April 2000 Oft werden Knollen- und Zwiebelpflanzen in einem Atemzug genannt. Das führt gelegentlich zu Verwechslungen. Ein Beispiel ist der Gemüsefenchel, der üblicherweise Knollenfenchel genannt wird, in Wirklichkeit aber ein Zwiebelfenchel ist.
Botanisch sehr vereinfacht: Die Knolle ist ein zur Reservestoffspeicherung (meistens Stärke) fleischig verdickter Spross-* oder Wurzelabschnitt
Sprossknolle: Kohlrabi, aber auch die Kartoffel als angeschwollenes Ende eines unterirdischen Sprossausläufers.
Wurzelknolle (ohne Blattanlagen!): Dahlie.
Daneben gibt es Mischformen: z. B. Sellerie. In jedem Falle handelt es sich um "massive", "aus einem Stück" bestehende Gebilde, die da von mehrjährigen Pflanzen als Überdauerungsorgane für Kälte- und Trockenperioden ausgebildet werden.
Die gestrichelten Linien umranden die gestauchten Sprosse, die "Zwiebelkuchen". Nicht so die Zwiebel. Sie speichert ihre für denselben Zweck vorgesehenen Reservestoffe in verdickten Blattorganen. Diese sitzen einer scheiben- oder kegelförmig abgeflachten (gestauchten) Sprossachse ("Zwiebelscheibe" oder "Zwiebelkuchen") auf und lassen sich in diverse Einzelteile "zerpflücken", während die Wurzeln von ihr normal nach unten treiben. Die inneren Blätter sind als Speicherorgane fleischig, die äußeren als Schutzhülle dagegen oft trockenhäutig. Auseinanderzuhalten sind Schalen- und Schuppenzwiebeln, deren Unterschiede hier aber nicht erläutert werden.
Auf den Fenchel bezogen: "Der verbreiterte fleischig verdickte Blattgrund der Laubblätter einschließlich einiger Niederblätter bildet eine weißlich-grünliche Zwiebel." (Krug 1991)
*Spross = Sprossachse und Blätter. Je nach Dicke auch Stengel, Schaft oder Stamm genannt.
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