Eine gute Isolierung hilft Heizkosten einzusparen.
Dezember 2005 Im vergangenen, langanhaltenden, strengen Winter reichte eine Vliesabdeckung der Kulturen im ungeheizten Gewächshaus nicht aus. Die Frostschäden bei Endivie, Feldsalat, Spinat, Winterportulak u. a. waren mancherorts beträchtlich. Teilweise war auch der Gewächshausboden so stark gefroren, dass die übliche Frühjahrsbestellung in der ersten Märzwoche nicht erfolgen konnte.
Für Kälteperioden dieser Art, mit denen immer zu rechnen ist, sollte man eine Noppenfolie bereit halten. Sie wird nachts bei strengen Frösten zusätzlich über das Vlies gebreitet, tagsüber jedoch bei Temperaturen über 0 °C zusammengerollt.
Mäßig beheizbare Kleingewächshäuser sind in den Wintermonaten der ideale Aufbewahrungsort für Kübel- und Balkonpflanzen. Wenn auch deren Temperaturansprüche in dieser Zeit nicht allzu hoch sind, muss das Gewächshaus auf jeden Fall frostfrei gehalten werden. Die häufig praktizierte totale Innenauskleidung mit Folie zur Einsparung von Energiekosten hat sich nicht bewährt. Infolge zu geringer Lüftungsmöglichkeiten und reduziertem Lichteinfall sind Schwitzwasserbildung und Pilzbefall die Folge; auch tierische Schädlinge treten vermehrt auf.
Es empfiehlt sich daher das Anbringen von Luftpolsterfolien (Noppenfolie) an den äußeren Stehwänden und den beiden Giebelseiten. Keine Isolierung erhalten die Dachflächen mit den Lüftungen. Letztere müssen auch im Winter an warmen Tagen betätigt werden können. Die Luftpolsterfolie lässt sich mit Hilfe von Plastik-Befestigungselementen (sie werden außen an das Glas geklebt) einfach anbringen und im Frühjahr auch wieder schnell entfernen. (Bezugsnachweis: Fa. Deibele GmbH u. Co., Kanalstr. 45, 73066 Uhingen).
nach obenSo bleibt die Erde im Gewächshaus fruchtbar
Nachlassendes Wachstum verbunden mit geringen Ernten sowie verstärktes Auftreten von Krankheiten, machen den Gewächshausgärtner manchmal ratlos. Er versucht, diese Erscheinungen durch ein Auswechseln der Gewächshauserde zu beheben. Langjährige Erfahrungen zeigen jedoch, dass ein fortlaufender Gemüseanbau im Gewächshaus zehn Jahre und länger möglich ist, wenn einige Gesichtspunkte Beachtung finden.
Um den Boden fruchtbar zu halten, ist vor allem das jährliche Einbringen von gut verrottetem Rinderdung (etwa 6 kg/m²), im Spätherbst nach der letzten Ernte oder vor der Pflanzung der Sommerkulturen, unbedingt erforderlich. Nur durch eine ständige Humusnachlieferung ist dem raschen Abbau der organischen Substanzen, der Verschlechterung der Bodenstruktur und der Verminderung des Bodenlebens zu begegnen.
Nicht verzichtet werden kann auf eine tiefe und gründliche Bodenbearbeitung, da viele Gemüsearten, voran die Tomate, relativ tief wurzeln.
Besonderes Augenmerk muss auch auf eine mögliche Austrocknung oder auch Vernässung des Unterbodens gerichtet werden.
Schließlich sollte eine Versalzung des Bodens durch nicht fachgerechte Nährstoffgaben vermieden werden.
An das mühevolle Austauschen des Erdreichs sollte wirklich zu allerletzt gedacht werden.
Ein einfacher, trittsicherer Holzrost für den Mittelweg. Der Weg im gemüsebaulich genutzten Gewächshaus soll trittsicher, rutschfest, schnell abbaubar und gut zu reinigen sein. Steinplatten, auch Kies- und Sandwege sowie Holzbretter kommen dafür nicht in Frage. Dagegen erfüllt ein einfacher und leicht herstellbarer Holzrost die geforderten Bedingungen. Er ist mühelos zu entfernen, so dass auch die notwendige Bodenbearbeitung unter dem Weg zumindest einmal im Jahr erfolgen kann.
nach obenDie geeignete Folie für einfache Konstruktionen
Als Eindeckmaterial wähle man eine UV-stabilisierte Spezial-Gartenbaufolie mit einer Vierjahresgarantie. Sie soll eine Stärke von 0,2 mm besitzen und aus Polyethylen (PE) gefertigt sein. Nur dann kann mit einer Haltbarkeit von gut sechs Jahren gerechnet werden. Die Lichtdurchlässigkeit beträgt beinahe 90 % und wird auch im Laufe der Jahre kaum geringer. Durch die PE-Folie dringt kurzwelliges UV-Licht, was sich auf Blütenfarbe, Fruchtgeschmack und Habitus der Pflanzen günstig auswirkt. Von Vorteil ist weiterhin, dass nicht schattiert werden muss; selbst der Folie anliegende Blätter nehmen keinen Schaden.
Für das Gemüsewachstum sind grüne, gitterverstärkte Folien weniger gut geeignet. Weniger gut geeignet für das Pflanzenwachstum, besonders für Gemüse, sind grüne, gitterverstärkte Folien. Sie besitzen wohl eine höhere mechanische Festigkeit und Haltbarkeit, reduzieren aber den Lichteinfall beträchtlich, was vor allem den lichtbedürftigen Tomaten nicht so recht behagt.
Um die Lebensdauer der Folie zu erhöhen, darf sie beim Auflegen nicht allzu straff gespannt werden. Die Eindeckung des Gewächshauses sollte deshalb am besten nur an warmen und sonnigen Tagen bei Temperaturen über 20 °C erfolgen.
Keine Angst vor Kälte. Für den Gemüsegärtner geht die winterliche Ruhepause bald zu Ende. Die Sonneneinstrahlung ist im Februar bereits so stark, dass ohne Bedenken im unbeheizten Gewächshaus gegen Ende Februar die erste Bestellung erfolgen kann. Schnee- und Nachtfröste sollten kein Hinderungsgrund sein, schon jetzt mit dem Anbau zu beginnen.
Anfang März sollte man nicht mehr zögern und das Gewächshaus – ob kalt oder beheizt – unbedingt bestellen. Zum Anbau bieten sich Salatarten, Radieschen (siehe Kulturhinweise in FuG Ausgabe Februar) sowie Kohlrabi, Rettiche, Kresse und Schnittsalat an.
Im Gewächshaus herrscht jetzt Hochbetrieb. Die Gemüsekulturen haben mit Hilfe von Vlies die kalten Tage gut überstanden. Demnächst kommen die Radieschen zur Ernte; Salate, Rettiche und Kohlrabi folgen bald nach. Doch muss auch noch im April mit kalten Tagen gerechnet werden.
Nach den letzten Frühgemüseernten steht jetzt die Neubestellung des Gewächshauses mit Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen an. Sie lassen sich bei sorgfältiger Pflege trotz ihrer unterschiedlichen Wachstumsbedingungen zusammen im Haus kultivieren.
Bewässern, Düngen, kräftiges Lüften sowie die erste Schädlingsbekämpfung stehen in den kommenden Wochen im Vordergrund. Sie sind entscheidend für die Gesundheit der Gemüsepflanzen und bestimmen die Qualität des Ertrages.
Gewächshausgärtner wollen selbstverständlich das ganze Jahr über ihr Haus bestellen. Ist die Frühjahrs- und Sommernutzung mit relativ wenig Problemen behaftet, so sind dem Herbst- und Winteranbau durch das fehlende Licht Grenzen gesetzt.
Vielfach ist man der Meinung, dass der gemüsebaulich genutzte Gewächshausboden eine Ruhezeit benötigt und daher in den Herbst- und Wintermonaten unbestellt bleibt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Immer häufiger finden sich späte Gemüsekulturen, voran Endivie, Feldsalat, Spinat und Winterportulak, im Spätherbst auch im unbeheizten Gewächshaus. Soll die Ernte gut ausfallen, sind nicht nur ganz bestimmte Saat- und Pflanztermine einzuhalten, auch Klimabedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen eine wesentliche Rolle.
Im vergangenen, langanhaltenden, strengen Winter reichte eine Vliesabdeckung der Kulturen im ungeheizten Gewächshaus nicht aus. Die Frostschäden bei Endivie, Feldsalat, Spinat, Winterportulak u. a. waren mancherorts beträchtlich. Teilweise war auch der Gewächshausboden so stark gefroren, dass die übliche Frühjahrsbestellung in der ersten Märzwoche nicht erfolgen konnte.
Während der Wasservorrat des Freilandbodens durch Regen und Schnee laufend ergänzt wird, fehlen im Gewächshaus die natürlichen Niederschläge. Nach heißen Sommer- und Herbstwochen ist der Boden nicht selten bis weit in den Untergrund ausgetrocknet.
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