Juni 2007 Nach der Nomenklatur (Namensgebung) in der Botanik stellt die Pflanzenfamilie der Mohngewächse (Papaveraceae) eine verhältnismäßig kleine Einheit dar. Für den Clan zeichnet der allbekannte Mohn mit 23 Gattungen. Es sind einjährige oder krautige, milchsafthaltige Gewächse der alten Welt. Sie stammen aus Südeuropa und aus dem gemäßigten Asien und Nordamerika. Durch ihre vielfältigen Blattformen und Farben der Blüten eignen sie sich gut zum Schmuck unserer Hausgärten.
Vorrangig ist es, den Schlaf-Mohn (Papaver somniferum) als Grundprodukt zu erwähnen, der in aller Welt kultiviert wird. Typisch für Mohn ist die gefächerte Frucht (Kapsel), die Löcher aufweist, wie eine Streusandbüchse zur Verteilung des ölhaltigen Samens. Außer dem weißen Mohnsamen gibt es noch blauen und schwarzen; er muss geruchlos und darf nicht ölig oder ranzig sein. Vergegenwärtigt man sich den beruhigenden Schlaf und das Träumen, verbindet man damit unwillkürlich das Rauschmittel Opium sowie den Traumgott Morpheus mit dem treffenden Sprichwort: "Schlafen wie in Morpheus Armen".
Merkmale: An den behaarten Stengeln bilden sich etwa 10 cm große Blüten, die nach dem Abfallen der Kelchblätter violette, weiße Kulturformen entwickeln.
Bei der Zubereitung des Opiums wird die grüne, unreife Kapsel angeritzt, um den Milchsaft zum Ausfluss anzuregen. Er enthält vierzig Alkaloide, darunter das schmerzstillende suchterregende Morphin und das krampflösende Papaverin.
Der Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas) zählt ökologisch gesehen zu den Pflanzen der Acker- und Garten-Unkraut-Gesellschaften. Diese führen ein bodenmäßig armes Dasein und sind einjährig (Hederich, Kornblume, Ackersenf). Mit dunkelroten Blüten und schwarzem Fleck sät der Mohn sich alljährlich von selbst aus.
Die Natur in nächster Nähe vor Augen zu haben, ist gewiss der Wunsch eines jeden. Doch die Voraussetzungen im Hausgarten sind hinsichtlich der Bodenqualität oft nicht geeignet, sodass Bodenverbesserungen notwendig sind (Kompostzusatz).
Island-Mohn
Der Island-Mohn (Papaver nudicaule), im Wuchs niedrig (bis 40 cm), Blätter bläulich-grün, beliebt und erhältlich in der Sorte 'Gartenzwerg', findet Verwendung im Steingarten oder als Trogpflanze in den Farben Weiß, Gelb, Orange. Er gehört zu den Geröllsiedlern und fühlt sich im Schotterstein wohl.
Im Garten von Frau Gertraud Jung aufgenommen der Türken-Mohn.
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Vor allem wird der Orient-Mohn (Papaver orientale) geschätzt, auch Türken-Mohn genannt. Mit seinen Zuchtformen ist er bereits seit Jahrzehnten erfolgreich im Handel! Mit hauchdünnen Blütenschalen und vielen Farbvarianten blüht er von Mai bis Juli. Herauszustellen sind die Sorten 'Aladin', großblütig, 'Feuerriese', ziegelrot, 'Perrys White', 80 cm hoch. Blüte am Grund weiß und 'Sturmfackel', besonders zum Schnitt geeignet. Boden kalkarm, windgeschützte Stellen. Ästhetisch und kunstvoll eine Mohnknospe mit starker auffälliger Behaarung.
Blauer Scheinmohn Farblich kontrastreich verhält sich der Scheinmohn (Meconopsis) mit den beiden Arten Meconopsis grandis 'Branklyn' und Meconopsis betonicifolia aus Ostasien (Tibet). Seine blaue Blütenfarbe und der deutliche Blütengriffel unterscheiden ihn vom herkömmlichen Mohn. Beide in Kultur weniger bekannt, ist er vorwiegend in den Gärten Englands zu finden. Seine Haltung setzt ein gleichmäßig mildes Klima und einen kalkfreien Boden voraus. In der Anzucht von Jungpflanzen ist Kulturerfahrung dringend erforderlich, da er gegenüber Nässe und wechselndem Klima sehr anspruchsvoll reagiert. Ein mehrjähriger Mohn mit gelbem Milchsaft, Meconopsis cambrica, 60 cm hoch, Blütezeit Juni bis Oktober, hellgelb. Vermehrt sich meist durch Selbstaussaat.
nach obenAnverwandte und Begleitpflanzen zur Ergänzung
Baum-Mohn (Romneya culteri), Japanischer Wald-Mohn (Hylomecon japonica), Tränendes Herz (Dicentra spectabilis) und Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) zum Verwildern.
Der Name Mohn (Papaver) setzt sich aus papa = Kinderbrei und verum = wahr zusammen. Bei den Ägyptern war der Mohn die Blume der Trauer. Vertrocknete Mohnblüten fand man vor 3.000 Jahren in alten Mumiengräbern. Die Feldblume war schon zur Römerzeit im antiken Rom bekannt. Verbreitung fand die populäre Pflanze unter vielen deutschen Bezeichnungen, wie z. B. Klatsch-Mohn, Türkischer-Mohn, Schlaf-Mohn bis zum Rosen-Mohn. Klatsch-Mohn wird er besonders im Kindermund bezeichnet, da die Blumenblätter beim Zerschlagen in der Hand ein Geräusch auslösen.
Hinsichtlich seiner Wertschätzung fand der Mohn in Prosa und Poesie weiterhin Bewunderung. Er wurde von Ludwig Uhland, dem Volkssagendichter, gebührend erwähnt. Zitat: "… Zur Warnung hört, dass der im Mohne schlief, hinunter ward getragen, in Träumen schwer und tief …" Nach weiteren literarischen Quellenangaben ist er in der Zeit der Pfahlbauten am Bodensee nachgewiesen worden.
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