht die Gefahr, dass mit Regenwasser die Sporen von erdbeerschädigenden Pilzen (Rhizomfäule!) zum zarten Gewebe in die Knospe gelangen und von dort aus die Pflanze geschädigt wird.
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nach obenSortenwahl
Ist man mit der Gesundheit seiner Sorten nicht zufrieden, wird man nach anderen Umschau halten. Damit beginnt eine Grauzone zwischen Unsicherheit und Unwissen. Denn es ist eine "Geschmackssache": Gutschmeckende Sorten haben oft Nachteile, die nicht mit unseren Wünschen vereinbar sind. Bei großen, gut aussehenden und relativ gesunden Sorten wird man Zugeständnisse an die geschmacklichen Eigenschaften machen müssen. Daran hat sich trotz intensiver Zuchtarbeit in den letzten 50 Jahren nichts geändert.
Dem Laien kann nur empfohlen werden, die Widerstandskraft gegen Krankheiten bei der Wahl in den Vordergrund zu stellen. Diese Aussage soll aber niemanden abhalten, sich von neuen oder anderen Sorten probeweise ein Dutzend zuzulegen, um sie zu testen.
Was ist von all den "neuen" Sorten der letzten 50 Jahre übergeblieben?
- 'Senga Sengana
' (1952)
- 'Korona
' (1972)
- 'Polka
' (1980)
- 'Elsanta
' (1982)
Seit einigen Jahren werden Nachfolgesorten für 'Elsanta
nach obenPflanzzeitpunkte
Grünpflanzen, also selbsterzeugte Jungpflanzen, sollten bis Mitte August gepflanzt sein. Späteres Setzen bedeutet Ertragsabfall. Frigo-Pflanzen, das sind im November geerntete und im Kühlhaus gelagerte Jungpflanzen, setzt man vorteilhaft Anfang Mai.nach obenBezugsquellen
Es ist im Rahmen eines solchen Beitrags nicht möglich, Bezugsquellen aufzuzählen. Besteht Bedarf, so orientiere man sich in Fachzeitschriften im Annoncenteil und wähle zwischen namhaften Firmen, die einen guten Ruf haben. Beim Kauf in Supermärkten und Gartencentern besteht die Gefahr, getopfte Ware aus Frigo-Pflanzen zu bekommen. Sie sind keine echten Jungpflanzen und daher keine Alternative!vorheriger Beitrag Sommergäste in Obstgehölzen
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